So langlebig ist keine andere Spieleumsetzungs-Reihe. Mit Afterlife geht Resident Evil in die vierte Runde, und schon jetzt deutet sich an: Auch der aktuelle Teil wird wieder ein Erfolg. Am Startwochenende in den USA spielte der Film 27,7 Millionen US-Dollar ein – vier Millionen mehr als der Vorgänger Extinction – und setzte sich damit souverän an die Spitze der Charts. An der Erfolgsformel haben die Produzenten wenig gedreht: Resident Evil: Afterlife ist wieder mehr Action- als Horrorfilm, Milla Jovovich gibt die taffe Alice, und die Spielevorlage macht sich nur unterschwellig als Stichwortgeber für Charakternamen sowie Monstergesichter bemerkbar.
Auf der Suche nach der Handlung
Eine Konstante bei allen Resident-Evil-Filmen ist Paul W.S. Anderson (zuletzt Regisseur und Autor von Death Race mit Jason Statham). Er schrieb bei allen vier Teilen das Drehbuch, führte beim Debüt Regie und produzierte die beiden Nachfolger. In Afterlife ist er in Personalunion als Regisseur, Drehbuchschreiber und Produzent unterwegs. Das heißt für Fans der Serie vor allem eines: keine Überraschungen, insbesondere bei der Handlung. Anderson gibt sich wie gehabt redlich Mühe, seine Action-Heldin Alice (Milla Jovovic, Das fünfte Element und Die vierte Art) von einer haarsträubenden Situation in die nächste zu manövrieren und dabei falsche Fährten zu legen. Jedem ihrer Begleiter wünscht man dabei die nötige Weitsicht, sich möglichst schnell aus ihrem Team zu verziehen, denn die Lebenserwartung sinkt in ihrer Umgebung rapide. So darf auch in Resident Evil: Afterlife der Zuschauer wieder rätseln, wer am Ende des Films übrig bleibt.
Am Anfang von Resident Evil: Afterlife herrscht das übliche Treiben. Die mittlerweile übermächtige Alice ärgert in Tokio die Umbrella Corporation. Das geht grundlegend schief, hat aber einen Vorteil sowohl für Alice als auch für die Kinozuschauer: Mit einem Kniff gelingt es dem Drehbuchschreiber, dass er die Handlung rund um Alice ganz von vorne beginnen kann. Noch nicht von vorne beginnen darf die Menschheit. Die ist durch die Experimente der Umbrella Corporation fast vollständig ausgelöscht. Auf der Suche nach den letzten Überlebenden fängt Alice einen Funkspruch auf, der sie nach Alaska und anschließend nach Los Angeles in ein Gefängnis führt, in dem der Prison-Break-Star Wentworth Miller mal wieder hinter Gittern sitzt.
Flache Charaktere, gute Schauspieler
Eine normale Filmrezension auf GameStar.de kommt kaum ohne ellenlange Beschreibungen der Charaktere und ihrer Beziehungen untereinander aus. Das können wir uns dieses Mal sparen: Im Drehbuch von Resident Evil: Afterlife stehen höchstens Skizzen. Der Regisseur und Drehbuchautor Paul W.S. Anderson treibt die Schauspieler-Truppe lieber von Schauplatz zu Schauplatz und verliert sich gerne in Action-Sequenzen. Umso erstaunlicher, was die Mimen aus ihren Rollen herausholen. In der Anfangssequenz im Umbrella-Corporation-Bunker von Tokio kämpfen lauter Alice-Klone. Milla Jovovich schafft es, jeder einzelnen davon leicht andere Eigenschaften zu geben. Man nimmt ihr auch immer ab, dass sie sich um ihre Begleiter sorgt. Verletzlichkeit, Trauer und auch Entschlossenheit kann man in ihrem Gesicht ablesen. Dazu spielt sie fast alle Stunts selber, was die Szenen auf der Leinwand besonders glaubhaft macht.
Wentworth Miller, der den Resident-Evil-Bekannten Chris Redfield spielt, darf zwar nur wenige Sätze sagen, versucht aber so viel wie möglich mit seiner Mimik zu transportieren. Auch sonst hat sich Paul W.S. Anderson aus dem Pool der US-Serienschauspieler bedient. Ali Larter, die in Afterlife und im Vorgänger Extinction Claire Redfield spielt, kennt man etwa aus Heroes. Ansonsten hat sich Kim Coates (im Film Bennett) in den USA durch die Serie Sons of Anarchy einen Namen gemacht. Boris Kodjoe (im Film Luther) bekommt in der nächsten J.J. Abrams-Serie Undercovers eine Hauptrolle.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.