Diese 3 riesigen Open Worlds würden nie funktionieren, wenn sie kleiner wären

Steffi versteht gar nicht, warum man sie keine Cover designen lässt. Alles Kunstbanausen.

Ja, ja, Größe ist nicht alles. Dieser Spruch wird unweigerlich in jedem Gespräch über Open-World-Spiele gezückt, aus zwei Gründen:

1. Hihi, zweideutig, Geschlechtsorgane und so.

2. Es stimmt faktisch auch.

Längst nicht jede riesige Open World ist eine gute Idee, darüber haben wir schon unzählige Male geredet. Wenn es nach meinem persönlichen Geschmack ginge, wäre zum Beispiel The Witcher 3 höchstens halb so groß geworden, aber das vertiefe ich vielleicht ein anderes Mal. Schauen wir uns lieber ein paar spannende Gegenbeispiele an: Also Spiele, bei denen eine weitläufige, offene Welt das Erlebnis in meinen Augen wirklich verbessert, statt nur ein nettes (oder nerviges) Gimmick zu sein.

Stephanie Schlottag

@ThePumpkini

Junior-Redakteurin Steffi findet große Open Worlds grundsätzlich super, besonders, wenn es darin jede Menge Kleinkram und besondere Schauplätze zu entdecken gibt. Wenn sie nur mehr Zeit zum ausgiebigen Erkunden hätte!

Red Dead Redemption 2

Okay, dass Red Dead Redemption 2 auf einer Lobesliste zu Open Worlds auftaucht, ist ungefähr so überraschend wie eine Schießerei im Saloon beim Freibierabend. Aber es lässt sich auch einfach nicht leugnen: Selten war eine offene Spielwelt so schön, so lebendig und gleichzeitig so beeindruckend in ihrer schieren Größe.

PLUS 11:29 Red Dead Redemption 2 - »So schön können sich Story & Open World ergänzen«

Die weitläufigen Landschaften sind aber viel mehr als nur spektakuläre Kulisse für den Fotomodus. Sie vermitteln das zentrale Spielgefühl: Die Welt ist gerade noch groß genug für Outlaws wie uns. Bald wird der Mensch mit der Eisenbahn weite Strecken in Stunden zurücklegen, die vorher Tagesritte waren. Städte werden die Wildnis zurückdrängen, bis die Angst vor gefährlichen Tieren nur noch in Kindermärchen eine Rolle spielt.

Aber in RDR2 ist die Natur noch nicht bezwungen. Sie ringt uns Geduld und Respekt auf unseren langwierigen Ritten ab, die uns jederzeit vor die Pranken eines zornigen Bären führen können. Sie lädt uns zum stillen Beobachten ein, wenn wir vom Rand eines Canyons meilenweit bis zum Horizont spähen können. Viele Fans lassen die Hauptstory links liegen und lassen Arthur stattdessen einfach durch die Prärie ziehen wie einen einfachen Jäger. Sich so sehr in einer unheimlich realistisch simulierten, historischen Welt zu verlieren - das ermöglicht kaum ein anderes Spiel so intensiv wie RDR2.

Horizon: Zero Dawn

Auch Horizon Zero Dawn würde ohne seine gewaltige postapokalyptische Open World nicht funktionieren. Was an der reinen Größe im Vergleich zu einem RDR2 fehlt, macht das Spiel durch viele verschiedene Biome wett, vom eisigen Norden über jadegrüne Dschungel bis in die staubtrockene Wüste. Alle besiedelt von verschiedenen, teils tödlichen Maschinentieren.

PLUS 10:59 Horizon Zero Dawn - »Fantastische Ideen für eine Open World« - Die zehn besten Open-World-Spiele

Aloy, unser Charakter, wächst abgeschottet in einem winzigen Teil dieser Welt auf. Erst im Lauf der Story wird sie vom Stamm der Nora anerkannt und sogar zur Sucherin ernannt, die bis in die entferntesten Ecken des Landes zieht, um dort eine Antwort auf die zunehmende Bedrohung durch die Maschinen zu finden.

Die Welt muss riesig sein und uns zum freien Erkunden verlocken, damit diese Geschichte funktioniert. Wir fühlen uns anfangs genauso beeindruckt, manchmal orientierungslos wie Aloy selbst. Da Schnellreisen nur eingeschränkt möglich ist, rennen, klettern und springen wir durch die Open World oder schwingen uns auf den Rücken eines gezähmten Robo-Reittiers. Die ausgiebigen Streifzüge durch die Ruinen unserer modernen Zivilisation haben sich tief in mein Gedächtnis gebrannt und Horizon eine Top-Platzierung in unseren Top 100 Open Worlds eingebracht:

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No Man’s Sky

No Man's Sky hat uns den Traum von unendlichen Weiten verkauft. Ein ganzes Universum mit Milliarden Planeten, von denen keiner dem anderen gleicht. Wo die Chancen, eine andere Menschenseele zu treffen, fast genauso klein sind wie auf der echten Erde einem Alien zu begegnen. Diese Vorstellung beflügelte meine Fantasie so sehr, dass ich (damals noch völlig naiv) das Spiel tatsächlich vorbestellt habe, wie tausende andere auch. Ich Depp.

Ja, wir haben uns erstmal ordentlich die Finger verbrannt und in den unendlichen Weiten gab es erstmal vor allem unendliche Langeweile zu finden - nach vielen gewaltigen Updates habe ich den vielleicht enttäuschendsten Launch meines Spielerlebens aber fast vergessen. Denn heute ist No Man’s Sky für mich ein Paradebeispiel, wie ein Spiel unseren unendlichen Erkundungsdrang befriedigen kann.

1:30 No Man's Sky: Waypoint - Das 155. Update krempelt das ganze Spiel um

Wenn es »nur« tausend Planeten gäbe, wären die schon in der Launch-Woche abgegrast gewesen. Selbst für zehntausend hätte die eifrige Community nicht lange gebraucht. No Man’s Sky funktioniert aber nur, wenn ich weiß, vor mir hat noch kein anderer echter Mensch einen Fuß auf diese Welt gesetzt, auf der ich jetzt Tiere scanne, Basen baue und mich vielleicht sogar mit den Alien-Bewohnern anfreunde (oder sie mich aus unerfindlichen Gründen grillen wollen. Vielleicht zeigt das in deren Kultur die Tiefe unserer Freundschaft, ich weiß es doch auch nicht). Ich bin ein echter Weltraum-Pionier, ganz ohne anstrengendes Astronauten-Training!

Und wenn ich dann doch nach hunderten Stunden zufällig auf einen Planeten stoße, auf dem vor mir schon jemand war - dann ist das ein seltenes und kostbares Erlebnis, definitiv eine Markierung im Kalender wert. Dieser besondere Mix macht die große Faszination von No Man’s Sky aus und kann so nur mit diesem Konzept eines prozedural generierten, theoretisch unendlich großen Universums funktionieren. Warum ihr jetzt in das Spiel einsteigen solltet, erklärt euch unser Experte:

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Ihr sucht nach eurem idealen, nächsten Open-World-Spiel? Dann schaut gerne mal in unsere Übersicht der besten Open-World-Spiele nach GameStar-Wertung. Kollegin Géraldine verrät euch hier ihre persönlichen Favoriten gegen die berüchtigte Open-World-Müdigkeit. Und offene Welten können natürlich auch ein kurzes Vergnügen bescheren, wenn ihr nicht viel Zeit übrig habt: Hier geht’s zu unserer Liste der besten kurzen Open-World-Spiele.

Jetzt will ich eure Meinung wissen: Was sind Open Worlds, die in euren Augen nur in dieser Form funktionieren? Gibt es Spiele, die für euch gar nicht groß genug sein können?