The Witcher 4 wurde angekündigt, das Remake zu Gothic steht vor der Tür, Elden Ring bekommt einen Koop-Ableger und Assassin's Creed reist mit Shadows erstmals nach Japan – das Open-World-Genre lebt nicht nur, sondern entwickelt sich unentwegt weiter. Mal in die richtige Richtung, mal in Richtung Dynasty Warriors 9.
Grund genug also, vier Jahre nach unserem letzten großen Ranking erneut die besten Open-World-Spiele aller Zeiten auszurufen. Diesmal sprengen wir die Grenzen des PCs, um noch mehr guten Spielen das Rampenlicht zu ermöglichen, auch wenn mittlerweile ja selbst das ewig konsolenexklusive Red Dead Redemption auf den heimischen Rechnern läuft.
Wie immer gilt: Unser Ranking basiert auf wissenschaftlichen und damit objektiv unfehlbaren Kriterien. Es spiegelt nicht einfach die Meinung unserer Redaktions-Expertinnen und -Experten wider, sondern ist über alle Geschmäcker und persönlichen Schwerpunkte hinweg für alle Zeiten das einzig wahre Ranking. Legen wir los.
Wie erscheint dieses Ranking? Wie üblich lassen wir die Katze nicht auf einmal aus dem Sack, sondern veröffentlichen die besten Open Worlds peu à peu über die Weihnachtsfeiertage, damit ihr täglich was zum Schmökern bekommt. Inzwischen steht Platz 1 fest und Ungeduldige können direkt zum Sieger springen.
NEU
100. Sherlock Holmes: Chapter One
Entwickler: Frogwares
Publisher: Frogwares
Erschienen: November 2021
13:16
Detektiv in Bestform - Sherlock Holmes: Chapter One im Videotest

Fabiano Uslenghi: Ich wurde ein wenig dafür belächelt, als ich in der Vorbesprechung anmerkte, dass Sherlock Holmes: Chapter One das beste Open-World-Detektiv-Spiel sei. Nicht, weil ich damit Unrecht gehabt hätte. Sondern, weil es fairerweise auch das einzige Open-World-Detektiv-Spiel ist. Doch wenn man jetzt genauer darüber nachdenkt, ist das eher ein Grund mehr, dass es in diese Liste hier gehört!
Ich war am Anfang mehr als skeptisch, ob mir Chapter One überhaupt gefällt. Hauptsächlich, da ich bis heute das neue Charakterdesign des jungen Sherlock Holmes nicht ausstehen kann. Aber eben auch, weil ich mir ein Detektiv-Spiel in einer offenen Spielwelt nicht so wirklich vorstellen konnte. Passt das zu der meist sehr an lokale Orte gebundene Fall-Struktur der Spiele von Frogware? Oder wird das nur ein weiterer Versuch, die meistens wirklich schönen Knobelspiele mit etwas mehr Action aufzuladen?
Ich wurde überrascht und bin jetzt heilfroh, dass Frogware hier eine ganz eigene Open-World-Formel gefunden hat. Nach wie vor kann ich von einem großen Fall zum nächsten spazieren, doch es macht durchaus Spaß, zwischendrin die begehbare Mittelmeerstadt Cordona zu durchqueren. Wer hätte gedacht, wie immersiv und organisch sich eine Stadt mit allerlei waschechter Detektiv-Arbeit spicken lässt. Ich liebe es, allein beim Schlendern durch die Gassen von potenziellen Fällen zu hören, Zeugen auf der Straße zu befragen und mithilfe der Stadtkarte selbst herauszufinden, wo ich am besten weiter nachforsche. Ein echter Detektiv muss schließlich die ganze Umwelt im Blick behalten und kann sich nicht nur auf den Tatort beschränken!
Ich hoffe sehr, dass Frogware diesen Ansatz beibehält und drück die Daumen, dass ich als nächstes zumindest teilweise das gute alte viktorianische London absuchen darf.
Trivia:
- Chapter One spielt vor den meisten bekannten Geschichten rund um Sherlock Holmes zu einer Zeit, als er John Watson noch nicht kannte. Alleine ist er hier aber nicht! Stets an seiner Seite ist sein bester Freund, der absurderweise ebenfalls Jon heißt. Nur ohne H.
- Die hier gezeigte Vorgeschichte von Holmes ist vollständig ein Werk der Entwicklerinnen und Entwickler. Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle hielt sich mit Holmes wahrer Vergangenheit stets sehr bedeckt.
NEU
99. Days Gone
Entwickler: Bend Studio
Publisher: Sony Interactive
Erschienen: April 2019
2:16
Days Gone: Neuer Trailer zur PC-Version stimmt auf die Zombie-Endzeit ein

Valentin Aschenbrenner: Days Gone ist in meinen Augen ein ungeschliffener Diamant. Dieses Fazit habe ich schon vor drei Jahren in meinem Test zur PC-Version gezogen - und dazu stehe ich heute noch. Bei dem Titel der Bend Studios geht in meinen Augen jede gute Entscheidung Hand in Hand mit einer schlechten. Um es kurz und schmerzlos zu machen: Mit der maximal rudimentären und arg berechenbaren Story kann ich bis heute nichts anfangen. Ebenso wenig wie mit der Hauptfigur Deacon St. John, die mir mit jeder verstrichenen Spielstunde einfach nicht sympathischer werden will.
Doch Days Gone weiß mich auch zu begeistern. Denn das Spiel schafft für mich eine Atmosphäre, die in meinen Augen bisher nur Mad Max zu perfektionieren wusste. (Und wer mich kennt, weiß: Das ist ein verdammt dickes Lob!) Days Gone kommt nämlich mit leichten Survival-Anleihen daher. Das ist eigentlich ein Genre, das ich sonst nicht mit der Kneifzange anfasse.
Aber wenn ich mit einem Motorrad Marke Eigenbau eine postapokalyptische Welt erkunde, um mühsam überlebensnotwendige Ressourcen zu sammeln, während an allen Ecken und Enden der Tod lauert, entsteht für mich ein einzigartiges Spielgefühl. Außerdem setzt Days Gone auf einen Kniff, der mich schon bei World War Z begeisterte: Wer denkt, dass olle Zombies gar nicht mehr gruselig sein können, der hat sich noch keiner wortwörtlichen Welle aus Untoten stellen müssen.
Leider macht mir aber immer wieder ausgerechnet die Hauptfigur von Days Gone die sonst so grandiose Atmosphäre des Spiels kaputt. Deacon St. John kämpft ein kleines bisschen mit dem Wahnsinn, was in Anbetracht seiner aktuellen Lebenssituation absolut nachvollziehbar ist. Auf sein ständiges Gegrummel und Geschimpfe könnte ich beim Erkunden der wunderschönen Spielwelt aber definitiv verzichten.
Ja, mit Days Gone verbinde ich eine gewisse Hassliebe. Trotzdem hätte ich verdammt gerne eine Fortsetzung zu dem einzigartigen und eigenwilligen Zombie-Abenteuer gespielt. Denn hier hätten Bend Studios die Probleme anpacken können, die in meinen Augen das Original von 2019 plagen. Aktuell stehen die Chancen dafür aber wirklich schlecht.
Trivia:
- Synchronsprecher Sam Witwer leiht Deacon St. John seine Stimme. Star-Wars-Fans kennen Witwer natürlich als Starkiller der Force-Unleashed-Reihe oder Maul aus Clone Wars und Rebels. Außerdem war Witwer sogar in The Walking Dead zu sehen: In Staffel 1 spiele er einen Zombie, dem von Rick Grimes (Andrew Lincoln) das Hirn rausgepustet wurde.
NEU
98. Fallout: London
Entwickler: Fallout: London Team
Publisher: -
Erschienen: Juli 2024
10:51
Fallout: London - Großes Update bringt hunderte Fixes, Video zeigt die wichtigsten in der Übersicht

Tillmann Bier: In Sachen Open-World-Design gehören die Bethesda Game Studios und Spiele wie Skyrim oder Fallout 3 zu den ganz großen Namen. Und auch wenn Fallout: London von einem unabhängigen Modder-Team entwickelt wurde, teilt es viele Tugenden mit den großen Vorbildern.
Auf Grundlage der Engine von Fallout 4 hat das »Team FOLON« ein komplett neues Spiel im Fallout-Universum gebaut. Wir erkunden London 200 Jahre nach dem Atomkrieg und mischen uns serientypisch in einen Kampf um die Vorherrschaft in den Ruinen der Stadt ein.
Wie die Bethesda-Spiele legt uns Fallout: London eine riesige Open World zu Füßen, in der wir gehen können, wohin wir wollen. Und das lohnt sich auch: Die Welt ist prall gefüllt mit Quests, Gesprächspartnern, wertvoller Beute und kleinen Geschichten.
Im British Museum lockt uns ein misstrauischer Roboter in eine Falle und gibt uns eine tödliche Führung durch die größten Schätze der Ausstellung. In verlassenen Zivilschutzbunkern finden wir Notizen, die vom tragischen Schicksal ihrer Bewohner erzählen. Kämpfen wir uns durch ein von Gegnern besetztes Areal, belohnt uns das Spiel oft mit einzigartigen Waffen.
Statt Wackelpuppen sammeln wir Bierdeckel, die uns kleine, aber praktische Buffs geben. Außerdem entdecken wir zum postapokalyptischen London passende Schallplatten und Comics.
An wenigen Stellen merkt man Fallout: London an, dass kein offizielles Spin-Off, sondern die Arbeit von Freiwilligen ist. Nicht überall erreicht die Open World dieselbe Dichte und Interaktivität wie Fallout 4. So bleiben uns etwa noch mehr Gebäude verschlossen und wir finden seltener Vorräte und Munition.
Dennoch muss das Fanprojekt sich nicht vor seinen großen Vorbildern verstecken und bietet eine Welt, die wir bis ins letzte Eck erkunden wollen.
Trivia:
- Der Schauspieler Neil Newbon, der Astarion in Baldur’s Gate 3 verkörpert, ist auch großer Fallout-Fan und spricht in Fallout: London einen Roboter namens Barry the Boat.
- Schon kurz nach dem Release wurde Fallout: London auf GOG mehr als 1 Million Mal heruntergeladen.
NEU
97. Burnout Paradise
Entwickler: Criterion
Publisher: Electronic Arts
Erschienen: Februar 2009
1:31
Burnout Paradise - Der damalige Ankündigungs-Trailer zur Remastered-Version des Action-Rennspiels

Heiko Klinge: Es war zu befürchten, dass die geschätzten Kollegen das Rennspiel-Genre in diesem Ranking sträflich vernachlässigen - steht es doch oft im Schatten der großen Action-Adventure-Blockbuster. Zu Unrecht, denn ohne die Errungenschaften eines Turbo Esprit, 4D Sports Driving oder Crazy Taxi hätte es ein GTA 3 meines Erachtens nie gegeben. Freilich liegt dies in der Natur der Sache, weil Rennspiele nun mal größere Areale darstellen müssen als Titel, in denen man zu Fuß unterwegs ist. Trotzdem oder gerade deswegen sind sie für viele meiner größten Wow-Momente in Spielen verantwortlich.
Und das bringt uns schließlich zu Burnout Paradise. Nie werde ich dessen erste Minuten vergessen, in denen ich zunächst die Sehenswürdigkeiten der gigantischen Spielwelt präsentiert bekomme - von den Downtown-Wolkenkratzern bis zu den Serpentinen von White Mountain - und dann zu den Klängen des Über-Songs »Paradise City« von Guns N' Roses meine erste Fahrlizenz samt Auto erhalte.
Das Open-World-Design von Burnout Paradise mag 2009 eher Standard gewesen sein, nicht jedoch das atemberaubende Tempo, mit dem ich durch die 400 Baustellen-Schilder und über die 50 Super-Sprungchancen brettern durfte. Das war schon damals eine technische Meisterleistung und ist selbst heute noch beeindruckend. So etwas hat es in dieser Form seitdem nie wieder gegeben, weshalb es mich umso mehr schmerzt, dass wir wohl nie einen zweiten Teil erleben werden.
Trivia:
- Burnout Paradise war bereits der fünfte Teil der Rennspiel-Serie, allerdings der erste und einzige mit einer Open World.
- Das Studio Criterion existiert nach wie vor und verantwortet bei EA inzwischen die Need-for-Speed-Reihe.
96. Elite
Entwickler: David Braben und Ian Bell
Publisher: Firebird
Release: September 1984

Die Jott-Taste! Die verdammte Jott-Taste! Stunden meines Pilotenlebens hat sie mich gekostet, weil ich ohne sie nach jedem Hypersprung ewig lang Richtung Station geflogen bin. Okay, eigentlich Stunden meines Schülerlebens: In der Pause erwähnt mein Mitschüler Robert beim Elite-Fachsimpeln so nebenbei, dass die J-Taste ja ganz schön praktisch sei, um direkt einen Sprung zur Sonne zu machen. Welcher Idiot fliegt die Strecke denn am Stück, haha! Ich lache der Form halber mit, während ich mir innerlich eine runterhaue. Sprung. Jump. J. Eigentlich logisch. Die Taste habe ich bestimmt auch mal ausprobiert, aber der Sprung zum nächsten Planeten klappte nicht, weil ein anderes Schiff in der Nähe war.
Ist ja auch schwer zu erkennen, ob ein Vektor-»Kreis« auf meinem ollen Schwarzweiß-Fernseher gerade ein Pixel mehr Durchmesser bekommen hat. Denn Elite, das sind weiße Linien, die ein Raumschiff formen, oder eine Raumstation. Letztere gibt's in zwei Varianten, nämlich als Würfel mit abgeflachten Ecken, oder als, Achtung, Dodekaeder. Mein Mathelehrer war angemessen beeindruckt, als ich den Fachbegriff für einen zwölfflächigen Körper mal taktisch geschickt fallen ließ. Eigentlich ist das sogar ein, Achtung-Achtung, Pentagondodekaeder, aber das hat mir eben erst Wikipedia verraten.
Jedenfalls sind Robert, ich und die anderen Jungs von der Brotkasten-Gang hin und weg von Elite. Denn wir fliegen zu Stationen hin und wieder weg, immer wieder. Manchmal auch nur hin. Nämlich dann, wenn wir das Einparken in die rotierende Station nicht pixelgenau hinkriegen - dann ist unser Schiff hin. Für stolze 1.500 Credits gibt's aber den legendären Docking Computer, der mich zu den Klängen von »An der schönen blauen Donau« automatisch in die Station bugsiert. Eine von 2.048 Stationen, denn die Open World von Elite besteht damals aus acht Galaxien mit je 256 Planeten. Zum Glück habe ich wenigstens gecheckt, dass ich mit H einen Hyperraumsprung hinlege, sonst wäre ich heute noch Richtung Leesti unterwegs ...
Trivia:
- Unter elitehomepage.org/archive/index.htm findet ihr nicht nur antikes Webdesign, sondern auch Unmengen an Archivmaterial.
- Elite wurde auf 13 Systemen veröffentlicht, sogar auf dem seltenen 8-Bit-Computer Tatung Einstein.
95. Ultima 1: The First Age of Darkness
Entwickler: Origin Systems
Publisher: California Pacific, später Sierra und EA
Release: Juni 1981

Philipp Elsner: Wenn man einen Titel aus dieser Liste als den Urvater des Open-World-Genres bezeichnen kann, dann ja wohl das erste Ultima. Genau genommen ist Ultima sogar eines der ersten kommerziellen Computerspiele überhaupt und legte 1981 nicht nur den Grundstein für das Genre der Rollenspiele, sondern gilt auch als wegweisend für die gesamte Branche. Und allein dafür hat sich dieser Titel einen Platz in unseren 100 besten Open-World-Spielen ganz klar mehr als verdient!
Komplett neu und einzigartig war Ultima aber deshalb nicht: Es basierte zu großen Teilen auf Akalabeth, dem ersten Spiel von Richard Garriott. Der war damals zarte 20 Jahre alt und noch am Beginn seiner Reise zur exzentrischen Entwickler-Legende. Spielerisch orientierte sich Ultima an seinem Vorgänger und präsentierte eine frei erkundbare Außenwelt aus der Top-Down-Perspektive und Dungeons aus der Ego-Perspektive - natürlich alles in zeitgemäßer 8bit-Grafik.
Mit den vier spielbaren Spezies Mensch, Zwerg, Elf und Bobbit (kein Witz), einem Klassensystem, Dörfern mit Item-Handel und Kämpfen gegen zufällig auftauchende Monster, lieferte das erste Ultima ein Grundrezept für Open-World-RPGs, auf dem auch heute noch aufgebaut wird. Besonderen Eindruck hinterließ Ultima aber mit seinem neuartigen Gefühl der vollkommenen spielerischen Freiheit. Man konnte zu Fuß die Landschaft erkunden, jede Höhle oder jedes Schloss betreten, Ozeane per Schiff überqueren und sogar ins Weltall reisen - irre!
Trivia:
- Ultima ist als Fantasy-Reihe bekannt, enthält aber viele Sci-Fi-Elemente. In The First Age of Darkness gab es Laserwaffen, Raumschiffe und eine Zeitreisemaschine.
- Die legendäre Ultima-Spielwelt Britannia existierte 1981 noch gar nicht, stattdessen sind wir in Sosaria unterwegs.
94. Genshin Impact
Entwickler: miHoYo
Publisher: miHoYo
Release: September 2020

Mary Marx: Ich hätte mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können, dass einmal ein asiatisches Gacha Game auf dieser Open-World-Liste landen würde. Und mit was? Mit Recht! Denn Genshin Impact ist mehr als nur buntes, asiatisches Sammelspiel von vielen. Schaut ihr einmal hinter die Fassade aus riesigen Anime-Augen und wirklich fantastischen Kostümen, entdeckt ihr ein wirklich spaßiges Rollenspiel mit einer lebhaften Spielwelt und spannenden Geschichte.
Von den einzelnen Gebieten, in denen immer andere Aufgaben, Monster und Herausforderungen auf euch warten, könnten sich andere, westliche Spiele durchaus mal eine Scheibe abschneiden. Auch an Freiheit spart das Spiel nicht: Ihr könnt euch frei durch die Welt bewegen und selbst auf Erkundungstour und Schatzsuche gehen, oder euch anhand der Geschichte zu den einzelnen Gebieten schicken lassen.
Meistens werdet ihr euch vermutlich dabei ertappen, wie ihr ganz klassisch »nur nochmal kurz« irgendwas erledigen wollt und dann irgendwie doch noch zwei weitere Stunden ins Land gegangen sind. So ging es zumindest mir und trotz morgendlicher Reue, will ich dieses Gefühl des Zeitverlustes nicht missen, das mir die Welt von Genshin Impact immer wieder schenkt.
Trivia:
- Genshin Impact hatte 2021 innerhalb eines Jahres 874 Millionen US-Dollar eingenommen. Es gehört damit ist es auf Platz 34 der umsatzstärksten Handyspiele aller Zeiten.
- Legend of Zelda: Breath of the Wild ist für die Entwickler von Genshin Impact eine große Inspiration. Ihr könnt viele Parallelen zwischen den beiden Spielen erkennen.
NEU
93. Dying Light 2
Entwickler: Techland
Publisher: Deep Silver
Erschienen: April 2022
3:04
Dying Light 2: Der Gameplay-Trailer verschafft einen umfassenden Eindruck vom Zombiespiel

Valentin Aschenbrenner: Spielerisch ist Dying Light 2 einfach ein Brett. Techland schafft es, dass ich in der Egoperspektive über Hochhäuser sprinte, von Dach zu Dach springe und mit zwei Füßen voran in das verfaulte Gesicht von Untoten segle, ohne dass ich dabei im Strahl kotze! Das Geschwindigkeitsgefühl von Dying Light 2 ist wirklich einzigartig und ich frage mich tatsächlich, warum sich bisher kaum ein anderer Entwickler an einem vergleichbaren Movement-System probiert hat.
Gleichzeitig knallen auch die Kämpfe von Dying Light 2 ordentlich, wenn ich mit wildem, aber natürlich extrem taktischen Rumgefuchtel lebendem oder totem Gesocks entledige. Die Mischung aus Ausweichen, Blocken, Parieren und Kontern flutscht wie Butter und wird selbst auf lange Sicht nicht langweilig. Mittlerweile hat sich Techland auch längst die Kritik der Community zu Herzen genommen und in den Monaten nach Release an einigen Baustellen gearbeitet, die zuerst noch für hochgezogene Augenbrauen sorgten.
Gameplay schön und gut, irgendwo muss ich mich mit diesem Movement aber auch entsprechend austoben können. Und auch hier kann Dying Light 2 überzeugen, denn die Welt des Spiels strotzt vor Atmosphäre und abwechslungsreichen Schauplätzen, die sich stets zu erkunden lohnen. An allen Ecken lauern Loot und Goodies und eine mühsame Kletterpartie wird zumindest mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.
Die Open World ist also der nicht ganz so heimliche Star von Dying Light 2, die nicht unbedingt in die Breite, aber dafür ordentlich in die Höhen gibt. Wer sich einmal so richtig mit dem Movement des Spiels eingegroovt hat, wird die Spaziergänge durch die Zombie-versuchte Postapokalypse schnell vermissen.
Trivia:
- In Dying Light 2 könnt ihr Chris Redfield und Leon S. Kennedy treffen - oder zumindest zwei Typen, die genauso heißen. Allerdings stellen sich die beiden im Kampf gegen Zombies nicht so erfolgreich an wie in Resident Evil, ihnen blüht ein ziemlich blutiges Ende.
- Dying Light 2 verknüpft sich ebenfalls mit der Zombie-Reihe Dead Island. Ihr könnt zum Beispiel die Platte
Who do you Voodoo
von Rapper Sam B. finden - einem der spielbaren Überlebenden von Dead Island.
NEU
92. Spider-Man 2 (PS2)
Entwickler: Treyarch
Publisher: Activision
Erschienen: Juni 2004

Fabiano Uslenghi: Ganz wichtig! Ich rede hier selbstverständlich von der PS2-Version von Spider-Man 2 und klammere den PC bewusst aus, denn zu dieser Zeit gab es zwischen zwei Versionen des gleichen Spiels gelegentlich noch massive Unterschiede. Die bestanden im Falle von Spider-Man 2 darin, dass die PC-Version einfach nur eine grottige Filmversoftung war und die für die PS2 eines der besten Superhelden-Spiele aller Zeiten.
Noch vor Batman mit Arkham City hat der gute alte Netzschwinger gezeigt, wie stark Superhelden von einer frei begehbaren Stadt profitieren. Oder im Falle von Spidey eben frei beschwingbaren, denn Spider-Man 2 war das erste Spiel rund um Marvels größtes Zugpferd, mit einer realen Schwing-Mechanik. Davor schoss Peter seine Netze in allen Spielen einfach nur in den Himmel und ich sollte mir vorstellen, dass das schon irgendwo kleben bleibt.
In Spider-Man 2 verankerte er seine Seile wirklich an den Gebäuden und plötzlich fühlte ich mich als Kind direkt wie in Spideys Blaurote-Strumpfhosen gesteckt. Ganz Manhattan konnte ich so frei durchqueren, was mich in jungen Jahren sogar oft dazu verleitete zu behaupten, ich sei schonmal in New York gewesen. Obendrein ermöglichte es mir, in der offene Welt als Spider-Man das zu tun, was ich integral für seine Persönlichkeit halte: ständig irgendwo, irgendeinem Strauchdieb mit der Faust begrüßen.
Peter Parker fühlt sich immer für alles verantwortlich, was sich mit seinem Privatleben beißt. Deshalb konnte ich mich als Kind tagelang damit beschäftigen, in Manhattan auf Patrouille zu gehen und die auf Dauer recht repetitiven kleinen Verbrechen immer wieder zu vereiteln. Selbst wenn darunter meine Hausaufgaben litten. Nur von den nervigen kleinen Kindern mit ihren Ballons hatte ich irgendwann die Nase voll. Da bin ich dann doch lieber wieder Pizza für Mr. Aziz austragen gegangen.
Trivia:
- Anders als in den Spielen von Insonniac könnt ihr in der 2004er-Version mit Spidey sogar die Freiheitsstatue erreichen. Allerdings müsst ihr euch dafür mithilfe eines Netzes an einen Helikopter hängen.
- Spider-Man 2 hat einen der lustigsten Bosskämpfe der Spielegeschichte. Irgendwann könnt ihr Oberschurke Mysterio dabei erwischen, wie er einen Supermarkt ausraubt. Wenn er sich euch stellt, wächst seine Lebensleiste ins Unermessliche. In Wahrheit reicht aber ein einziger Schlag, um den Meister der Illusionen den Kugelkopf zu zerdeppern.
- Das legendäre Stück beim Pizza austragen ist ein klassisches italienisches Volkslied namens Funiculì, Funiculà und stammt aus dem 19. Jahrhundert.
NEU
91. Drova: Forsaken Kin
Entwickler: Just2D
Publisher: Deck13
Erschienen: Oktober 2024
1:17
Drova: Das »2D-Gothic« kommt super an und bekommt bald neue Inhalte

Peter Bathge: Drova war 2024 so wichtig für mich und für Gothic-Fans wie mich. Denn genau zu dem Zeitpunkt, da mit Piranha Bytes ein deutsches Rollenspielstudio abtrat, feierte mit Just2D ein sympathischer Neueinsteiger sein Debüt. Die Qualitäten der Open Worlds beider Spiele sind aber gleich: Drova bietet mir wie Gothic eine atmosphärisch dichte Welt, die nicht zu unübersichtlich ist, wo viele Gefahren lauern und das Entdeckungsgefühl ohne Questmarker und Co. so viel größer ist als in vielen anderen Spielen.
Trivia:
- Im Spiel lässt sich eine Zeichnung finden, die den namenlosen Helden aus Gothic in einer sehr erotischen Pose darstellt.
- Es gibt viele lustige Helme in Drova zu finden. Einer sieht aus wie eine gigantische Zwiebel - eine klare Anspielung auf Siegmeyer aus Dark Souls.
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