Ringe der Macht: Folge 6 schafft es zum ersten Mal, mich zu überraschen

Die Ringe der Macht geht in die sechste Folge. Wie uns der vorläufige Höhepunkt in den Südlanden gefallen hat, verrät euch unsere spoilerfreie Serienkritik.

Königin Miriel begibt sich nun auf ihren Feldzug. (Bildquelle: Amazon Studios) Königin Miriel begibt sich nun auf ihren Feldzug. (Bildquelle: Amazon Studios)

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht hat schon vieles bei mir ausgelöst: Nostalgische Erinnerungen an die Filme von Peter Jackson, Neugier auf die Geheimnisse mancher Charaktere und gelegentliches Augenrollen bei so manch übertrieben allegorischen Dialogen. Vom Verlauf der Geschichte überrascht wurde ich bisher allerdings noch nicht. Und genau das gelingt Folge sechs nun mit dem vorläufigen Höhepunkt des Konfliktes in den Südlanden.

Wie uns die Fortsetzung der Geschichte von Galadriel, Arondir, Adar und ihren Gefährten gefiel, verraten wir euch spoilerfrei in dieser Kritik. Unsere Meinung zu den bisherigen Folgen könnt ihr dagegen hier finden:

Was ist zuletzt passiert?

  • Numenor: Königin Miriel brach trotz eines Sabotageversuchs mit ihren Schiffen nach Mittelerde auf. An Bord sind nicht nur Galadriel und Halbrand, sondern auch Elendil und dessen Sohn Isildur.
  • Lindon: Elrond vertraut Durin die Pläne und Sorgen des elbischen Hochkönigs an. Der Zwerg erklärt sich bereit, seinen Vater hinsichtlich der Mithril-Förderung umstimmen zu wollen.
  • Rhovanion: Die Haarfüße setzen ihre Reise mithilfe des geheimnisvollen Fremden fort. Dieser rettet einige von ihnen vor einem Monsterangriff, verletzt jedoch auch versehentlich Nori.
  • Die Südlande: Nachdem sich die Hälfte der Dorfbewohner Adar unterwarf, bereiten sich die verbliebenen Menschen auf den Angriff der Orks vor.

Das habe ich nicht kommen sehen

In Folge sechs erfahren wir mehr über die Identität Adars und seine Pläne. (Bildquelle: Amazon Studios) In Folge sechs erfahren wir mehr über die Identität Adars und seine Pläne. (Bildquelle: Amazon Studios)

Ringe der Macht arbeitete von Anfang an mit mehreren geheimnisvollen Charakteren, deren Identität und Absichten zunächst verschleiert blieben. In Folge sechs gibt es zumindest mehr Klarheit, was den Anführer der Orks, Adar angeht. In einem Gespräch erfahren wir mehr über seine Herkunft und auch seine Zuneigung zu den Orks, von denen er Vater genannt wird.

Spannend fanden wir außerdem, das Fragen zum Status der Orks gestellt werden. Sind sie mehr als nur Sklaven oder willige Diener eines grausamen Herrn? Ist ihre völlige Auslöschung trotz ihrer bösartigen Natur gerechtfertigt?

Am Ende der Folge verstehen wir nun auch endlich, wohin die Erzählung in den Südlanden gerichtet war. Die riesigen Tunnelnetzwerke, das geheimnisvolle Morgul-Schwert, all das bekommt nun eine recht zufriedenstellende und überraschende Erklärung, als der Plan Adars bekannt wird. Außerdem wird die Geschichte um den Aufstieg Saurons um weitere Details ergänzt, die gut in die im Original recht kurze Erzählung passen.

Tempo und Fokus

Auch die Beziehung zwischen Elendil und seinem Sohn wird weitererzählt. (Bildquelle: Amazon Studios) Auch die Beziehung zwischen Elendil und seinem Sohn wird weitererzählt. (Bildquelle: Amazon Studios)

Nachdem schon Folge fünf an Erzählgeschwindigkeit aufnahm, geht es im neuesten Kapitel noch schneller voran. Klar, viele Geheimnisse bleiben weiterhin verschleiert. Etwa können wir weiterhin nur über die Vergangenheit Halbrands rätseln, während uns kleinere Details häppchenweise verabreicht werden.

Doch trotzdem ist so einiges nun passiert und die Erzählung hat in den Südlanden einen vorläufigen Höhepunkt gefunden. Dabei profitiert die Folge auch davon, dass sie mehrere Schauplätze vorübergehend ausblendet und so bei Numenorern und den Menschen des Südens deutlich weiter kommen kann. Positiv stimmt uns auch, dass die bisher recht statisch wirkende Galadriel einen Anstoß zu einer Charakterentwicklung bekommt.

Herr der Ringe: Trailer zu Ringe der Macht verrät mehr über einen wichtigen Charakter Video starten 0:51 Herr der Ringe: Trailer zu Ringe der Macht verrät mehr über einen wichtigen Charakter

Was gefiel uns, was weniger?

Lob

  • Kreativität der Autoren: Für viele unbeantwortete oder nur am Rande gestreifte Fragen in Tolkiens Werk erschafft Ringe der Macht in Folge 6 interessante und überzeugende Erklärungen.
  • Schauspielerische Leistung: In Folge sechs fiel uns Joseph Mawle in der Rolle des Adar positiv auf. Dessen einerseits bösartigen Charakter, der aber auch nachdenklich und in sich ruhend wirkt und auch in gewisser Weise eine tragische Figur ist, spielt Mawle sehr überzeugend.

Kritik

  • Steife Dialoge: Auch in Folge 6 hat Ringe der Macht teilweise noch mit unpassend wirkenden Dialogen zu kämpfen. Als Beispiel sei hier eine Unterhaltung zwischen Bronwyn und ihrem Sohn Theo genannt. Trotz ihrer einfachen Herkunft und Vertrautheit formulieren die beiden hier Sätze, die eher einer Unterhaltung zwischen hochgebildeten Adeligen entstammen könnten.
  • Weitere Geheimniskrämerei: Das Ringe der Macht geheimnisvolle Figuren einführt, macht durchaus neugierig. Aber irgendwann würde ich auch über deren Hintergründe gerne mehr erfahren. Dass die Verluste und emotionalen Wunden von Halbrand und Isildur weiterhin nur angedeutet werden, ist langsam ermüdend.

Keine Kommentarfunktion? 
Aufgrund des zu erwartbar hohen moderativen Aufwandes haben wir uns dazu entschlossen, die Diskussion ins Forum zu verlegen. Dort könnt ihr wie gewohnt kommentieren.

1 von 2

nächste Seite