Die Erde ist halt doch eine Scheibe. Zumindest in Online-Rollenspielen. Wo gestern noch der Rand der Welt gähnte, liegt heute plötzlich ein kompletter Kontinent. Oder zumindest neue Landstriche und eine Insel, wie im Runes of Magic-Addon The Elven Prophecy.
Das erweitert die Fantasywelt Taborea um vier Zonen: Auf der Elfeninsel startet die neue Rasse (welche, können Sie sich bestimmt schon denken), dazu kommt die Küste der Wehklagen (wurde schon vor dem Addon-Termin geöffnet) sowie das Gebiet Wilde Lande. Nur die Zone Aotulia-Vulkan trödelt rum und verpasste erst den Addon-Start, dann den angekündigten Termin Ende September, einen neuen gibt es noch nicht. Wir rechnen im Laufe des Oktobers mit der feierlichen Eröffnung.
Neue Klassen: 6 + 2 =48
Die Wahl der Rasse war für Runes of Magic-Einsteiger bisher einfach: Es gab nur eine. Mit dem Einzug der Elfen ist aber auch die Wahl der Klasse eine Herausforderung, denn Spitzohrenspieler können sich für den Druiden und/oder Bewahrer entscheiden.
Während ersterer sich ähnlich wie der alte Priester spielt und in Gruppen gern als Heiler gesehen ist, lohnt sich der Bewahrer vor allem für Einzelkämpfer. Als erste Runes of Magic-Klasse kommandiert er einen Begleiter, teilt aber auch selber kräftig aus. Da er zudem Kettenrüstungen tragen darf, können Sie ihn ungefähr mit einem World of Warcraft-Krieger-Hexenmeister vergleichen.
Auch die beiden neuen Klassen lassen sich ab Level 10 mit einer Sekundärklasse kombinieren, allerdings mit einigen Einschränkungen: Menschen dürfen weder Bewahrer noch Druide sein, Elfen weder Ritter noch Priester. Wer also die beiden neuen Klassen spielen mag, muss als Elf neu anfangen -- auch dann, wenn er die neuen Klassen nur als sekundäre wählen will. Die Anzahl der Kombo-Möglichkeiten wächst von 30 auf satte 48 (und wir haben auch nur rund eine Stunde gebraucht, um das auszurechnen).
Kettenquestmassaker
Die neuen High-Level-Gebiete bringen hingegen wenig Neues. Zwar warten hier über 400 frische Quests, allerdings fallen die wieder arg 08/15-mäßig aus, denn Hole-Töte-Bringe-Aufgaben sind an der Tagesordnung.
Dabei motivieren immerhin die Kettenquests, an deren Ende dicke Ausrüstungsgegenstände oder der Zugang zu einer der beiden neuen Gruppen-Instanzen winken, darunter eine mitten im Ozean. Die Levelgrenze liegt jetzt bei 55, allerdings gibt’s beim Stufenaufstieg keine neuen Fähigkeiten, sondern nur Upgrades der alten.
Die gute Nachricht: Sie können Runes of Magic immer noch spielen, ohne einen Cent Spielgebühren auszugeben. Die schlechte Nachricht: Sie müssen mehr Zeit investieren. In den neuen Gebieten erbeuten Sie zum Beispiel immer mehr sockelbare Gegenstände, sodass die Versuchung steigt, sich gegen echtes Geld passende Runen zuzulegen. Wie Sie letztendlich damit umgehen, müssen Sie selbst entscheiden: Man kann viele Gegenstände durch tägliche Quests oder Spielgold finanzieren - oder im Item-Shop locker 1.000 Euro ausgeben.
Fazit
Martin Deppe: Zwei frische Klassen, eine neue Rasse, vier Gebiete, etwas höherer Maximallevel - Chapter 2 ist nicht mit einem Wrath of the Lich King zu vergleichen, sondern bringt mehr vom Gleichen. Während die Elfengebiete nett, wenn auch klischeetriefend sind, hätte ich mir insgesamt mehr Abwechslung bei den neuen Zonen und Quests gewünscht. Denn die ähneln sich immer noch arg. Trotzdem bleibt Runes of Magic eines der derzeit besten Gratis-Rollenspiele.
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