Jedes Mal, wenn Ubisoft einen neuen Teil von Assassin's Creed ankündigt, halte ich gespannt den Atem an in der Hoffnung, dass es diesmal endlich ein Russland-Setting wird. Nicht nur, weil ich mir ein richtig schönes Open-World-Spiel in meinem Heimatland wünsche. Sondern auch, weil die Assassin's-Creed-Serie meiner Meinung nach maßgeblich dazu beitragen kann, der klischeebehafteten Darstellung Russlands in Videospielen entgegenzusteuern.
Denn ich erlebe Russland in Spielen meist in einer von zwei Rollen: Entweder kämpfe ich gegen böse Kommunisten oder ich durchforste in der Postapokalypse sowjetische Wohnhäuser nach Ressourcen. Dabei versuchen bereits ein paar wenige Indie-Projekte, Russland und seine Kultur von einer anderen Seite zu zeigen. Und meiner Meinung nach erfüllt Assassin's Creed alle Anforderungen, um dies auch in einem AAA-Spiel umsetzen zu können und einen Perspektivwechsel zu erlauben. Denn Russland hat noch so viel mehr zu bieten außer Vodka, Wandteppiche und Kommunisten.
Die Autorin
Natalie Schermann ist gebürtige Russin und findet, dass man mit einem Sinn für Selbstironie viel einfacher durchs Leben kommt. Über die Darstellung von Russland in Videospielen - besonders im RUSSI.A SIMULATOR - kann sie daher meist einfach lachen. Dennoch wünscht sie sich mehr Spiele, die ihre Heimat auch mal ganz ohne Klischee und Vorurteil von einer anderen Seite zeigen und tiefer in die Kultur eintauchen. Assassin's Creed erfüllt dabei alle Kriterien, die sie sich für ein Russland-Spiel wünscht.
Die Darstellung Russlands in Videospielen aka die bösen, bösen Kommunisten
Ich bin es ja schon gewohnt, Russland in der Rolle des Antagonisten zu erleben. Hollywood hat die Formel rund um den bösartigen Schurken mit dem russischen Akzent perfektioniert. Mich wundert es auch nicht mehr, wenn ich in Videospielen auf der Seite der amerikanischen Soldaten kämpfen und mich als Held gegen den Kommunismus behaupten muss.
Dass dabei auch hin und wieder die Geschichte umgeschrieben wird und Russland in einem negativen Licht portraitiert wird, stört mich nur bedingt. Ich möchte auch Spieleentwicklern nicht ihr Recht auf kreative Freiheit abstreiten. Und schließlich kommen die Amerikaner in russischen Filmen auch nicht sonderlich gut weg.
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