Seite 2: Rustler im Test: Dieses Mittelalter ist der reinste Witz

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Monty Python Light

Rustler wirbt mit Humor, der »durch Monty Python inspiriert« sein soll. Stattdessen wirft das Spiel aber vor allem recht wahllos mit irgendwelchen Anspielungen um sich, deren Spaßfaktor selten über »kennste?« hinausgeht.

Ja, ein paar Typen sind angezogen wie die spanische Inquisition und ihr hackt einem schwarzen Ritter einige Körperteile ab. Viel interessanter wird es nicht, dafür trefft ihr auch auf Leute mit diesen Pferdemasken, die bis 2014 mal hip waren, zwischendurch seid ihr auch mal voll bekifft und kriegt total Hunger und ein Rapper schwört, euch »fette Muschis« vom Leib zu halten.

Ab und zu bewerft ihr auch einfach mal Leute mit Kacke, die genau wie Schwerter, Knüppel, Armbrüste und Lanzen Teil eures Arsenals ist. Der Humor im Spiel ist derb, aber auch sehr wahllos und beliebig.

Ob ihr das witzig oder öde findet, hängt in erster Linie von eurer Empfänglichkeit für Popkultur-Referenzen ab. Es ist auch nicht alles Fäkalhumor. In einer Mission läuft plötzlich eine Bardcore-Version von Queens »I Want to Break Free«, komplett mit mittelalterlichen Instrumenten.

Deine Mudda Wir pöbeln ein paar »Matrosenjungen« an. Einige Texte sind so mies, dass es wehtut.

Kunstdiebstahl Wir haben ein Betonschwert geklaut und so das Kunstprojekt eines ehemaligen Kriegers geschändet. Ups!

Barden fungieren als die Radiosender im Spiel und können für etwas Spielwährung angeheuert werden. Dann folgen sie euch und beatboxen vor sich hin. Gefällt euch ein Stück nicht, könnt ihr den Barden darauf aufmerksam machen, indem ihr ihm eine reinhaut, worauf er einen neuen Titel anstimmt.

Das ist eine sehr coole Idee, auch wenn es irgendwann nervt, wenn alle paar Meter einer dieser Minnesänger am Straßenrand steht und BÄBÄBÄBÄÄÄ brüllt. Mit Ausnahme einiger (englischer) Polizeisprüche gibt es nämlich keine verständliche Sprachausgabe, sondern nur Gebrabbel. Entsprechend eingeschränkt ist das Vokabular der Musikanten. Die Polizei abzuschütteln, indem ihr bei »Pimp a Horse« euren gestohlenen Klepper umlackieren lasst, ist ebenfalls eine sehr witzige Idee.

Ihr steht mehr auf Zukunfts-Szenarien, insbesondere Cyberpunk? Dann gibt's ein weiteres GTA-2-artiges Actionspiel, das mit einer Open World protzt:

Es ist ein Nischentitel

Rustler spricht eine sehr spezielle Zielgruppe an. Das Gameplay orientiert sich stark an den ersten beiden GTA-Spielen, das Speichersystem ist umständlich und nervig, der oft sehr derbe, auf unzähligen Referenzen basierende Humor sicherlich Geschmackssache. Manchmal greifen eben Naturschützer an, wenn ihr einen Baum fällen wollt. Die müssen dann halt dran glauben. Lustig.

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Nach rund zehn Stunden ist die Sache dann auch schon wieder vorbei, Multiplayer oder irgendwelchen Wiederspielwert gibt's nicht. Das ist für den Kaufpreis von rund 21 Öcken auf Steam kein Weltuntergang, falls ihr auf Grand Theft Horse und Klohumor steht. Andernfalls könnt ihr das Spiel aber auch getrost ignorieren.

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