Ryzen 4000: Mainboard mit 500er-Chipsatz wird doch nicht zur Pflicht

Nachdem es zunächst hieß, dass die Ryzen-4000-CPUs nur auf Mainboards mit 500er-Chipsatz laufen, werden jetzt doch auch 400er-Chipsätze unterstützt - mit Einschränkungen.

Um eine der voraussichtlich Ende 2020 erscheinenden Ryzen-4000-CPUs zu nutzen, ist nun doch nicht zwingend ein Mainboard mit 500er-Chipsatz von AMD nötig. Um eine der voraussichtlich Ende 2020 erscheinenden Ryzen-4000-CPUs zu nutzen, ist nun doch nicht zwingend ein Mainboard mit 500er-Chipsatz von AMD nötig.

Update 20.05.2020: AMD wurde häufig für die Ankündigung kritisiert, dass die kommenden Ryzen-4000-Prozessoren (Zen 3) nur auf aktuellen Mainboards mit 500er-Chipsatz wie X570 und B550 laufen sollen. In Zuge dessen hat sich AMD nun doch dazu entschieden, die neuen CPUs zumindest auch zu Mainboards mit X470- und B450-Chipsatz kompatibel zu machen.

Es gibt allerdings Einschränkungen:

  • passende Beta-BIOS-Updates sind optional, die Mainboard-Hersteller sind also nicht verpflichtet, sie anzubieten
  • ein zu Zen 3 kompatibles BIOS schränkt die Unterstützung älterer Ryzen-CPUs ein und lässt sich nicht mehr rückgängig machen
  • der Download der optionalen BIOS-Updates soll nur möglich sein, wenn man auch wirklich eine Zen-3-CPU besitzt, um zu verhindern, dass jemand das BIOS-Update installiert, der keine passende CPU hat
  • die neuen BIOS-Versionen erscheinen nicht zwingend zeitgleich zu den Ryzen-4000-Prozessoren
Alle Details zu der Ankündigung finden sich in einem Reddit-Beitrag von AMD.

Ursprüngliche Meldung, 08.05.2020: Wie lange unterstützt AMD den 2017 eingeführten Sockel AM4? Darüber gibt es aktuell Diskussionen wegen der eingeschränkten Kompatibilität der neuen Zen-3-Prozessoren.

Was ist der genaue Anlass der Diskussionen? AMD hat in einem offiziellen Blog-Beitrag bekannt gegeben, dass die Ryzen-4000-Prozessoren mit Zen-3-Architektur nur auf AM4-Mainboards ab der 500er-Generation laufen werden. Ältere AM4-Platinen (300er- und 400er-Reihe) bleiben außen vor.

Die kommenden CPUs sind also zum Sockel AM4 kompatibel, aber eben nur auf den recht neuen und teuren X570-Mainboards und auf den erst im Juni 2020 erscheinenden B550-Platinen.

Die meisten aktuellen AMD-Systeme setzen dagegen auf den 300er- oder 400er-Chipsatz. Wer gehofft hat, damit zu Ryzen 4000 wechseln zu können, wird enttäuscht, wie das folgende Bild zu der Chipsatz-Kompatibilität zeigt:

Diese Hoffnung ist auch dadurch zustande gekommen, dass AMD als Zeitrahmen für die Unterstützung des Sockels AM4 immer wieder das Jahr 2020 ins Spiel gebracht hat, während Zen 3 Ende dieses Jahres erwartet wird.

Das ist zwar meist unter Vorbehalt geschehen und kann auch im Sinne von »bis das Jahr 2020 erreicht ist« verstanden werden (statt »einschließlich 2020«). Wie mehrere Beiträge im reddit-Forum zu AMD zeigen, gibt es aber unabhängig davon durchaus einige Enttäuschung über die stark eingeschränkte AM4-Kompatibilität der Zen-3-Prozessoren.

Ist die Kritik an AMD berechtigt?

Grundsätzlich ist es einerseits zu begrüßen, dass AMD um eine möglichst lange Sockel-Kompatibilität bemüht ist. Andererseits finden wir es nachvollziehbar, dass sie aufgrund technischer Neuerungen nur eine begrenzte Zeit gewährleistet werden kann.

Wir vermuten allerdings, dass AMD nicht erst seit Kurzem klar ist, dass Zen-3-Prozessoren nicht auf allen AM4-Platinen ohne Probleme lauffähig sein werden. Bereits die Ryzen-3000-Modelle werden erst ab der 400er-Reihe offiziell unterstützt.

Sollte diese Vermutung stimmen, wäre es sicher besser gewesen, wenn AMD die Einschränkungen für die Sockel-Kompatibilität von Zen 3 möglichst früh kommuniziert hätte.

Eines ist aber trotz der aktuellen Diskussionen wohl unstrittig: AMDs Hauptkonkurrent Intel kann sich in Sachen Sockel-Unterstützung eine Scheibe von AMD abschneiden. Auch die kommenden Core-i-10000-Modelle setzen wieder neue Mainboards (Sockel 1200) voraus.

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