Fazit: Saints Row 4 im Test - Ein Wahnsinnsspaß

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Fazit der Redaktion

Michael Graf: Mit dem vierten Teil etabliert sich Saints Row endgültig als der kleine, geisteskranke Bruder von GTA - einen derart grotesken Blödsinns-Strudel aus Sex, Chaos und Gewalt habe ich seit meiner Abifeier nicht mehr erlebt. Kleiner Scherz, ähem. Klar, Saints Row 4 könnte ein aufpoliertes Äußeres, halbwegs zurechnungsfähige Gegner und einen spannenden Mittelteil vertragen, für mich verdient es dennoch eine Auszeichnung.

Und zwar, weil es ein Gattung vertritt, die ich nicht oft genug preisen kann: die Parodiespiele! Schon alleine die Mass-Effect-Anspielungen sind Gold wert, ich zitiere: »Wie bei allen guten Storys beginnt der zweite Akt mit dem Ruf nach Taten und dem Bau eines Roboters.« Na klar! Für mich kann es gar nicht genug Spiele geben, die andere Spiele durch den Kakao ziehen. Für diese Lacher nehme ich jeden noch so schlappen Mittelteil, jede Matschtextur in Kauf.

Patrick C. Lück: Schon im Test zu Saints Row: The Third schrieb ich, dass das Spiel anarchischen Zerstörungsorgien wie Prototype näher steht als GTA. Wie zum Beweis darf ich nun im vierten Teil der Saints-Saga wie im Krawall-Titel um Alex Mercer durch die Lüfte gleiten, an Hausfassaden hochhetzen und mit brachialen Superkräften ganze Gegnermassen plätten.

Zusammen mit der flüssigen Steuerung und der sich immer irrer Volten überschlagenden Handlung entsteht wie schon im dritten Teil ein popkulturelles Gesamtkunstwerk: übertrieben, geschmacklos, gewalttätig, (oft) tabulos - und doch hintersinnig, entlarvend und selbstironisch. Oder um den Vorgänger mal direkt zu zitieren: »Ultra-Postmoderne? Ich liebe es!«

Aber bei aller Freude um die neuen Dimensionen des Wahnsinns: es gibt auch reichlich Anlass zu Schelte. Die Fahr- wie Kampf-KI, die Optik und die unglaubwürdige Gummiballphysik stagnieren nicht nur auf dem ohnehin mauen Vorgängerniveau, sondern fallen teilweise gar dahinter zurück. Für ein Spiel dieser Strahlkraft ist das wirklich schwach, auch wenn man wohl angesichts der zwischenzeitlichen THQ-Pleite etwas Verständnis aufbringen sollte.

Auch der Missionsdesigns- und Motivations-Durchhänger im Mittelteil wäre nicht nötig gewesen, so fühlt sich das Spiel unnötig gestreckt an. Wer schon mit dem Vorgänger (aus welchem Grund auch immer) nichts anfangen konnte, wird mit Saints Row 4 daher auch nicht warm. In erster Linie bedient das Spiel seine bereits vorhandene Klientel - das aber ausgesprochen gut.

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