Denken wir an gescheiterte Spiele, so denken wir vor allem an die ganz großen Katastrophen der Spielegeschichte: An E. T., das 1982 erschien und so schlecht war, dass Hunderttausende Verkaufsversionen in der mexikanischen Wüste verscharrt wurden. An For Honor, das nach vielversprechenden Vorbesprechungen am Release-Tag einen technischen Totalunfall erlitt, von dem sich das Entwicklerteam monatelang erholen musste. An Evolve, das ein innovatives Spielsystem mit einem überteuerten Ingame-Shop ruinierte. Und natürlich auch an No Man's Sky, das kurz nach seiner Veröffentlichung einen Großteil seiner Spieler wegen falscher Versprechungen wieder verlor.
Die Liste dieser wohlbekannten Beispiele ist lang und prägt unsere Vorstellung vom Misserfolg: Denken wir an gescheiterte Spiele, denken wir also vor allem auch an große Tragödien, enttäuschte Erwartungen und spektakuläre Fehltritte. Allerdings sind diese Beispiele nur die berühmte Spitze des Eisbergs: Weit unter der Oberfläche des Sichtbaren sind Hunderttausende Spiele mit spannenden Ideen verborgen, die nicht spektakulär, sondern im Gegenteil nahezu unbemerkt scheiterten. Aber warum eigentlich?
GameStar hat mit diesen Entwicklerteams gesprochen, die nach jahrelanger harter Arbeit fast unbemerkt untergingen und bis heute mit den Folgen zu kämpfen haben. Wir erzählen drei Geschichten aus einem Meer von Misserfolgen und gehen gemeinsam mit den Entwicklern auf Fehlersuche: Warum scheitern Spiele, selbst wenn sie gut sind? Liegt es wirklich nur an der übervollen Steam-Bibliothek? Warum verkauft sich nicht gut, was gut ist?
Outbuddies: Die vergebliche Jagd nach dem One-Hit-Wonder
Im Oktober 2019 veröffentlicht Julian Laufer Outbuddies, ein fordernder Plattformer in 8-Bit-Pixeloptik. Insgesamt sechs Jahre und insgesamt über 6.000 Arbeitsstunden hat der Solo-Entwickler in sein Spiel investiert, wie er uns einen Monat später im GameStar-Podcast verraten wird.
Kurz nach Release gibt sich Laufer noch optimistisch. Sein Spiel verkauft sich, zwar nicht überragend, aber es wird immerhin nicht völlig übersehen. Und auch Feedback bekommt der Solo-Entwickler jetzt reichlich: Die Steuerung sei verwirrend, technische Probleme stören, die Grafik wirkt insgesamt unrund. Er bemüht sich um Updates und Patches, die nun regelmäßig erscheinen.
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