Wir alle lieben Spiele. Das unterstelle ich jetzt einfach mal, immerhin befinden wir uns hier auf GameStar.de, und da liegt eine gewisse Themenaffinität nahe. Aber seid ehrlich: Jeder von uns hat sie im Keller, die Spieleleichen, die wir höchstpersönlich dorthin geschleift haben, mitsamt einer durch unsere bloßen Fäuste völlig zerdellten Verpackung.
Ich habe für euch meine bereits vernarbten Wunden aufgerissen und mich meinen Traumata gestellt. Herausgekommen ist meine Top-7-Liste an Spielen, deren Kauf ich zumindest anfangs bereute, und die mich Blut, Schweiß und Tränen gekostet haben. Manche davon kann ich bis heute nicht mehr anschauen, ohne dass mir eine Ader auf der Stirn hervortritt, obwohl es nicht einmal schlechte Spiele per se sind.
Vorab noch ein wichtiger Disclaimer: Bitte zieht euch vor dem Lesen eure Humor-Brille auf und seht diese Liste nicht mit bierernsten Augen. Ich möchte euch zum Schmunzeln bringen und im Optimalfall auch dazu, mal selbst darüber zu reflektieren, welche Spiele aus den unterschiedlichsten Gründen für euch Fehlkäufe
waren. Schreibt mir eure Erfahrungen gerne in die Kommentare und lasst uns gemeinsam lachen!
F.E.A.R
Genre: Ego-Shooter | Entwickler: Monolith Productions | Release: 18. Oktober 2005
Meine Eltern waren damals sehr liberal eingestellt, was meinen Konsum von gewalthaltigen Spielen betrifft. Sie waren absolut davon überzeugt, dass ich auch mit 15 Jahren solche Inhalte bereits korrekt einordnen konnte und mein Verhalten dadurch nicht beeinflusst wurde. Immerhin war ich stolzer Abonennt der GameStar Ab-18-Ausgabe, nur echt mit coolem Unzensiert
-T-Shirt!
Ja, schönen Dank auch Mama! Du hättest doch wissen müssen, dass ich ein ziemlicher Hosenscheißer bin, stattdessen lässt du mich F.E.A.R. spielen! Ich habe 60 Euro meines hartverdienten Taschengelds (30 Tage Geduld haben sind harte Arbeit) ausgegeben, um zwei Monate lang nachts nur mit der Decke über dem Kopf einschlafen zu können. Kein Scherz, dieses Spiel hat mich nachhaltig verstört!
So interessant die Handlung und so spaßig die Shooter-Passagen auch sein mögen, ich kann F.E.A.R. bis heute nicht mehr spielen. In meinem letzten Versuch habe ich es bis zu der Stelle geschafft, an der Alma am Tor zum Fabrikgelände meine Kameraden abschlachtet. Dann habe ich mit so viel Coolness, wie ich noch aufzubringen vermochte, ALT + F4 gedrückt.
Für das investierte Taschengeld hätte ich damals vier Monate World of Warcraft spielen können. Diese gefährlichen MMOs mit ihrer Suchtwirkung hatten mir meine Eltern aber verboten, tja.
Ich bin mit meinem Schmerz übrigens nicht alleine: Auch meine lieben Kolleginnen und Kollegen haben sich bereits zu ihren Fehlkäufen geäußert:
Flatout 3
Genre: Rennspiel | Entwickler: Team6 | Release: 13. Dezember 2011
Weil wir eben beim Thema Jugendschutz waren: Ebendiesen muss ich in den kommenden Zeilen stets im Hinterkopf behalten, wenn ich über Flatout 3 schreibe. Denn dieses Spiel ist einfach sagenhaft schlecht. Ich hätte wohl mehr Spaß mit der ungepatchten Releaseversion von Gothic 3 gehabt als mit diesem Machwerk.
Dabei bin ich wie so oft selbst Schuld an der Spielspaß-Misere. Denn Heikos legendäres Testvideo stieß bei mir auf ignorante Ohren. Weil mein bester Freund und ich so viel Spaß mit Flatout 2 im Multiplayer hatten, dass es dafür doch wohl reichen wird!
(O-Ton ich, während der Verkäufer im Spieleladen meine Groschen entgegennahm und mir mit irritierter Miene viel Spaß wünschte).
Nein, hier reicht es für gar nichts! Dieses Spiel ist es nicht einmal wert, darüber zu schreiben. Die Technik ist vermurkst, die KI nicht vorhanden, und die Fahrphysik lässt nach wenigen Minuten ein schwarzes Loch entstehen, das all eure Emotionen verschlingt und euch als gebrochene Hülle vor dem Bildschirm zurücklässt. Bis heute hege ich ein starkes Mitgefühl für alle Serien-Fans, die nach den beiden hervorragenden Vorgängern etwas tausendfach Besseres verdient gehabt hätten.
Rayman 2 - The Great Escape
Genre: Jump&Run | Entwickler: Ubisoft | Release: 29. Oktober 1999
Ja nun, einen Moment mal. Rayman 2? Was soll denn daran auszusetzen sein?
Wenn ihr euch das nun fragt, stimme ich euch grundsätzlich zu. Dieses Spiel ist ein spaßiges Jump&Run und vor allem für Kinder hervorragend geeignet.
Nur nicht für die Kinder, die sich dieses Spiel eines Tages im lokalen Kaufhaus besorgten und noch nie etwas von dem Begriff 3D-Hardwarebeschleuniger
gehört hatten, geschweige denn dieses Wort auf der Rückseite der Spieleverpackung lesen hätten können. Die Konsequenz dieser kindlichen Unschuld: ein rapide geschrumpftes Taschengeldbudget und ein schwarzer Bildschirm.
Denn Rayman 2 startete auf unserem Wohnzimmer-PC gar nicht erst, da sich zu dieser Zeit noch keiner dieser ominösen 3D-Beschleuniger im Inneren des hellgrauen Kastens befand. Ich habe diese Enttäuschung mit souveränem Jähzorn und viel Gebrüll hingenommen wie ein echter Mann.
Ein paar Jahre später wanderte das Spiel in Form der Spielekollektion Gold Games
erneut in meinen Besitz, doch ich habe dem Spiel diese Enttäuschung nie verzeihen können. Das gebrochene Herz eines Kindes vergisst nicht so schnell!
Noch mehr Seelenleid und Frust klage ich euch auf Seite 2.
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