Sega nimmt im Kampf gegen Spiele-Piraterie die falsche Website ins Visier

Sega trifft mit einem Urheberrechtsmanöver die Daten-Website SteamDB, weil die angeblich Yakuza: Like a Dragon verkauft. Steam Database widerspricht.

Anwälte von Sega haben SteamDB ins Visier genommen. Anwälte von Sega haben SteamDB ins Visier genommen.

Update vom 31. März um 02:44 Uhr:

Das Problem wurde gelöst, wie auf der wiederhergestellten Unterseite von SteamDB zu lesen ist. Dort veröffentlichten die Entwickler auch eine Stellungnahme von Sega zu der Causa. Demnach haben automatische Systeme versagt:

Anfang dieser Woche wurde eines unserer Spiele fälschlicherweise auf SteamDB gekennzeichnet. Wir verwenden eine Anti-Piraterie-Software, um unsere Spiele in großem Umfang zu schützen, aber manchmal macht sie Fehler. Sega wird weiterhin an der Feinabstimmung dieser Systeme arbeiten, um dies in Zukunft zu vermeiden, und wir wissen es zu schätzen, dass SteamDB mit uns kooperiert hat, um das Problem schnell zu lösen.

Ursprüngliche Nachricht vom 30. März um 20:35 Uhr:

Wer derzeit die SteamDB-Seite von Yakuza: Like a Dragon aufruft, liest eine merkwürdige Nachricht: »Diese Seite wurde offline genommen, weil Sega behauptet, wir verkaufen ihr Spiel. Das tun wir nicht.«

Darauf folgt ein Link zu einem Tweet des SteamDB-Entwicklers Pavel Djundik, der mit wachsender Verzweiflung davon berichtet, dass Anwälte von Sega versuchen, die Seite vom Netz zu nehmen. Zuerst sei eine Warnung gekommen, auf eine Rückfrage habe er aber keine Rückantwort mehr bekommen. Die nächste Nachricht der Sega-Anwälte sei direkt an den Serverbetreiber gegangen. Offenbar ist die Seite aus diesem Grund offline.

Weiter führt Djundik aus, dass es »einmal pro Jahr« zu einer Beschwerde im Rahmen des US-Urheberrechtsgesetzes DMCA kommt, man aber bislang stets zu einer Einigung kam. Dies habe SteamDB auch im aktuellen Fall angestrebt, zeitweise aber keinen Kontakt zu Sega herstellen können.

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Sega reagiert

Inzwischen gelang es wohl, Kontakt zu Sega herzustellen, wie der SteamDB-Erfinder weiter ausführt. Nun wolle Sega of America sich den Fall anschauen. Wie PC Gamer berichtet, glaubt der Betreiber von SteamDB, dass viele sogenannte »DMCA-Takedowns« willkürlich herausgeschickt werden:

Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit DMCAs läuft es fast immer darauf hinaus, dass der Markenschutz sie einfach auf jeden abfeuert, ohne sich die Seite überhaupt anzuschauen.

Was in diesem Fall ursächlich war, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt offen. Wir haben bei Sega um eine Stellungnahme gebeten und halten euch auf dem Laufenden, wenn ihr Antwort erhalten.

Was ist SteamDB?

SteamDB stellt umfassende Daten zu Steam-Spielen zur Verfügung. Sowohl aktuelle Spielerzahlen als auch Preisübersichten und Basisinformationen gehören zum Portfolio der Website. Dabei bezieht SteamDB alle Daten entweder über ein Steamkit-Interface oder aus dem öffentlich sichtbaren Teil von Steam, wie die Entwickler im Blogpost ausführen.

Außerdem gibt es Funktionen, die Wunschlisten verwalten und per Klick Steam auf dem eigenen PC öffnen und ein Spiel starten, wenn man es besitzt und installiert hat. Möglicherweise rühren die Probleme daher. Denkbar wäre etwa ein Missverständnis. Solange aber keine Klarheit herrscht, können auch andere Gründe nicht ausgeschlossen werden.

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