Sengoku Dynasty wird eine Mittelalter-Fantasie mit ungewohntem Schauplatz

Nach Medieval Dynasty geht es nun ins Spätmittelalter und an einen ganz anderen Ort. Sengoku Dynasty denkt aber nicht nur den Schauplatz weiter.

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Erst im Sommer 2021 erschien Medieval Dynasty nach langer Zeit im Early Access als vollwertige Version. Doch schon davor war die mittelalterliche Mischung aus Aufbaustrategie, Lebenssimulation, Survival und Rollenspiel äußerst beliebt. Wir reden jetzt nicht von einem maßlosen Hype, aber doch von mehr Aufmerksamkeit, als man anfänglich vielleicht vermutet hätte. Für den Publisher Toplitz war Medieval Dynasty auf jeden Fall das bislang erfolgreichste Spiel dieser Reihe.

Das Mittelalter hat also Zugkraft, das wissen wir spätestens seit unserem Podcast zu den Dark Ages. Jetzt gilt es herauszufinden, ob das auch für das japanische Mittelalter gilt. Toplitz hat nun nämlich ein weiteres Spiel angekündigt, das auf den Titel Sengoku Dynasty hört. Das Spiel wird von einem anderen Entwicklerstudio gebaut (wie alle Spiele der Dynasty-Serie), soll aber das bewährte Konzept beibehalten.

Wie schon Medieval Dynasty weiß auch Sengoku Dynasty optisch zu überzeugen. Wie schon Medieval Dynasty weiß auch Sengoku Dynasty optisch zu überzeugen.

Tatsächlich scheint es diesmal aber so, dass Sengoku Dynasty insbesondere aus den Wünschen lernt, die Fans bereits bei Medieval Dynasty geäußert haben. Hier wird also die Gelegenheit beim Chonmage ergriffen.

Für wen ist Sengoku Dynasty gedacht?

Gebt mal auf Steam Dynasty ein und lasst euch überraschen, wie viele Spiele dieser Reihe es schon gibt. Nämlich 403! Ok, das ist Quatsch. Es haben einfach sehr viele Spiele Dynasty im Namen. Doch tatsächlich gibt es von den Dynasty-Spielen von Toplitz inzwischen sechs Stück, die veröffentlicht oder angekündigt wurden.

In der Regel bauen sie alle auf das selbe Prinzip: Ihr bereist in der Ego-Perspektive eine offene Spielwelt, verbessert eure Fertigkeiten, löst Probleme eurer Nachbarn, sammelt Ressourcen, baut Häuser und gründet eine Familie. Spätestens seit Medieval Dyansty gehört zu dem Erfolgskonzept auch eine sehr hochwertige Optik.

Und all das wird es erneut in Sengoku Dynasty geben. Nur geht die Reise dieses Mal eben nach Japan und zwar ins späte 15. Jahrhundert. Wie schon bei Medieval Dynasty weckt das direkt einen ganz anderen Reiz und richtet sich damit nicht nur an Fans von Landwirtschaftssimulatoren. Auch wer ein gewisses historisches Interesse in sich trägt, wird gerne in diese Welten eintauchen und einfach ein wenig vor sich hin leben. Denn normalerweise wirbt die Dynasty-Reihe mit der bescheidenen Fantasie, ein simples Leben in einer anderen Zeit zu führen.

Häuser werden in der Dynasty-Reihe in atmosphärischer Kleinarbeit gezimmert. Häuser werden in der Dynasty-Reihe in atmosphärischer Kleinarbeit gezimmert.

Ihr seid also gar nicht zwangsweise auf große Abenteuer aus, sondern baut euch ein neues Leben auf. Im Schweiße eures Angesichts setzt ihr Brett für Brett Häuser zusammen, sammelt Nahrung, geht auf die Jagd und sorgt dafür, dass aus einem kleinen Bauernhof irgendwann eine richtige Siedlung wird. Nur besteht der Hof nun diesmal eben aus Reisfeldern und in der Schmiede werden neben Werkzeugen zudem womöglich Katanas gefertigt.

Wie gut dieses Konzept in Medieval Dynasty funktioniert hat, darüber gebe ich im ausführlichen Test Auskunft:

Was macht Sengoku Dynasty besonders?

Moment, Katanas? Hieß es nicht, in der Dynasty-Reihe führt man ein einfaches Leben? Wozu eine so tödliche Waffe? Ja, Sengoku Dynasty weicht teilweise von dem grundlegenden Konzept dann doch ab. Oder besser gesagt: Man versucht früher Elemente aufzugreifen, die sich viele schon für Medieval Dynasty gewünscht haben. Und dazu gehören eben auch Kämpfe.

Allgemein scheint Sengoku Dynasty einen größeren Fokus darauf zu legen, uns auch mal an die Hand zu nehmen und in das ein oder andere Abenteuer zu führen. Denn in Sengoku Dynasty wird es neben der klassischen Sandbox einen richtigen Story-Modus geben mit vielen Verzweigungen. Die Story dreht sich um einen Familienvater, der vor der Unterdrückung der feudalen Machthaber flieht. Er will, dass seine Tochter in Ruhe aufwachsen kann und sucht nach dem Königreich der Bauern. Die Geschichte scheint auch als eine Art Tutorial für das Endlosspiel zu funktionieren. Der Teaser gibt einen kleinen Vorgeschmack:

Sengoku Dynasty - Teaser kündigt die Genre-Mischung im Spätmittelalter an Video starten 0:58 Sengoku Dynasty - Teaser kündigt die Genre-Mischung im Spätmittelalter an

Die größte Besonderheit von Sengoku Dynasty wird aber der Multiplayer. Kein anderes Feature wurde und wird sich von Medieval Dynasty bisher so sehnlichst gewünscht. Sengoku Dynasty setzt deshalb von Beginn an auf Mehrspieler-Optionen. Einer der Gründe, weshalb hierfür ein noch größerer Entwicklungsaufwand betrieben wird als zuvor.

Was gefällt uns, was bleibt unklar?

Bislang gibt es noch nicht viel von Sengoku Dynasty zu sehen. Lediglich ein paar Screenshots mit Ingame-Grafik und ein Trailer, der aber keinerlei Spielszenen zeigt. Selbst spielen konnten wir das Projekt auch noch nicht, haben aber ein paar ergänzende Infos vom Publisher bekommen. Einiges davon klingt vielversprechend, einiges bleibt aber nun mal noch offen.

Was gefällt uns?

  • Der Multiplayer: Der Mehrspieler könnte sich für die Dynasty-Reihe als ein Gamechanger im wahrsten Sinne des Wortes entpuppen. Es überrascht kaum, dass sich viele wünschten, sie könnten schon in Medieval Dynasty gemeinsam mit anderen eine Siedlung bauen. Eine sehr wichtige Neuerung.
  • Die Kämpfe: Wie beim Multiplayer kann es nur von Vorteil sein, früh in der Entwicklung Kämpfe als Option zu sehen. So wird es letztlich hoffentlich ein etwas ausgearbeiteres Kampfsystem geben als in Medieval Dynasty.
  • Das Setting: Japan zieht als Szenario erfahrungsgemäß hierzulande etwas schlechter als das europäische Mittelalter, doch wir finden die Wahl des Setting super. Gerade da es bei den Dynasty-Spielen oft darum geht, ein alltägliches Leben zu führen. So könnte man noch viel über die japanische Kultur lernen und wie die Menschen dort im Mittelalter tatsächlich lebten.

Kämpfe sind in Sengoku Dynasty von Beginn an relevant. Hier sehen wir einen der schrecklichsten Feinde. Einen Hirsch. Kämpfe sind in Sengoku Dynasty von Beginn an relevant. Hier sehen wir einen der schrecklichsten Feinde. Einen Hirsch.

Was bleibt unklar?

  • Lohnt sich die Dynastie-Mechanik? Bei Medieval Dynasty gehört die Dynastie zu den oberflächlichsten Mechaniken im ganzen Spiel. Man findet eine Frau, zeugt ein Kind und kann dann nach dem Ableben als Sohn weiterspielen. Aber eine echte Bindung entsteht nie und bis das überhaupt relevant wird, muss man viel zu viel Zeit investieren. Mal sehen, wie Sengoku das angeht.
  • Wie wird die Story präsentiert? In Medieval Dynasty gab es ebenfalls eine Geschichte am Rande, aber keinen Modus, der sich komplett darauf fokussierte. Zudem gab es zum Release keine Vollvertonung und viele Quests waren eher simpel. Wenn es nun einen dedizierten Story-Modus gibt, sollte diese Geschichte durch Dialoge oder Sequenzen auch entsprechend inszeniert werden.
  • Wie spielt sich das? Und final wissen wir noch nicht, ob beim Gameplay alles hinhaut. Ist etwa der Grind wieder extrem? Sind die Kämpfe vielleicht hakelig? Lässt sich die Bevölkerung gut verwalten? Gibt es überhaupt genug zu tun? Klar, Medieval Dynasty hat das meiste davon gut hinbekommen. Aber Sengoku Dynasty kommt nun mal von einem anderen Team und wird weitestgehend unabhängig entwickelt.

Diese Fragen bleiben mindestens bestehen, bis wir Sengoku Dynasty das erste Mal selbst spielen können. Wahrscheinlich zum Teil auch noch danach. Denn wir üblich erscheint auch dieser Teil der Reihe als erstes im Early Access. Im Verlauf des Jahres 2022 soll es damit losgehen, auf Steam lässt sich das Spiel schon jetzt der Wunschliste hinzufügen.

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