Seite 2: Sexismus bei Riot Games - Schwere Vorwürfe gegen League-of-Legends-Entwickler

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Diversität bei Riot

Nicht alle Frauen bei Riot teilen die Kritik. Senior Technical Designer Kimberly Voll betonte zum Beispiel, dass sie noch nie Diskriminierung gegen Frauen bei Vorstellungsgesprächen erlebt hätte. Chief of Staff Sarah Schutz lobte die Kultur des Entwicklers: Sie sei dafür belohnt worden, gezielt und wachstumsorieniert auf ihre Ziele hinzuarbeiten. Laut Head of Platform Oksana Kubushyna, einer der zwei Frauen in der 23-köpfigen Führungsriege, werden alle Mitarbeiter nach ähnlichen Kriterien bewertet. Ob es strukturelle Probleme geben könnte, die den Fortschritt von Frauen besonders behindern? "Ich bin nicht sicher, ob es Bemühungen gibt, das gezielt zu untersuchen."

Allerdings habe sich Riot in den letzten neun Monaten sehr wohl um mehr Diversität und Inklusion bei der Suche nach neuen Mitarbeitern bemüht, sagt Kubushyna. Diese Initiativen beaufsichtigt Soha El-Sabaawi. Sie arbeitet seit zweieinhalb Jahren im Studio und war dafür für eine gemeinnützige Organisation tätig, die Frauen bei der Spieleentwicklung half. In ihren Bereich falle zum Beispiel verpflichtendes Vorstellungsgespräch-Training.

"Wenn du jemanden interviewst, der dir sehr ähnlich oder sehr unterschiedlich ist, kannst du bestimmte Tendenzen entwickeln, ohne es überhaupt zu merken.", so El-Sabaawi. "Wir sprechen ausdrücklich darüber: Wie trifft das besonders bei demographischen Merkmalen zu? Wenn jemand anders aussieht als du, kann dein Gehirn dich dazu verleiten, anders über sie zu denken basierend auf Vorurteilen, die einfach unbewusst erscheinen können." Laut El-Sabaawi ist es Riot wichtig, dass jede Entscheidung die bestmögliche für alle Mitarbeiter ist und auch Minderheiten eine Stimme in der Firma haben. Die ehemalige Riot-Mitarbeiterin Jessie Perlo schrieb auf Twitter, dass Riot zwar viele Probleme habe, aber Saabawi ein riesiger Gewinn für die Gaming-Industrie sei.

Link zum Twitter-Inhalt

Reaktionen auf die Enthüllungen

Auch viele weitere ehemalige Riot-Mitglieder bekräftigten nach Erscheinen die Geschichten aus dem Kotaku-Report. Der ehemalige Balance-Designer Patrick "Scarizard" Scarborough arbeitete etwa von 2012 bis 2017 bei Riot und betonte: "Selbst die Dinge, die ihr nicht glauben könnt? Die sind passiert."

Link zum Twitter-Inhalt

Ex-Konzeptzeichner Michael "Iron Stylus" Maurino lobte den Mut aller, die ihre Geschichten öffentlich gemacht haben, obwohl sie sich damit möglicherweise selbst zur Zielscheibe machen.

Link zum Twitter-Inhalt

Auch aktuelle Riot-Mitarbeiter bestätigten öffentlich die Probleme. Eine Angestellte unter dem Nickname "Riot Mori Grl" erzählte, dass sie viele dieser Dinge bereits selbst angesprochen hätte und ihren Arbeitgeber hier nicht verteidigen wolle. Trotzdem liebe sie Riot und sei entschlossen, das Studio zu einem besseren Ort zu machen.

Link zum Twitter-Inhalt

In einem Statement gegenüber Gamasutra erklärte Riot, dass die Firma schon immer gegen Diskriminierung eingestanden sei und stetig auf mehr Toleranz hinarbeite. Riot gestand aber auch Fehler ein und versprach, in Zukunft mehr zu tun:

"Dieser Artikel beleuchtet Gebiete, in denen wir unseren eigenen Werten nicht gerecht wurden, was bei Riot nicht akzektabel ist. Wir haben Schritte gegen viele der konkreten Fälle im Artikel eingeleitet und wir sind entschlossen, weiterzumachen, jedes Problem anzugehen und die tieferliegenden Gründe zu beheben. Alle Riot-Mitarbeiter müssen zur Verantwortung gezogen werden können, um ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder die gleiche Chance hat, gehört zu werden, ihre oder seine Rolle auszubauen, in der Organisation voranzuschreiten und ihr Potenzial zu erfüllen.

Wir hatten von Anfang an eine Nulltoleranz-Politik zu Diskriminierung, Belästigung, Racheaktionen, Mobbing und toxischem Verhalten. Im Lauf unseres Wachstums haben wir Fortschritte gemacht und weitere Ressourcen in unser Programm für Vielfalt und Inklusion gesteckt, um Riot stetig zu verbessern. Uns ist bewusst, dass wir noch einiges zu tun haben, um unsere Ziele zu erreichen. Das geht damit los, Feedback von Riot-Mitgliedern und anderen anzuhören und unseren Mitarbeitern die Führung und die Mittel zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um unsere Werte hochzuhalten. "

2 von 2