Gute Karten
Waffenfanatiker gucken bei Shootmania in die Röhre. Neben dem Energie-Raketenwerfer stehen uns lediglich zwei weitere Schießprügel zur Verfügung:Eine Art Klebeminen-Werfer, der nur in Tunnels einsetzbar ist und die bereits erwähnte Railgun, die in bestimmten Spielmodi wie Elite und auf speziellen Plattformen verwendet wird. Das klingt nicht nur nach wenig, das ist es auch, sorgt aber durch das herausragende Balancing dafür, dass die fähigsten Spieler auf den ersten Plätzen rangieren - und nicht die, die sich zu Matchbeginn die stärkste Waffe schnappen.
Nervig ist allerdings, dass Shootmania wie sein Quasi-Vorgänger nur auf eine Umgebungsgrafik setzt. Waren es in Trackmania: Canyon noch die, äh… Canyons, kämpfen wir uns hier durch ruinenbestückte Wiesenlandschaften. Anfangs mag das noch nicht sonderlich stören, aber mit der Zeit gehen uns die immer gleichen Textur-Sets doch ordentlich auf den Geist.
In der Closed-Beta musste sich Shootmania Kritik vor allem am langweiligen, uninspirierten Kartendesign gefallen lassen. Für die vom Start weg mitgelieferten Karten gilt das auch noch in der finalen Fassung, da wir Abkürzungen, markante Stellen und Positionen, die wir nur mit Skill-Jumps erreichen, mit der Lupe suchen müssen. Kurz: Es fehlt an Wiedererkennungswert, der die Karten der Multiplayer-Klassiker erst zu solchen gemacht hat. Welcher Fan denkt nicht mit Freude an Deck16 zurück?
Die offiziellen Maps stellen allerdings nur einen kleinen Teil des Spiels dar, denn die Fan-Gemeinde hat es in der Open-Beta-Phase ordentlich krachen lassen. Mittlerweile findet man unzähligespannende, motivierende und gut durchdachte Karten. Nadeo hat also gut daran getan, den Titel um fast drei Monate zu verschieben, auch wenn der fade Nachgeschmack bleibt, dass die meiste Arbeit wohl eher von den Spielern übernommen wurde.
Basteln für die Zukunft
Die besseren Karten kommen natürlich nicht von irgendwoher. Genau wie schon in Trackmania ist der Editor ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Darin lassen sich neue Waffen oder Arenen basteln, bestehende Modi verändern oder gar völlig neue erschaffen. Raffinierte Fan-Kreationen wie Hindernisparcours oder eine Ballspiel-Variante zeigen, wie viel Potenzial im Editor steckt.
Wenig Potenzial steckt hingegen in der Technik. Matschige Texturen, altbackene Effekte und unschöne Bitmap-Gebüsche, die geradewegs aus staubigen Doom-Zeiten stammen könnten, machen aus Shootmania wahrlich kein Grafik-Brett. Ebenso mau fällt die Soundkulisse aus. Unser Energie-Raketenwerfer rummst zwar nett, ansonsten fallen die Geräusche aber kaum auf.
Übrigens: Wie Trackmania 2: Canyon wird auch Shootmania über Nadeos Onlineplattform Maniaplanet gestartet. Im Vergleich zur Closed-Beta hat Nadeo die Benutzeroberfläche zwar optisch aufgepeppt, umständlich bleiben die Menüs, in denen wir unsere Freundeslisten verwalten, unser Profil pflegen und uns auf die Suche nach passenden Servern begeben aber weiterhin. Stichwort Server: Diese lassen sich sogar nach Land, Bundesland oder Stadt auflisten. Wer sich außerhalb des Oktoberfests schon immer mal mit einem Bayern anlegen wollte, wird hier fündig.
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