Für jeden Geschmack
Für den kleinen Actionhunger zwischendurch gibt es in Skyforge instanzierte Abschnitte, die man bequem in 15 Minuten bewältigen kann. Bis zu zwei Freunde darf man auf diese Missionen einladen. Wer keine Freunde hat, nutzt das eingebaute Tool zur Gruppensuche. Und wer so gar keine Lust auf Gesellschaft hat, bestreitet den Einsatz einfach im Solo-Modus. Mit dem rasanten Echtzeit-Kampfsystem, das an Spiele wie The Elder Scrolls Online und Guild Wars 2 erinnert, klopft man neben den obligatorischen Trash-Monstern auch immer ein paar knackige Bosse weg. Letztere erfordern oft eine spezielle Taktik und können nicht einfach so im Vorbeigehen umgehauen werden.
Zudem gibt es extra schwere Abschnitte für Gruppen von fünf Spielern und große Abenteuergebiete, in denen haufenweise Quests warten. Dort laufen wir auch anderen Spielern über den Weg. Gemeinsam mit anderen Unsterblichen hauen wir auch hier unzählige Viecher und riesige Bossgegner um; die spaßigen Kämpfe stehen immer im Vordergrund. Eine packende Story oder viel Rollenspiel gibt es nicht. Sowohl die schnellen Missionen als auch die Abenteuerzonen sind beliebig oft wiederholbar und werden gut belohnt - so können wir immer das spielen, worauf wir gerade Lust haben. Nicht ganz so toll ist es, wenn uns die Story dazu zwingt, die selbe Mission zwei oder dreimal zu spielen. Das kommt recht häufig vor.
Hebt eure linke Sandale
Unsterblichkeit ist stressig. In der Spielwelt wimmelt es nur so vor Monstern, Elementarwesen und unsterblichen Robotern. Das verkürzt die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich. Wer nicht das Glück hat, kurz nach dem Tod wieder aufzustehen, wendet sich darum schutzsuchend an die Unsterblichen. Tatsächlich wird uns zu Ehren nach ein paar Spielstunden eine Statue errichtet und wir sammeln erste Jünger, die in unserem Namen Missionen bestreiten und Tempel errichten.
Die Tempel gewähren passive Boni und bestimmen zusammen mit unserer Ausrüstung und freigespielten Charakterfortschritten die Stärke unseres Helden. Klingt alles total super, läuft aber ausschließlich in langweiligen Menübildschirmen ab. Mission anklicken, eine Handvoll Jünger aussuchen und später wieder reinschauen, wenn der Fortschrittsbalken für die Mission durchgelaufen ist. Dann gibt es eine kleine Belohnung und der Spaß geht von vorne los.
Bis dahin erhält man aus Missionen nur noch spezielle Währungen, mit denen man neue Kostüme freischaltet oder Tempel erbaut. So erhöht man die Zahl der Anhänger, von denen man als Gottheit verehrt wird. Zugegeben: Auch das ist Teil des Charakterfortschritts. In einem Menübildschirm Tempel anklicken und Jünger auf Missionen schicken ist im Vergleich zum Rest des Spiels nur leider todlangweilig.
PvP für Masochisten
Neben Kloppereien mit Monstern gibt es auch die Möglichkeit, sich mit anderen Spielern anzulegen. Zumindest theoretisch: In Spielmodi wie jeder gegen jeden oder 10 gegen 10 hauen sich die Unsterblichen ihre Zaubersprüche und Spezialattacken gegenseitig um die Ohren. Das klingt toll, allerdings sind sämtliche Charaktere derart übermächtig, dass man oft schon direkt beim Respawn wieder tot umfällt. Man kommt meist überhaupt nicht vom Fleck und stirbt einfach pausenlos. Darum herrscht bei den Spielerkämpfen auch praktisch durchgehend tote Hose, die Teilnehmerzahl blieb während der Headstart-Phase meist auf null.
Nichts fürs Ohr
Skyforge sieht einfach super aus. Das Spiel bietet fantastische, abwechslungsreiche Landschaften, hat dabei eine nahezu unbegrenzte Sichtweite und steckt voller cooler, einzigartiger Monster und Kreaturen. Auch die Kampfanimationen können sich sehen lassen und besonders wilde Nahkämpfer wie der Berserker und der Schattenmeister haben es uns angetan. Schade nur, dass die Geräuschkulisse so gar nicht zu den Geschehnissen auf dem Bildschirm passt.
Es kracht und scheppert nichts aus den Lautsprechern. Stattdessen hören wir nur ein sanftes Plätschern, während wir mit einer brennenden Kettensäge eine Riesenkrake zersägen, die so groß wie ein Haus ist. Auch die Sprecher in den Englisch vertonten Dialogen überzeugen nicht. Die Spielmusik stört derweil zwar nicht, bleibt aber auch nicht im Gedächtnis.
Was für zwischendurch
Gelegenheitsspieler stören sich natürlich nicht an der wöchentlichen Fortschrittssperre. Die zocken einfach, haben ihren Spaß und bekommen völlig kostenlos ein richtig gutes Spiel. Im optionalen Premium-Abo (rund 12 Euro oder gegen reichlich Spielwährung) macht man die Fortschritte dank der dazu gehörigen Boni etwas schneller, stößt damit aber auch entsprechend fixer ans Limit. Und für Intensivspieler ist das pures Gift. Wer pro Woche schon nach zwei oder drei Tagen gezwungenermaßen auf der Stelle tritt, sucht sein Glück irgendwann andernorts. Schade drum!
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