»Skyrim. Hast du bestimmt schon mal gespielt, oder?« Meine Mundwinkel zucken und in mir verkrampft sich etwas, bis runter zu den Zehen. Ich fühle mich ertappt.
GameStar-Redakteur Peter Bathge und ich sprechen über meinen ersten Artikel. Ich schildere ihm in Kurzform mein beschränktes Wissen über Skyrim. Peter hebt eine Braue und grinst. Sein »Ach, tatsächlich? Das ist ja lustig.« verschärft meine anfängliche Theorie, dass man mir einen Streich spielen will.
Es ist 2021 und ich soll zum ersten Mal Skyrim spielen. Es ist ein Selbstversuch, der mir persönlich sehr nahe geht. Als taffe Mutter würde ich bald mitreden können, wenn Sohnemann von Daedra-Rüstungen und Morrowind spricht.

Die Autorin
Adriane Tränkler ist ein Kind der frühen 90er. Die erste Generation, die mit Videospielen aufgewachsen ist. Ihre ersten Erfahrungen hat sie zusammen mit ihrem Bruder gesammelt. Die beiden freuten sich wie Bolle, als sie damals ihre erste Konsole bekamen, eine von Atari. Der Ausdruck »ergonomisch« war noch nicht erfunden. Zumindest nicht für die Steuerknüppel, die dennoch den lieben, langen Tag gut in den Händen lagen. Somit war Adriane bei den ersten grafischen Wunderwerken dabei. Ihre erste Spielfigur war ein Balken, die damalige Darstellung eines Tischtennisschlägers. Der Ball dazu wurde optisch optimal angepasst- quadratisch! Wenn sie heute ihrem Sohn davon erzählt, erntet sie nicht mehr als ein verhaltenes Schmunzeln und ausweichende Blicke, weil man Mamas Gefühle nicht verletzen will.
Bald, ein dehnbarer Begriff. Ich nehme mir vor, dieses unbekannte Terrain Schritt für Schritt, mit höchster Konzentration zu erkunden. Zunächst brauche ich einen Helden, einen der zu mir passt. Ich bin nicht so gern im Getümmel, allein schon deshalb, weil ich oft den Überblick und die Orientierung verliere. Gesunde Distanz, die mag ich.
Schaden möchte ich auch gern austeilen, nur das Zaubern lasse ich lieber bleiben. Gerade in einem neuen Spiel weiß man nie wie komplex und irreführend Magie sein kann. Ich entscheide mich also für einen Waldelfen, der laut Beschreibung einen ordentlichen Bonus auf das Bogenschießen erhält. Durch die Fähigkeit, Tiere für mich kämpfen zu lassen, fühle ich mich gleich etwas sicherer.
Was ich hier mache, kennt ihr wahrscheinlich schon auswendig, immerhin hat Skyrim gerade seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Ob die deswegen veröffentlichte Anniversary Edition ein Grund zum Feiern ist, verrät euch Sascha Penzhorn im Test:
Skyrim: Das ist Musik in meinen Ohren
Mein Sohn ist 17 Jahre alt und vermutlich habe ich den auf ihn einwirkenden Einfluss von Videospielen genauso geprägt wie seine Freunde in der Schule. Schon als Kleinkind fühlte er sich von meiner Spielbegeisterung angezogen wie die Motte vom Licht. Was übrigens nicht immer lustig war, wenn ich nachts um zwei Uhr nichtsahnend am PC saß und plötzlich zwei kleine Augen bemerke, die wie Glühwürmchen neben mir funkelten.
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