Wer eine der lukrativsten Heldenfiguren der Welt für sein Spiel verwenden darf und daraus einen Open-World-Blockbuster spinnt, der sich millionenfach verkauft, der hat zweifelsohne einiges an Macht. Doch wie uns einst der gute, alte Onkel Ben gelehrt hat, bedeutet eine solche Macht auch eine Menge Verantwortung.
Gerade jetzt, wo mit Marvel’s Spider-Man 2 der Nachfolger in den Startlöchern steht, muss das Studio Insomniac beweisen, dass sie den großen Erwartungen ein weiteres Mal gerecht werden können.
Große Macht, große Verantwortung, große Erwartungen - aber auch ein großes Spiel? Um das herauszufinden, habe ich mich nach London geschwungen und dort einen PS5-Controller in die Hand gedrückt bekommen, um eines der womöglich besten Open World-Spiele des ganzen Jahres ganz genau durch meine Spinnen-Linse zu betrachten.
Das Schwingen wird einfach nicht langweilig
Wo wir gerade beim Thema groß sind, bleiben wir doch dabei. Die Open World wird in Spider-Man 2 immerhin ebenfalls deutlich größer und dank neuer Stadtteile wie Queens und Brooklyn im Vergleich zum Vorgänger nahezu verdoppelt. So viel Platz bietet mehr Raum für allerlei Aktivitäten, denen ich in meiner Spielversion als Peter Parker in seinem schicken schwarzen Symbionten-Anzug nachgehen konnte, oder als Miles Morales.
Die größte Stärke der Welt bleibt allerdings erneut Spider-Man selbst und dessen einzigartige Art, sich durch die Häuserschluchten von New York zu bewegen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber das Schwingen fühlt sich in Spider-Man 2 tatsächlich nochmal eine ganze Ecke dynamischer und flüssiger an als noch im Vorgänger.
Auch dank der PS5 flutscht es einfach richtig gut, und die Menge an unterschiedlichen Animationsabläufen allein beim Schwingen, Wandkrabbeln oder neuerdings auch Gleiten verschlägt einem die Sprache. Zumal Peter und Miles jeweils recht unterschiedliche Art und Weisen haben, sich zu bewegen. Spektakulär!
Das Gleiten fügt sich dabei erstaunlich nahtlos ins gewohnte Schwingen ein, steuert sich allerdings anfangs etwas ungestüm. Was jedoch gar nicht so schlimm ist, immerhin soll Spider-Man selbst mit Unterarmflügeln nicht zum fliegenden Held werden. Das Gleiten soll das Schwingen ergänzen, nicht ablösen und genau das kriegt Insomniac wunderbar hin. Wer gar nicht gleiten will, muss das tatsächlich auch nicht und kommt trotzdem gut voran.
Ich könnte mich so wirklich stundenlang durch New York schwingen, selbst wenn es hier absolut nichts zu tun gäbe. Allein dieser Fakt hat schon dafür gesorgt, dass dem Open-World-Design des Vorgängers viele Sünden verziehen wurden. Man denke allein an die Funktürme, die nach Ubisoft-Design von vor zehn Jahren müffelten.
Disclaimer: Das Anspiel-Event fand in London statt. Die Kosten für Anreise, Übernachtung und Verpflegung vor Ort wurden von Sony übernommen.
New York als Open-World-Spielplatz
Natürlich gibt es in New York aber trotzdem mehr als genug zu tun, selbst für zwei Spider-Männer, die übrigens tatsächlich gleichzeitig aktiv sein können. Ich bin einmal als Peter Parker einigen Einbrechern nachgestiegen, nur um zu entdecken, dass die Bande bereits von Miles aufgemischt wurde. Ein paar Schläge konnte ich trotzdem noch landen.
Falls ihr euch jetzt schon vor einem erneuten Abklappern der eben erwähnten Funktürme ekelt, kann ich Entwarnung geben: Spider-Man 2 verzichtet darauf, euch die ganze Map via Türme aufdecken zu lassen. Stattdessen müsst ihr Manhattan, Brooklyn und Queens tatsächlich aktiv nach Aktivitäten absuchen.
Dafür hat das Team darauf geachtet, mögliche Sammelobjekte, Nebenquests oder Herausforderungen sichtbarer zu machen. Natürlich kann ich aber auch einfach weiterhin die Umgebung scannen und bekomm einige Aktivitäten dann in Form von Icons angezeigt. Aber eben nicht mehr alle!
Beispielsweise tarnt Oberschurke Kraven die Jägerbasen seiner Anhänger. Um diese zu entdecken, muss ich auf eine Art Luftflimmern achten. Da kann es dann durchaus mal passieren, dass Peter oder Miles auf der Suche nach der letzten Basis etwas verzweifelt durch die Gegend schwingen.
Einerseits freue ich mich über diese Änderung, da ich mittlerweile wirklich keine Aussichtstürme in einem Open-World-Spiel mehr sehen kann. Allerdings hat das ganze einen Preis. Da Aktivitäten eben sichtbar sein müssen, ploppen in der offenen Welt häufig visuelle Phänomene auf, wie etwa das Luftflimmern, oder Schallwellen von kleinen Spider-Bots. Das hilft beim Erkunden, stört allerdings ein wenig die Immersion.
Es gibt nun auch in ganz New York Lufttunnel, mit denen Spidey in einem Affenzahn durch die Stadt gleitet. Eigentlich spaßig, aber diese Luftzüge sind so häufig und auffällig, dass es zumindest für meinen Geschmack in Kombination mit den anderen visuellen Hinweisen störend wirkt. Gerade, da New York ansonsten wundervoll aussieht.
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