Wenn ich den Begriff Open World
höre, winke ich inzwischen meist gelangweilt ab. Das klingt für mich nach unzähligen Icons auf der Map, immer gleichen Aktivitäten und halbgaren Belohnungen.
Spider-Man 2 erfüllt zwei dieser drei Punkte ebenfalls. Dennoch habe ich den Titel von Insomniac geradezu verschlungen. Das hat mich erst gewundert, doch dann ist mir nach und nach klar geworden, was meine unerwartete Open-World-Freude auslöst.
Open City statt Open World
Die Iteration von New York in Spider-Man 2 ist bei Weitem nicht so groß ist wie etwa Hyrule in Zelda: Tears of the Kingdom (rund 86 Quadratkilometer, Quelle) oder die Welt von The Witcher 3 (135 Quadratkilometer, Quelle).
New York ist groß - aber nicht zu groß. Nicht zuletzt dank der spaßigen Netzschwing-Mechanik habe ich kein einziges Mal die Schnellreise genutzt. Ach, komm, Aktivität A liegt gerade auf dem Weg und an Aktivität B komme ich auch fix vorbei!
- derlei Gedanken sind mir beim Spielen immer wieder durch den Kopf geschossen.
Spider-Man 2 ist in meinen Augen ein gutes Beispiel dafür, dass der Begriff Open World
bloß ein Merkmal für die Offenheit der Spielwelt ist und eben keine Maßgabe für deren Größe.
Gute Belohnungen und tolle Geschichten
Viele Open-World-Aktivitäten erzählen eigene Geschichten und werden erst dann freigeschaltet, wenn sie im Kontext der Rahmenhandlung Sinn ergeben.
Das ist eine Motivations-Karotte, die ich mir gerne vor die Nase halten lasse! Sei es die Geschichte rund um die Sekte The Flame, die Forschung für die Emily-May-Foundation oder der Besuch diverser Mysterio-Attraktionen - keine Open-World-Aktivität in Spider-Man 2 verzichtet auf ihren ganz eigene kleine oder auch mal größere Geschichte.
Selbst für den Abschluss von Sammelaufgaben erhalte ich mindestens ein schickes alternatives Spider-Man-Outfit. Es ist egal, was ich in der Open World erledige, ich bekomme stets einen guten Grund dafür geliefert, warum ich das mache.
Außerdem geht auch in Spider-Man 2 wie schon im Vorgänger ein Kindheitstraum von mir in Erfüllung: Ob ich nun Katzen vom Baum rette, einen Alien-Parasiten bekämpfe oder Fotos für das Kulturressort des Daily Bugle knipse. Solange ich in die Haut meines mit Abstand liebsten Superhelden schlüpfen kann, ist alles super!
Kann sein, dass mich das gleiche gute Open-World-Design mit all seinen tollen Belohnungen und Geschichten in einem Spiel ohne Spidey nicht so begeistern würde. Vermutlich bin ich einfach zu wählerisch und sollte anderen Open Worlds auch ohne Spidey in Zukunft wieder eine faire Chance geben.
Habt ihr ebenfalls Spider-Man 2 gespielt und wenn ja, wie fandet ihr es? Hattet ihr auch so großen Spaß mit Story und Spielwelt wie ich oder seid ihr eher enttäuscht? Und wie steht ihr eigentlich zu Open Worlds allgemein? Kann euch die Welt gar nicht groß genug sein oder bevorzugt ihr kleinere Umgebungen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!
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