»Darf ich auch mal spielen?«
»Nein!«
Tja, mein Geheimtipp 2016 hat nicht nur mich begeistert sondern auch meine Freundin. Deshalb habe ich ihr - natürlich ganz freiwillig - die meiste Zeit das Spielen überlassen und nur hin und wieder selber zum Controller gegriffen. War aber auch gar nicht schlimm, denn so konnte ich mich entspannt auf dem Sofa zurücklehnen und die zauberhafte Welt dieses kleinen Meisterwerks voll auf mich wirken lassen.
Eine Story ohne Worte
Unravel erzählt von verlorenen Erinnerungen, Liebe, Vergänglichkeit und Tod und kommt dabei ganz ohne Sprache oder erklärende Bildschirmtexte aus. Seine gesamte Story und die damit verbundenen Emotionen transportiert das Spiel über seine traumhaft schöne Spielwelt. Zumindest bei mir hat das perfekt funktioniert.
Meine Freundin und ich erleben die schöne Erinnerung an einen Strandurlaub mit der Familie, während wir mit der kleinen Wollpuppe Yarny fiesen Krabben ausweichen und Physikpuzzle lösen. Später wird es deutlich finsterer: Wir erkunden einen Schrottplatz, sehen wie der Mensch die Natur zerstört und kämpfen uns schließlich über einen verschneiten Friedhof. Seine genaue Geschichte und Botschaft überlässt Unravel dabei meiner ganz persönlichen Interpretation.
Schüttel dein Garn für mich
Yarny selbst trägt mit seinen großartigen Animationen ebenfalls viel zur Atmosphäre bei und hat sich von der ersten Spielsekunde an einen Platz in meinem Herz erobert. Ich freue mich, wenn er vergnügt mit einem Drachen durch die Lüfte fliegt, habe Angst, wenn ihm das Garn ausgeht und er immer und immer dünner wird und möchte ihm helfen, wenn er sich verzweifelt an einen Stein klammert, um nicht von einem Sturm weggepustet zu werden.
Bei aller Begeisterung über die Atmosphäre ist aber auch das Spiel selbst einfach toll. Für meinen Geschmack könnten die Rätsel- und Sprungpassagen zwar etwas kniffliger und abwechslungsreicher sein, andererseits kann ich Unravel so auch problemlos Spieleanfängern absolut ans Herz legen. Mein Tipp also: Schenken Sie Unravel doch jemandem, der nicht so viel zockt. Dann kuscheln Sie sich zum ihm oder ihr auf's Sofa, lehnen sich zurück und genießen.
Über den Autor
Wenn Sie selber gerne Multiplayer-Shooter spielen, ist die Chance groß, dass Sie Johannes schon mal über den Haufen geschossen haben, den er hat in fast jedem Online-Shooter schon mal probeweise den Abzug gedrückt. Wenn Johannes nicht gerade Battlefield oder Rainbow Six: Siege spielt, zockt er sich quer durch alle Genres: Sport, Indie, auch mal Strategie - nur Rollenspiele zünden bei ihm einfach nicht.
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