Sind die Spielehersteller verrückt geworden?
Das fragen sich nicht nur Fans, wenn Blizzard mit Warcraft 3: Reforged ein simples HD-Remaster versaut, Bioware Anthem verbricht oder Bethesda in Fallout 76 ein an der Community vorbei entwickeltes Premium-Abo einführt.
Nein, auch als Spielejournalist habe ich mir diese Frage in den letzten zehn Jahren schon des Öfteren gestellt - und zwar nicht nur wegen der öffentlich bekannten Entscheidungen der Unternehmen, sondern auch ob so manch merkwürdiger Handlungsweise hinter den Kulissen, beim Umgang mit der Presse.
Denn wer bei GameStar, PC Games, Computer Bild Spiele oder für eine der zahlreichen Webseiten und Blogs rund um Videospiele arbeitet, der wird früher oder später auf ein Event eingeladen. Dort zeigen Entwickler mit Hilfe eines für Vertrieb und Marketing verantwortlichen Publishers Vorabversionen von Spielen.
Wir Journalisten (und seit einigen Jahren auch zunehmend Influencer) dürfen dann eine Präsentation anschauen, das Spiel selbst spielen oder Interviews mit Entwicklern führen. Manchmal auch alles zusammen. Und dabei kommt es zu allerlei seltsamen Situationen und merkwürdigen Vorgaben, über die man sich nach einiger Zeit nur noch ärgert.
Wie sehr? Das erfahrt ihr beim Blick hinter die Kulissen meiner Arbeit für GameStar Plus!
Der Autor
Peter Bathge wird wohl seit 2005 oder 2006 dafür bezahlt, über Videospiele zu schreiben, so ganz genau weiß er das auch nicht mehr. Ab dem 30. Lebensjahr lässt die Gedächtnisleistung rapide nach, Fakt! Seit 2011 reist er zu (Preview-)Events für Redaktionen und hat direkt mit Public-Relations-Managern (PR) von großen Publishern zu tun. Das sind meistens (!) nette Leute, die aber teils abstruse Vorgaben ihrer Vorgesetzten erfüllen müssen, unter denen Peters Berichterstattung leidet. Darüber hat er sich schon oft geärgert - und jetzt muss das alles mal raus!
PR-Fail #1: Das Event, das wichtiger ist als das Spiel
Neugierig, was die Ferienanlage oben im Kolumnenbild mit diesem Text zu tun hat? Nun, das war 2012 tatsächlich die Location für das Review-Event einer populären Shooter-Serie. Als einziger Europäer (der Heft-Abgabetermin und die Weigerung des Herstellers, vorab Testmuster rauszuschicken, ließ keine andere Möglichkeit zu) flog ich damals auf das von der US-amerikanischen PR eines der größten Spiele-Publishers organisierte »Happening«.
Während die anderen Redakteure aus Europa im herbstlichen London das Spiel testeten, sollten US-Journalisten und ich es uns drei Tage im sonnigen Kalifornien gutgehen lassen. Ach ja und nebenbei Kampagne und Multiplayer-Modi besagten Spiels testen. An diesem Aspekt des Events war dann auch nichts zu kritisieren: Wir konnten in aller Ruhe und ohne Einflussnahme des Publishers so viel Zeit wie gewünscht mit dem Spiel verbringen, eigene Bilder und Videos aufnehmen.
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