Starship Troopers erstmals gespielt: Lohnt sich die Vorfreude auf das Echtzeitstrategiespiel?

Der große Name von Starship Trooper sorgt auch für große Aufmerksamkeit. Jetzt konnten wir eine Demo des RTS erstmals spielen und uns ein Bild davon machen.

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Auf in den Krieg! Mit diesen Worten starten wir in Starship Troopers: Terran Command in jede unserer Missionen. Doch davor lassen wir uns in der Missionsbesprechung im Stile eines Propagandafilmchens des Federal Network noch mal eben indoktrinieren. Wer die Vorlage kennt, der wird bei diesem bedenklichen Satz eher wissend lächeln, statt empört die Hände in die Hüfte zu stemmen.

Denn der Sci-Fi-Streifen von Paul Verhoeven wird ja gerade deshalb heute noch als Kultfilm gefeiert, da er eben mehr zu sagen hat als: Guckt mal, Blut und Aliens! Pew, pew! Zumindest wird der Film meistens als satirischer Kommentar auf faschistische Methoden und blinden Militarismus gedeutet.

Dann darf dieser faschistische Grundtenor der irdischen Weltregierung auch im Spiel natürlich nicht verloren gehen. Und was darf sonst noch nicht verloren gehen? Richtig. Der Spielspaß. Und den können wir jetzt über ein Jahr nach der Ankündigung endlich ein wenig besser einschätzen.

Jede Mission wird mit einem Beitrag des Federal Network eingeleitet. Besonders aufwändig sind diese Beiträge aber nicht inszeniert. Jede Mission wird mit einem Beitrag des Federal Network eingeleitet. Besonders aufwändig sind diese Beiträge aber nicht inszeniert.

Zur Feier des Steam Next Fests veröffentlichte der britische Publisher Slitherine eine erste spielbare Demoversion des Starship-Troopers-RTS. Wir konnten schon vorher in die selbe Demo spielen und geben eine Einschätzung.

Was ist das Steam Next Fest? Vom 1. bis zum 7. Oktober 2021 könnt ihr auf Steam hunderte Demos von kommenden Spielen kostenlos ausprobieren. Wir stellen euch in den kommenden Tagen einige besonders spannende Titel genauer vor und geben euch eine erste Einschätzung, wie es um den Spielspaß bestellt ist.

Wie spielt sich Starship Troopers denn jetzt?

Insgesamt drei Missionen aus der Kampagne gibt es in der Demo zu testen. Während die ersten beiden als kurze Tutorials fungieren, müssen wir in der dritten Mission schon weitestgehend selbständig das Ruder übernehmen. Komplett allein sind wir aber nie, denn unsere militärischen Vorgesetzten melden sich regelmäßig über Funk zu Wort. Sei es, um uns neue Missionen zu geben, ein paar Hinweise zu streuen oder sich gegenseitig anzumoppern.

Denn während unser direkter Vorgesetzter sich für das Überleben unserer Soldaten oder Zivilisten einsetzt, kommen von der werten Major Cortez als direktes Sprachrohr des Kommandos meistens moralisch eher fragwürdige Befehle. Da werden auch mal Minenarbeiter wissentlich den feindlichen Riesenkäfern zum Fraß vorgeworfen.

Starship Troopers? Was ist das?

Falls ihr die Filmvorlage nicht kennt, hier ein kurzer Abriss: In der Zukunft führt die Menschheit einen blutigen Krieg gegen eine arachnoide Alienspezies namens Bugs. Im Zentrum des Films stehen die jungen Rekruten der Mobilen Infanterie, die in diesem Krieg zu hunderten verheizt werden. Während die Soldaten der Menschheit auf hochtechnologische Geräte setzt. verlassen sich die Aliens auf ihre Größe und zahlenmäßige Überlegenheit.

Die Aufgaben lassen sich in jeder Mission dabei meistens in folgende Bestandteile zerlegen:

  • Beschützt eure Basis vor Monsterhorden
  • Erobert Funkstationen
  • Zerstört Aliennester
  • Beschützt Zivilisten

Natürlich sind das lediglich die Baustücke der ersten drei Missionen, die zudem aufeinander aufbauen. Im fertigen Spiel soll es eine komplette Story-Kampagne geben, die aus 21 Missionen besteht. Da kann also noch mehr kommen.

Um gegen die Massen an Bugs zu bestehen, müssen wir eine gute Mischung aus Engstellen und erhöhten Positionen finden. Um gegen die Massen an Bugs zu bestehen, müssen wir eine gute Mischung aus Engstellen und erhöhten Positionen finden.

Da es sich bei Starship Troopers im Grunde um ein Echtzeistrategiespiel handelt, findet ihr auch typische Genre-Merkmale im Spiel wieder. Ihr baut eure Basis auf, rekrutiert dort neue Einheiten und schickt sie dann per Mausklick in die Schlacht. Der große Clou dabei: In Terran Command müsst ihr die Positionierung eurer Einheiten noch viel genauer im Blick behalten als normalerweise.

Die Soldaten der Mobilen Infanterie können nämlich nicht auf Bugs schießen, wenn ihr Sichtfeld blockiert wird. Das gilt auch für eigene Einheiten. In der Folge sind wir ziemlich oft damit beschäftigt, unsere Formation zu ändern. Im besten Fall stehen alle unsere Einheiten in einer Schlachtreihe. Da ist es schonmal praktisch, dass das Spiel Einheiten automatisch nebeneinander aufreiht, wenn wir mehrere ausgewählt haben und auf die Karte klicken.

Alternativ lohnt es sich, die Umgebung ganz genau im Blick zu behalten. Wer nämlich eine erhöhte Position einnimmt, kann dann auch über die Köpfe der Freunde hinwegschießen. Klingt sehr simpel, das austüfteln der perfekten Formation macht aber durchaus einen großen Teil des Reizes von Terran Command aus.

Ingenieure können neben Gebäuden auch stationäre MGs bauen, die bei der Verteidigung einer Basis unersetzlich sind. Ingenieure können neben Gebäuden auch stationäre MGs bauen, die bei der Verteidigung einer Basis unersetzlich sind.

Noch zu seichte Echtzeitstrategie

Wir haben im letzten Satz sehr bewusst das Wort Reiz gewählt und nicht etwa Spaß. Das mag jetzt sehr hart klingen, aber in der Demo kam die ganze Spielzeit über der Spaß einfach noch ein wenig zu kurz. Dazu sei hier nochmal erwähnt, dass es keine klassische Demo war. Also kein kurzer Abschnitt eines fertigen Spiels. Starship Troopers wird noch entwickelt - einiges an Kritik können die Entwickler also nach wie vor ausbügeln.

Das Hauptproblem von Starhip Troopers ist zumindest in den drei Missionen der Demoversion eindeutig die Komplexität. Das Spiel bietet nämlich schlicht kaum tiefergehende Spielmechaniken, in die wir uns reinfuchsen wollen. Jeder Spielbereich fällt noch extrem seicht aus.

Beispielsweise gab es lediglich drei Einheitentypen der Mobilen Infanterie: Schützen, Ingenieure und Scharfschützen. Auch die Feinde sandten uns im Grunde nur hunderte Male die selben Alienkrieger entgegen. Das wird auch nach drei Missionen schon etwas öde. Und ja, im fertigen Spiel gibt es mehr von beiden Seiten. Trotzdem würden wir nicht mit all zu viel Abwechslung rechnen.

Diese Bugs sind unsere häufigsten Gegner. Mauern sind für sie übrigens kein großes Hindernis. Diese Bugs sind unsere häufigsten Gegner. Mauern sind für sie übrigens kein großes Hindernis.

Auch das Wirtschaftssystem ist eher nettes Beiwerk. Wir haben zwar einen Vorrat an Ressourcen und Kriegsunterstützung, doch damit haushalten ist kaum nötig. Ressourcen begrenzen beispielsweise nur, wie viele Truppen wir gerade unterhalten können, werden aber nicht verbraucht. Geht eine Einheit verloren, können wir sofort wieder eine ausbilden.

Terran Command will sich eben mehr auf Schlachten als auf Verwaltung konzentrieren. Und das ist grundsätzlich auch kein Problem. Leider kommt bei den Gefechten noch keine rechte Stimmung auf. Aliens und Menschen geben kaum mal einen Mucks von sich. Die Infanterie schreit nicht mal, sollte sie gerade von Mandibeln zerlegt werden. Das sollte sich bis zum Release noch bessern. Immerhin gehören die Schlachtrufe komplett indoktrinierter Fußsoldaten irgendwie in das verstörende Kriegsbild der Filmvorlage.

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