Steam-Keys kaufen: Wer verdient am Geschäft mit den Spiele-Schlüsseln?

Sie sind nicht mehr als eine einfache Zeichenabfolge und doch eine begehrte digitale Ware: Spiele-Keys. Aber wer verdient am Geschäft mit den Schlüsseln? Und wie behaupten sich günstige Shops gegen Steam, Epic Games Store & Co?

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  • Im Interview mit unabhängigen Shops erklären wir das Geschäft mit den Lizenzschlüsseln.
  • Wer verdient was beim Verkauf von Game-Keys? Wer bezahlt Rabatte und Sales-Aktionen?
  • Und warum wird die manuelle Key-Eingabe in Zukunft aussterben?

Auf Steam Spiele kaufen? Oder doch lieber einen günstigen Keyseller aufsuchen? GameStar Plus sprach mit mehreren Shops über das Geschäft: Sales-Rabatte, Vorbestellungen, Silent Activation - wie funktioniert das? Auf Steam Spiele kaufen? Oder doch lieber einen günstigen Keyseller aufsuchen? GameStar Plus sprach mit mehreren Shops über das Geschäft: Sales-Rabatte, Vorbestellungen, Silent Activation - wie funktioniert das?

Er habe bemerkt, dass es immer beliebter werde, Spiele-Keys online zu kaufen, schreibt 2011 der User »KillerJuan77« im Forum der amerikanischen Webseite Gamespot. »Ist das überhaupt legal? Wie denken Valve, Microsoft und EA darüber?«, führt er weiter aus. Es ist okay, wenn die Keys von offiziellen Verkäufern kommen, lautet die erste Antwort eines anderen Users. »Offizielle Verkäufer? Gibt es sowas überhaupt?«

Nur wenige Wochen zuvor hatte Electronic Arts ihre eigene Verkaufsplattform Origin ans Netz gebracht, um Platzhirsch Steam die Stirn zu bieten und direkt vom gestiegenen Interesse an Online-Käufen zu profitieren. Während sich die großen Publisher gegenseitig die Luft abdrehen wollten, hat sich aber unbeaufsichtigt davon ein Geschäftsmodell entwickelt, das gänzlich um den Erfolg von Steam herum aufgebaut wurde.

Seiten wie Game Key District, Keys4me oder CJS CD Keys gehörten zu den Ersten, die die kommerzielle Vormachtstellung von Steam für ihre Zwecke nutzten. Sie boten Lizenzschlüssel an, mit denen Nutzer und Nutzerinnen ohne viel Tamtam Zugang zu neuen Spielen erhielten.

Der Autor
Martin Dietrich blickt in seinen Reports seit Jahren hinter die Kulissen der Spielebranche, etwa wenn es darum geht, wie viel Spieleentwickler verdienen oder warum Spiele heute viele Millionen Dollar kosten. Für den Einblick ins Geschäft mit den Steam-Keys hat er unter anderem mit Vertretern von Gamesplanet und Gameliebe gesprochen, aber auch Entwickler wie Techland und 11 Bit Studios zur Situation befragt.

Im Windschatten steigender User- und Umsatzzahlen fuhren die ersten Key-Verkäufer zwischen 2008 und 2011 dicht hinter Valves Dampflok her und sammelten die Geldscheine auf, die aus den geöffneten Fenstern flatterten. Damals stammten die meistens Keys noch aus physischen Boxen. Eigentlich waren sie für den Einzelhandel gedacht und im gleichen Pappschuber wie die Installations-DVD.

Ob diese Schlüssel wirklich in Absprache mit Publishern erworben und verkauft wurden, darf man bei den meisten Anbietern stark bezweifeln. Valve selbst interessierte das auch nur wenig, schließlich bedeutete jeder verkaufte Key, dass entweder jemand Neues einen Steam-Account kreierte oder ein existierender User ein weiteres Argument zum Login hatte.

Die Verwirrung von »KillerJuan77« war daher nachvollziehbar. Der Unterschied zwischen sogenannten Resellern, die im rechtlichen Graubereich agieren und Keys aus nicht immer einwandfreien Quellen weiterverkauften, und legalen Key-Sellern mit Publisher-Verträgen war den meisten Spielern zu jener Zeit gar nicht bewusst.

Das sorgte auch in jüngster Vergangenheit immer wieder für Zoff, wenn Keys mit gestohlenen Kreditkarten gekauft wurden und Entwickler für den entstanden Schaden aufkommen mussten. Die vielen Skandale um den Key-Reseller G2A, der gebetmühlenartig seine Unschuld beteuert und doch immer wieder mit teils bizarren Geschäftspraktiken in die Schlagzeilen kommt, hat viel Vertrauen gekostet. Indie-Entwickler rieten sogar, lieber zur Raubkopie zu greifen, als ein Spiel auf einem unseriösen Key-Marktplatz zu kaufen.

In einem älteren Plus-Report haben wir uns bereits ausführlich mit dieser Gemengelage auseinandergesetzt und das schwierige Verhältnis der Branche zu G2A und Co. aufgezeigt. Neben solchen Akteuren gibt es aber noch eine ganze Reihe an Anbietern, die ganz offiziell Keys verkaufen und in Konkurrenz mit Steam, Uplay und Origin um die besten Rabatte feilschen. Deswegen haben wir uns nochmal in der Szene umgeschaut und mit einigen Shops über aktuelle Herausforderungen und Hintergründe gesprochen sowie wieso es beim Schlüsselhandel immer weniger echte Keys gibt.

Schlüssel zum guten Marketing

Game-Keys sind keine besonders neue oder gar innovative Idee. Für viele Steam-Kunden gehört der schielende Blick auf die besten Schnäppchenangebote bei externen Händlern einfach dazu. Auch viele Publisher und Entwicklerteams wissen das und konzentrieren sich nicht nur auf die Big Player, sondern sehen gerade in den kleinen Shops wichtige Partner. PC Gamer befragte 2017 rund 200 Entwickler und Entwicklerinnen vor allem aus dem anglo-amerikanischen Raum, welche Marketingmaßnahmen vor dem Launch eines neuen Spiels für gewöhnlich anstehen.

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