Steam: Jetzt nimmt Valve Stellung zu den verschärften Wettbewerbsregeln

Eine neue Formulierung der Steam-Regeln sorgte für Unklarheit. Jetzt nimmt Valve Stellung dazu und beruhigt Entwickler.

Auf Steam müssen Entwickler aufpassen, wie sie ihr Spiel bewerben. Auf Steam müssen Entwickler aufpassen, wie sie ihr Spiel bewerben.

Steam ist schon lange nicht mehr die einzige Online-Plattform, auf der man Videospiele kaufen kann. Eine neue Formulierung zu verschärften Wettbewerbs-Regeln sorgte nun für Fragezeichen.

Letztes Update: 19. August 2020, 12:15 Uhr
Neu hinzugefügt: Aktuelles Valve-Statement
Aktualisiert: Passende Verlinkungen eingefügt

Inzwischen hat sich Steam-Betreiber Valve zu Wort gemeldet und stellt in einem Statement klar, dass die Änderungen weniger drastisch sein sollen, als von einigen angenommen wurde.

Es handele sich im Grunde gar nicht um eine Regeländerung, sondern um eine Erinnerung und Verdeutlichung der bereits zuvor bestehenden Richtlinien (via PC Gamer):

"Die neue Formulierung im FAQ steht nicht wirklich für eine neue Vorschrift. Die Mehrheit der Publisher, die ihre Spiele auf Steam veröffentlichen, brauchen sich keine Sorgen zu machen. Es ist vielmehr eine Erinnerung an bestehende Regeln für eine kleine Zahl von Entwicklern, die die Grenzen der vorhandenen Richtlinie austesten."

Es gehe vor allem darum, dass Entwickler nicht die exklusive Verfügbarkeit ihres Spiels auf anderen Plattformen als Steam bewerben (oder externe Downloads, die Steam umgehen). Ihr könnt euch die verpflichtenden Regeln für Entwickler bei Steam in den »Steam Distribution Agreements« durchlesen.

Das war passiert

Die Regelung, die für Unklarheit und Sorge gesorgt hatte, betrifft die Bewerbung von Produkten in den Steam Community Hubs. Jedes Spiel auf Steam hat einen eigenen Hub, wo ihr Screenshots, Videos, Forenbeiträge und andere Dinge zu dem Spiel findet.

Steamworks ist das offizielle Werkzeug von Valve, mit dem Entwicklern ihr Spiel auf diese Plattform bringen. Und im dortigen FAQ bezüglich der Steam-Community erscheint die Frage, ob man Kunden über die Nicht-Steam-Versionen seines Spieles informieren dürfe. Steams Antwort darauf:

"Sie dürfen in auf Steam veröffentlichten Spielen und in Steam-Mitteilungen nur die Steam-Version und ihre Verfügbarkeit auf Steam bewerben, keine anderen Vertriebswege. Dies betrifft sowohl die Vollversion als auch Inhaltsupdates, die die bestehende Version verändern."

Grund für diese Regel dürfte vor allem die wachsende Beliebtheit anderer Plattformen darstellen - allen voran der Epic Games Store. Die Plattform der Fortnite-Entwickler erhält stetig Zuwachs und sichert sich in jüngster Zeit immer wieder Exklusivtitel, wie beispielsweise das neue Assassin's Creed Valhalla.

Das erscheint neben Epic nur auf Ubisofts hauseigener Plattform Uplay und nicht auf Steam. Valves Richtlinie würde es also zum Beispiel verbieten, dass AC Valhalla im Community Hub beworben wird, weil es gar nicht auf Steam erscheint.

Neben den Exklusivtiteln überrascht der Epic Game Store seine Nutzer regelmäßig mit Gratis-Spielen - aktuell könnt ihr hier noch den Shooter Remnant: From The Ashes abstauben:

Was halten Entwickler von der Regelung?

Gerade Indie-Spiele haben es oft schwer, sich auf dem Markt gegen große AAA-Titel zu behaupten. Wir wollten wissen, was Indie-Studios von der neuen Beschränkung halten und haben für euch zwei Entwickler nach ihrer Meinung gefragt.

»Der Markt wird durch das Geld bestimmt«

Jake de Laval - Entwickler von Songs of Syx sagt:

"Ich denke nicht, dass es wirklich ein Problem ist und dachte, dass diese Regel bereits gilt. Es ist ein freier Markt, der durch Geld bestimmt wird und das ist auch in Ordnung. Steam ist ein Unternehmen. Die größte Sorge der Entwickler ist der Anteil von 30 Prozent, der an Steam abgegeben werden muss. Das ist sehr viel für eine Internet-Plattform und nicht zu rechtfertigen. Zweifellos werden sie den Anteil eines Tages verringern müssen, wenn sich der Wettbewerb verschärft. Meiner Meinung nach ist es üblich, Unternehmen für solche Dinge verantwortlich zu machen. Eigentlich liegt es aber an den Verbrauchern, diese Dinge zu ändern."

»Werbung für andere Plattformen ist nicht in Ordnung«

Ufuk Çagri Yurtman - Entwickler von Faraway Lands: Rise of Yokai sagt:

"Nun, es ist sinnvoll, wenn man sich selber an die Stelle von Steam setzt. Wir verwenden ihre Tools und Plattform, um für unser Spiel zu werben. Werbung für einen direkten Konkurrenten auf ihrer Plattform zu machen, sollte daher nicht in Ordnung sein. Ich bin jedoch der Meinung, dass dies nur für die PC-Version eines Spiels gelten soll. Die Vermarktung der bevorstehenden Konsolen-Version, sollte Steam keinen Schaden zufügen und möglicherweise sogar die Verkaufszahlen erhöhen."

Wie geht es nun weiter? Nach dem Statement von Valve deutet alles darauf hin, dass sich für die meisten Entwickler erstmal nichts ändern wird, sofern sie sich an die Regeln der Plattform halten. Bei Verstößen will Valve laut eigener Aussage von Fall zu Fall entscheiden und mit den Betroffenen nach Lösungen suchen.

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