Sommerloch oder schwächelt die weitverbreitetste PC-Plattform? Anfang 2018 vermeldete Steam noch einen neuen Spielerrekord mit rund 18,5 Millionen gleichzeitig eingeloggten Spielern. Eine Trendanalyse von Steam Spy hat aber jetzt ergeben, dass man seitdem einen Rückgang der Steam-Nutzer beobachten kann.
»Die Zahl der Leute, die Spiele auf Steam spielen oder sogar nur Steam nutzen, sinkt seit Januar 2018. Der Anteil der Nutzer, die aktiv spielen, sinkt ebenfalls - von 38 Prozent auf 31 Prozent«, schreibt der Twitter-Account von Steam Spy.
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Rückgang von über zwei Millionen Spieler
Schaut man sich den Steam-Database-Graphen genauer an, dann kann man tatsächlich eine derartige Beobachtung machen. Die rund 18 Millionen Spieler konnte Steam bis Ende März 2018 halten, danach pendelten sich die Höchstwerte zwischen 16 und 17 Millionen Spieler ein.
Ausschläge von über 17 Millionen Nutzer sind nochmal am 23. und 24. Juni mit dem Start des Steam Summer Sale sichtbar. Danach setzte sich der Abwärtstrend aber fort. Derzeit sind zu Spitzenzeit circa 15 Millionen Spieler gleichzeitig online.
Die aktuellen Spielerzahlen lassen sich natürlich durch das Sommerloch und die Ferienzeit erklären. Viele Spieler werden derzeit im Urlaub sein oder lieber draußen die Tage verbringen. Trotzdem ist der Rückgang nicht erst kürzlich gestartet.
PUBG verliert, Fortnite steigt auf
Die Erklärung könnte mit dem Aufstieg des Battle-Royale-Genres zusammenhängen. Der Rekord von 18,5 Millionen Steam-Nutzern fiel etwa in den Zeitraum wie der Release der Vollversion von PUBG. Im Januar 2018 erreichte der Hype seinen absoluten Höhepunkt mit 3,2 Millionen aktiven PUBG-Spielern. Seit diesem Steam-Rekord kann PUBG diesen Erfolg aber nicht mehr wiederholen und verlor kontinuierlich Spieler.
Aktuell steht das Battle Royale bei maximal 1,2 Millionen Chicken-Dinner-Jägern. Gut möglich, dass die abgesprungen zwei Millionen Spieler Steam jetzt fehlen. PUBG könnte viele potentielle Nutzer angelockt haben, die sich erst wegen des Battle Royale Steam installierten und nutzten.
Dafür könnte ein anderer Titel in die Bresche gesprungen sein. Fortnite hat sich die Battle-Royale-Krone stibitzt und feiert einen Umsatzrekord nach dem anderen. Epics Shooter ist jedoch nicht auf Valves Plattform verfügbar, sondern bäckt seine eigenen Brötchen in einem separaten Launcher. Auf diese Spieler muss Steam also auch verzichten.
Auf den Tweet von Steam-Spy hat der Managing Director von Blue Mammoth Games, den Entwicklern von Brawlhalla, mit einer sehr eindeutigen Antwort reagiert.
"Der Hauptgrund ist Fortnite. Andere mögliche Erklärungen sind Fortnite, Fortnite oder vielleicht auch Fortnite. Bei Brawlhalla sehen wir Sprünge in unseren Zahlen abhängig zu Seasons, Updates und dem Server-Status von Fortnite."
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Nur eine Verschnaufpause?
Aber auch andere Vertriebsplattformen könnten ihren Teil dazu beigetragen haben. Der Battle.net-Launcher hat sich mit Destiny 2 um Nicht-Blizzard-Spiele erweitert. EA setzt weiter auf Origin und hat seinen Dienst kürzlich mit einem Premium-Service ausgebaut. Und Uplay von Ubisoft sollte man vielleicht auch nicht vergessen.
Plus-Report: Steam in Zahlen - Was die Steam-Statistiken über uns Spieler verraten
Selbstverständlich muss das nicht bedeuten, dass Steam generell über zwei Millionen Spieler für immer verloren hat. Am Ende des Jahres könnte die Gesamtbilanz diesen Abschnitt nur als kurze Schwächephase deuten. Statistiken mit einem größer gefassten Zeitraum zeigen, dass Steam seit 2015 seine aktiven User verdoppeln konnte und insbesondere seit dem letzten Jahr die Spielerzahlen stark angestiegen sind.
Quelle:Steam Database, MeinMMO
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