Augen auf unter Wasser
Wracks sorgen aber nicht nur für Atmosphäre, dort finde ich auch nützliche Gegenstände (Nahrungsmittel, Medi-Packs, Leuchtfackeln) oder sogar Ausrüstungsteile, die ich scanne, um an ihre Baupläne zu kommen. Es lohnt sich, seinem Forschungstrieb nachzugehen und den weiten Ozean eifrig zu erkunden. Dieses Gefühl kennt man aus Spielen wie The Witcher 3 und The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Und tatsächlich ist Subnautica ähnlich gut darin, meine Neugier zu belohnen wie diese Open-World-Meisterwerke.
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Die eigentliche Spielmechanik ist voll mit diesem Entdeckerprinzip verwoben. Je größer die Distanz zu meiner Rettungskapsel, desto tiefer wird das Meer. Im flachen Wasser rund um die Kapsel wachsen farbenfrohe Korallen, ganze Schwärme kleiner Fische ziehen ihre Bahnen und grüne Alien-Seekühe lassen sich friedlich treiben. Wer sich weiter entfernt, stößt auf dichte Algendschungel, sprudelnde Unterseevulkane und dunkle Höhlen voller fluoreszierender Pflanzen und Tiere.
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Wer dorthin will, braucht besseres Equipment: Effizientere Atemgeräte lassen mich länger und tiefer tauchen, ein Gleiter zieht mich flott durchs Wasser und mit einem Schutzanzug kann ich sogar das radioaktiv verstrahlte Wrack der Aurora relativ gefahrlos erkunden.
Atlantis als Eigenheim
Um die benötigten Teile herzustellen, sind neben den erwähnten Bauplänen die entsprechenden Ressourcen nötig. Zuerst ist alles noch simpel: Aus herumliegenden Schrott gewinne ich Titan, in Kalkablagerungen finde ich Kupfer und Algen werden zu einer Art Gummi verarbeitet. Aus solchen Basisressourcen bastelt der praktische Fabrikator meiner Kapsel die ersten wichtigen Gegenstände.
Später steigt der Aufwand: Einige Rohstoffe sind selten, andere müssen zunächst weiterverarbeitet werden. Die Beschaffung einiger Materialien kann schon mal ganz ordentlich Zeit und Nerven kosten. Für ein Survival-Spiel hält sich der Grind-Faktor trotzdem in Grenzen.
Doch aller Ärger verfliegt, wenn ich um mein erstes eigenes U-Boot, die Seemotte, herumpaddle oder später eine Unterseebasis errichte und mich dabei fühle wie ein James-Bond-Bösewicht. Umso mehr, da ich von meinen Errungenschaften so unmittelbar profitiere. Dank meines Schiffs muss ich von jetzt auf gleich nicht mehr alle paar Sekunden zum Luftholen an die Oberfläche. Plötzlich steht mir zumindest gefühlt eine ganz neue Untersee-Welt offen.
Atemlos
Trotz des insgesamt gemächlichen Spieltempos schwebe ich in Subnautica stets in Lebensgefahr. In der See lauern Fleischfresser wie der Reaper Leviathan und noch deutlich größere Kreaturen. Und an Land, auf den wenigen Inseln und auf der Aurora fallen mich spinnenartige Monster an.
Der Kampf gegen solche Viecher wird zwar nie zum zentralen Spielelement - dafür ist er auch viel zu plump gemacht - doch das Gefühl der Bedrohung sorgt für eine noch dichtere Atmosphäre. Wenn ich in die Finsternis der Tiefsee abtauche und sich im Licht der Scheinwerfer plötzlich ein riesiger Schatten regt, ist mein Adrenalinausstoß schnell bei 100 Prozent. Wer den Nervenkitzel liebt, spielt im Hardcore-Modus mit nur einem einzigen Leben. Alle anderen verlieren beim Tod nur einen Teil ihres Inventars.
Wer sich dagegen nur seine Fantasie ausleben möchte, kann im Kreativ-Modus ohne Einschränkungen (und Story) bauen. Im freien Spiel muss man zumindest nicht mehr auf Hunger und Durst achten.
Im Vergleich zu anderen Genrevertretern hält sich der Wiederspielwert jedoch in Grenzen. Die Spielwelt ist immer gleich aufgebaut, nach einem Durchgang weiß ich also, was mich wo erwartet. Die Menge an Equipment und Bauteilen ist zwar beachtlich, doch lange nicht so umfangreich wie etwa bei Ark: Survival Evolved. Und einen Mehrspielermodus gibt es nicht.
Gerade angesichts des günstigen Preises von nur 23 Euro geht das Gebotene aber mehr als in Ordnung. Deshalb kann ich mich den Worten der berühmten Hofkomponistenkrabbe Sebastian nur anschließen: »Ja, uns geht's toll hier, ganz wundervoll hier unter dem Meer!«
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