Seite 2: Subnautica im Test - Darf’s ein bisschen Meer sein?

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Augen auf unter Wasser

Wracks sorgen aber nicht nur für Atmosphäre, dort finde ich auch nützliche Gegenstände (Nahrungsmittel, Medi-Packs, Leuchtfackeln) oder sogar Ausrüstungsteile, die ich scanne, um an ihre Baupläne zu kommen. Es lohnt sich, seinem Forschungstrieb nachzugehen und den weiten Ozean eifrig zu erkunden. Dieses Gefühl kennt man aus Spielen wie The Witcher 3 und The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Und tatsächlich ist Subnautica ähnlich gut darin, meine Neugier zu belohnen wie diese Open-World-Meisterwerke.

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Die eigentliche Spielmechanik ist voll mit diesem Entdeckerprinzip verwoben. Je größer die Distanz zu meiner Rettungskapsel, desto tiefer wird das Meer. Im flachen Wasser rund um die Kapsel wachsen farbenfrohe Korallen, ganze Schwärme kleiner Fische ziehen ihre Bahnen und grüne Alien-Seekühe lassen sich friedlich treiben. Wer sich weiter entfernt, stößt auf dichte Algendschungel, sprudelnde Unterseevulkane und dunkle Höhlen voller fluoreszierender Pflanzen und Tiere.

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Wer dorthin will, braucht besseres Equipment: Effizientere Atemgeräte lassen mich länger und tiefer tauchen, ein Gleiter zieht mich flott durchs Wasser und mit einem Schutzanzug kann ich sogar das radioaktiv verstrahlte Wrack der Aurora relativ gefahrlos erkunden.

An Bord der Aurora komme ich nur mit dem richtigen Werkzeug weiter. Wertvolle Blaupausen sind der Lohn für meine Mühen. An Bord der Aurora komme ich nur mit dem richtigen Werkzeug weiter. Wertvolle Blaupausen sind der Lohn für meine Mühen.

Atlantis als Eigenheim

Um die benötigten Teile herzustellen, sind neben den erwähnten Bauplänen die entsprechenden Ressourcen nötig. Zuerst ist alles noch simpel: Aus herumliegenden Schrott gewinne ich Titan, in Kalkablagerungen finde ich Kupfer und Algen werden zu einer Art Gummi verarbeitet. Aus solchen Basisressourcen bastelt der praktische Fabrikator meiner Kapsel die ersten wichtigen Gegenstände.

Der Fabrikator (rechts) verarbeitet Rohstoffe zu praktischer Ausrüstung. An der Ladestation (links) fülle ich meine Batterien wieder auf. Der Fabrikator (rechts) verarbeitet Rohstoffe zu praktischer Ausrüstung. An der Ladestation (links) fülle ich meine Batterien wieder auf.

Später steigt der Aufwand: Einige Rohstoffe sind selten, andere müssen zunächst weiterverarbeitet werden. Die Beschaffung einiger Materialien kann schon mal ganz ordentlich Zeit und Nerven kosten. Für ein Survival-Spiel hält sich der Grind-Faktor trotzdem in Grenzen.

Doch aller Ärger verfliegt, wenn ich um mein erstes eigenes U-Boot, die Seemotte, herumpaddle oder später eine Unterseebasis errichte und mich dabei fühle wie ein James-Bond-Bösewicht. Umso mehr, da ich von meinen Errungenschaften so unmittelbar profitiere. Dank meines Schiffs muss ich von jetzt auf gleich nicht mehr alle paar Sekunden zum Luftholen an die Oberfläche. Plötzlich steht mir zumindest gefühlt eine ganz neue Untersee-Welt offen.

Links die Seemotte, in der Mitte meine (kleine) Basis, rechts der Krebsanzug für die Tiefsee: Der Grundstein für neue Erkundungstouren ist gelegt. Links die Seemotte, in der Mitte meine (kleine) Basis, rechts der Krebsanzug für die Tiefsee: Der Grundstein für neue Erkundungstouren ist gelegt.

Atemlos

Trotz des insgesamt gemächlichen Spieltempos schwebe ich in Subnautica stets in Lebensgefahr. In der See lauern Fleischfresser wie der Reaper Leviathan und noch deutlich größere Kreaturen. Und an Land, auf den wenigen Inseln und auf der Aurora fallen mich spinnenartige Monster an.

Der Kampf gegen solche Viecher wird zwar nie zum zentralen Spielelement - dafür ist er auch viel zu plump gemacht - doch das Gefühl der Bedrohung sorgt für eine noch dichtere Atmosphäre. Wenn ich in die Finsternis der Tiefsee abtauche und sich im Licht der Scheinwerfer plötzlich ein riesiger Schatten regt, ist mein Adrenalinausstoß schnell bei 100 Prozent. Wer den Nervenkitzel liebt, spielt im Hardcore-Modus mit nur einem einzigen Leben. Alle anderen verlieren beim Tod nur einen Teil ihres Inventars.

Ghost Reaper lauern in der Tiefe und können mir selbst in meinem widerstandsfähigen Krebsanzug gefährlich werden. Ghost Reaper lauern in der Tiefe und können mir selbst in meinem widerstandsfähigen Krebsanzug gefährlich werden.

Wer sich dagegen nur seine Fantasie ausleben möchte, kann im Kreativ-Modus ohne Einschränkungen (und Story) bauen. Im freien Spiel muss man zumindest nicht mehr auf Hunger und Durst achten.

Im Vergleich zu anderen Genrevertretern hält sich der Wiederspielwert jedoch in Grenzen. Die Spielwelt ist immer gleich aufgebaut, nach einem Durchgang weiß ich also, was mich wo erwartet. Die Menge an Equipment und Bauteilen ist zwar beachtlich, doch lange nicht so umfangreich wie etwa bei Ark: Survival Evolved. Und einen Mehrspielermodus gibt es nicht.

Gerade angesichts des günstigen Preises von nur 23 Euro geht das Gebotene aber mehr als in Ordnung. Deshalb kann ich mich den Worten der berühmten Hofkomponistenkrabbe Sebastian nur anschließen: »Ja, uns geht's toll hier, ganz wundervoll hier unter dem Meer!«

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