Dieses Spiel fühlt sich an wie das wahr gewordene GameStar-Bingo: düstere Atmosphäre, Mittelalter mit einer Prise Fantasy, grimmig aussehende Dudes und Dudettes in Rüstung und die Option, entweder gemeinsam mit Freunden oder komplett allein zu spielen.
Kurzum: Ich bin mir sicher, dass Sworn euer Interesse weckt, wenn ihr bei dem Wort Roguelike
nicht gleich fluchtartig den virtuellen Raum verlasst. Aber steckt hinter der coolen Fassade auch ein cooles Spiel?
Das wollte ich für euch auf der gamescom 2024 herausfinden, indem ich mich mit den Entwicklern von Windwalk Games zusammengesetzt und die ein oder andere Runde Sworn gespielt habe.
Vier Fäuste gegen Camelot
Was ist Sworn für ein Spiel? In dem Action-Roguelike geht es König Arthur an den Kragen. Der finstere König verhält sich etwa so freundlich wie sein fast-Namensvetter Arthas, der Lichking aus World of Warcraft, und muss deswegen zu Fall gebracht werden.
Also zieht ihr als namenlose Krieger aus, um den Rittern der Tafelrunde und ihrem König ordentlich in den Allerwertesten zu treten. Das tut ihr entweder allein oder mit bis zu drei weiteren Mitspielerinnen und Mitspielern. Unterstützt werdet ihr dabei von bekannten Figuren aus der Arthus-Saga, wie etwa dem Zauberer Merlin oder der Frau aus dem See Nimue.
Zu viel Story solltet ihr in Sworn aber nicht erwarten, denn der Fokus liegt eindeutig auf dem Gameplay und seinen Mechaniken. Ihr schaltet im Verlauf des Spiels insgesamt vier verschiedene Charaktere frei: Vigilante, Monk, Rook und Spectre. Alle Charaktere besitzen jeweils vier unterschiedliche, freischaltbare Waffen sowie Vor- sowie Nachteile. Während der Rook ordentlich draufhaut, greift der Spectre lieber aus der Distanz an.
Jede Waffe kann durch ein Node-System verbessert und individualisiert werden und auch euer Charakter hat ein Upgrade-System. Durch die große Individualisierbarkeit könnt ihr verschiedene Builds basteln und euren Charakter etwa mehr auf Frontalangriffe oder unterstützende Zauber und Hilfsmittel polen.
Kein Platz für Loot-Goblins
Wie spielt sich Sworn? Habt ihr euch entsprechend in eurer Basis ausgerichtet, betretet ihr das Schlachtfeld. Hier funktioniert alles ähnlich wie beim Genre-Vorreiter Hades: Ihr säubert das Gebiet von Monstern und müsst euch dann entscheiden, welche Tür ihr durchschreiten wollt, um das dahinterliegende Upgrade oder eine kostbare Ressource einzusacken.
Hin und wieder findet ihr im Gebiet auch noch einzelne Gegenstände, bei denen ihr euch entscheiden könnt, ob ihr die Herausforderung im Tausch für mehr Loot annehmt oder weiterzieht. Dazu bleibt euch auch genug Zeit, denn ihr könnt gemeinsam als Gruppe erst durch ein Tor gehen, wenn alle Spielerinnen und Spieler davorstehen.
Ebenso seid ihr vor Loot-Goblins geschützt, also Freunden, die jedes Item unabhängig davon, ob sie es gebrauchen können oder nicht, einsacken. Denn alle Spieler erhalten dieselben Belohnungen. Auch Friendly Fire, also das Schadennehmen von verbündeten Spielerinnen und Spielern, gibt es nicht. Somit bricht (hoffentlich) kein Streit in eurer Koop-Runde aus.
Die Gegner und Bosse sind je nach Gebiet abwechslungsreich und mal einfacher, mal schwieriger auszuschalten. Besonders dann, wenn Bodeneffekte euch verlangsamen, ein Raum besonders verwinkelt ist oder die Bossattacken sehr großflächig ausfallen, kommt ihr schnell ins Schwitzen. Anfänger des Genres schauen aber dank einstellbarem Schwierigkeitsgrad auch hier nicht in die Röhre.
Zwischen Materialschlacht und Ach komm, noch eine Runde
Insgesamt soll es zehn Bosse, diverse Mini-Bosse und weitere besondere Gegner geben, die euch während eurer Tour durch Camelot auf Trab halten. Alle drei der Bosse, gegen die ich gemeinsam mit einem der Entwickler angetreten bin, hatten ihren ganz eigenen Kampfstil. Ein Phasensystem wie in Hades solltet ihr hier aber trotzdem nicht erwarten.
Trotz des ganzen Lobs und der Zuversicht, die ich Sworn entgegenbringe, habe ich bei dem Upgrade-System noch einige Bauchschmerzen. Ihr werdet nämlich regelrecht zugeschüttet mit Ressourcen und Materialien und Systemen, sodass es gerade am Anfang schnell unübersichtlich wird. Ob diese breite Streuung in der Praxis dann auch wirklich zu unterschiedlichen Builds oder nur zu unnötiger Komplexität führt, muss die Release-Version beantworten.
Für den Moment hat die Motivations-Spirale von nur noch eine Runde
aber wirklich gut funktioniert. Wenn ihr schon immer mal ein Hades mit Freunden spielen wolltet, euch der düstere Look gefällt und ihr gerne an Charakteren herumtüftelt, sollte Sworn einen Platz auf eurer Steam-Wunschliste bekommen.
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