Maurice Weber will mit irren Magierfürsten Engel jagen
Maurice Weber
@Froody42
Zoltun Kulle aus Diablo 3 ist eine ganz arme Sau! Gut, er ist ein wahnsinniger Schwarzmagier, der unaussprechliche Experimente an Unschuldigen durchgeführt hat - aber mal abgesehen davon hat er mit allem Recht, was er sagt. Die ganze Zeit warnt er mich, dass meine Verbündeten mich nur benutzen wollen, und genau das passiert dann auch!
Und dass die Menschheit vielleicht nicht zu sehr auf Engel vertrauen sollte, die schon einmal darüber abgestimmt haben, ob sie zur Sicherheit alle Menschen vernichten sollen, ist doch eigentlich ein verdammt sinnvoller Gedanke. Denn schon im nächsten Addon ist es dann ein Engel, der uns allen ans Leder will. Kulles Streben nach einer Waffe, mit der wir uns davor nicht mehr fürchten müssen, schien mir in der Diablo-Welt die einzig logische Antwort.
Zumal Kulle als einziger Schurke nicht einmal etwas gegen mich hat. Ich bin ja genau der Nephalem-Champion, den er sich für die Menschheit wünscht. Nachdem ich ihn erweckt habe, steht er zu seinem Wort und führt mich zum schwarzen Seelenstein. Erst, als er feststellt, dass jemand anderes schon an dem Ding herumhantiert hat, zögert er - und wenn mein Held das mal ernst genommen hätte, wäre Diablo vielleicht nie auferstanden.
Stattdessen schimpfe ich Kulle einen Wahnsinnigen und mache ihm wieder den Garaus und bin damit eigentlich selbst Schuld an all den Problemen, mit denen ich mich in den späteren Akten herumschlagen muss. Während Kulle, nobel und ehrbar wie er ist, mir weiterhin als Geist mit Kanais Würfel aushilft. Immerhin.
Petra Schmitz hat ein Herz für hässliche Mörder
Petra Schmitz
@flausensieb
Ja, ich hätte Letho gerne anders aus The Witcher 2 entlassen, als jemand, der wahrscheinlich sein Leben lang auf der Flucht sein wird. Immerhin musste ich ihn nicht töten, das rechne ich CD Projekt hoch an. Denn auch wenn Letho ein Mörder ist, so hat er doch meine Sympathien.
Weniger wegen seines durchaus nachvollziehbaren Grundes für die Morde, sondern vielmehr wegen der Art, wie die Entwickler ihn gebaut haben. Und das meine ich durchaus wörtlich. Wenn ich Letho sehe, sehe ich vor allem das genaue Gegenteil von Geralt: groß, bullig, kahlköpfig, alles andere als hübsch. Er ist ein wandelndes Klischee und kann mit der Optik ja nur der Antagonist sein. Boah, das nenne ich mal faules Charakterdesign!
Und weil ich Geralt seit jeher … nun, zumindest optisch für mild übertrieben gutaussehend halte, hätte ich gerne gesehen, wie der aufgesetzt hässliche Schurke mit einem Lachen auf den wulstigen Lippen aus The Witcher 2 verschwunden wäre.
Jochen Redinger bewundert Tyrannen
Jochen Redinger
@GuetigerGott
Mein Lieblingsschurke ist ganz klar der Oberherr Kyros aus Tyranny! Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen ist zum Zeitpunkt des Spiels ja bereits die gesamte Welt Terratus unter seinem/ihren Befehl vereint, in Ordnung und Ruhe. Dass dazu Eroberungen nötig sind, ist logisch, genauso übrigens, dass die Eroberten Kyros als Unterdrücker und Tyrann ansehen. Aber das haben viele Germanen auch von den Römern gedacht, obwohl ich deren Gesellschaft mit festen Gesetzen, großartigen Städten und Badehäusern jederzeit einem Langhaus in der »freien« und unbeackerten Natur vorziehen würde.
Zum anderen kann ich Kyros' Führungsstil nur bewundern. Während die Archonten erobern und regieren, haben die Schicksalsbinder und das Gericht alle Befugnisse, um das Gesetz unabhängig von Streitereien und Machtspielchen durchzusetzen. Solche Macht lässt sich zwar leicht missbrauchen, aber das Bild, das Tyranny von Tunon und seinen Gerichtsdienern zeichnet, ist im Spiel durchweg fair - wenn auch nicht besonders liebenswürdig. Ein guter Herrscher zeigt sich eben auch in der Wahl seiner Agenten! Tyrann also ja, aber ein guter!
Sandro Odak hat Mitleid mit den Armen und Schwachen
Sandro Odak
@riperl
Papers, please versetzt einen in die ungemütliche Lage, angebliche Schurken an der Grenze eines imaginären Staates aufhalten zu müssen. Und selbst wenn die sehr minimalistische Optik wenig zeigt und das meiste der eigenen Vorstellungskraft überlässt: Für mich ging dieses Abenteuer richtig unter die Haut.
Ich lese und höre von persönlichen Schicksalen, will den armen Schluckern, die hier als Grenzverletzer gebrandmarkt werden, doch eigentlich helfen. Aber Befehl ist Befehl. Heute gibt's keine Stempel, auch wenn ich es euch gewünscht hätte.
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