Frostbite hat die Haare schön: EAs »Eine Engine für alle Spiele«-Technologie wird in künftigen Titeln wie Dragon Age 4, FIFA 20 oder Battlefield 6 womöglich besonders aufwendige Locken auf die Köpfe virtueller Charaktere setzen.
Eine neue Tech-Demo zeigt die herrlich seidige Grafikpracht in allen Farben - vermutlich ist eine Integration auf Next-Gen-Konsolen wie PlayStation 5 und Xbox Scarlett beabsichtigt. Aber Vorsicht, die »Frostbite Hair Montage« wird euch zumindest einmal auf dem falschen Fuß erwischen:
Ja, irgendwer bei Electronic Arts und Frostbite-Entwickler DICE hielt es für eine gute Idee, auf dem Laufsteg eine außergewöhnlich gruselige Schaufensterpuppe mit Perücke herumlaufen zu lassen und deren leeres Gesicht dann auch noch mit dramatischer Musik und einem filmähnlichen Schnitt besonders in Szene zu setzen. Danke für den Schock am Morgen!
Versöhnlich stimmt die Qualität der gezeigten Haare. In einem Blog-Posts mit weiteren Videos geht EA genauer auf das neue Feature der Frosbite-Engine ein. Die einzeln gerenderten und authentisch simulierten Haare werden in Echtzeit berechnet - ein kleines Team an Ingenieuren habe seit 2018 an der neuen Technologie gearbeitet.
Darunter waren vor allem Mitarbeiter von Criterion, dem einstigen Rennspiel-Entwickler der Burnout-Serie, der unter anderem an Star Wars: Battlefront 2 mitgearbeitet hat. Das Ziel war es, in Echtzeit ähnliche Ergebnisse zu erzielen wie sie beim Offline-Rendering und in den CGI-Schmieden des Kinofilm-Mekkas Hollywood in monatelanger Detailarbeit entstehen.
Haar-Simulation wird weiterhin verfeinert
Laut EA habe man noch einige Arbeit vor sich. Daher ist auch noch unklar, wann wir mit einer Implementierung in Spielen mit Frostbite-Engine rechnen können. Beeindruckend an der neuen Haar-Darstellung ist vor allem die Art, wie die Frisur bei Bewegungen ihr Volumen behält und die Strähnen realistisch federn, zu sehen in einer weiteren Tech-Demo:
Link zum YouTube-Inhalt
Es bleibt abzuwarten, ob diese realistische Echtzeit-Simulation von Haaren auf PCs und Next-Gen-Konsolen ohne Qualitätsverlust darzustellen ist und welche Auswirkungen sie auf die Framerate haben wird.
Die von AMD vorgestellten TressFX-Haare, die beispielsweise beim Tomb-Raider-Reboot und Deus Ex: Mankind Divided für schickere Frisuren sorgten, brachten stets einen merklichen Leistungseinbruch mit sich. Grafikkarten-Hersteller Nvidia entwickelte kurze Zeit später mit Hairworks eine Technik, die unter anderem für besonders prächtige Locken und Felle in The Witcher 3: Wild Hunt sorgte - ebenfalls auf Kosten der Performance.
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