Seite 2: Tempest 4000 im Test - E.T. nach Hause torpedieren

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Mit Freude in die Röhre schauen
Ohrales Leveldesign
Vektorliterweise Farbe

2

Attack of the Mutant Donkeys
Blindflug ins Ungewisse
Achtung, Happy End!

3

Fazit

4

Wertung

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Attack of the Mutant Donkeys

So sieht es, wenn der Spieler einen Level beendet hat und via Wurmloch in den nächsten Abschnitt fliegt. »Groovy!«, urteilt das Spiel.

Mit dem fünften Upgrade erhält der Pilot eine KI-gesteuerte Drohne. Die sieht dämlich aus, wie ein Physiotherapie-Igelball, ist aber hilfreich, weil sie automatisch Feinde ausradiert. Im Englischen nennt sich dieser Tod und Verderben spuckende Satellit »AI Droid«, im Deutschen ist von einem »Droide IA« die Rede. Wie heißt der Bürgermeister von Weeesel? I-a. I-a. I.a.

Die Mechanik von Tempest 4000 reduziert sich aufs Wesentliche und liefert damit das Destillat einer pfeilschnellen, schnörkellosen Spielhallenumsetzung: Ballern, Ausweichen, Sammeln, fertig! In den Gitternetzgebilden liegen nicht nur Power-ups, sondern vereinzelt auch Extraschiffe.

Einmal pro Level einsetzbar ist der »Superzapper«, der alles verkocht, was gerade über den Bildschirm wuselt. Diese Smartbomb kann ein letzter Rettungsanker oder Top-Punktelieferant sein, denn natürlich lebt ein Arcade-Shooter wie Tempest 4000 stark von der Highscore-Jagd. Wer möchte, vergleicht sich per Online-Rangliste mit dem Rest der Welt.

Blindflug ins Ungewisse

»Eat electronic death!« Der Neonschriftzug verhöhnt die Gegner, die gerade von unserer Smartbomb zu Staub zerblasen wurde.

Bis zu diesem Punkt entsteht der Eindruck, dass Tempest 4000 mit seinem zeitlosen Spielprinzip auch heute noch als Überflieger für alle taugt. Wir haben hier aber ein Remake-Remake-Remake-Remake, bei dem die Liebe auf den ersten Lichtblick in neun von zehn Fällen nicht funktioniert.

Gerade der interessierte Unwissende stößt auf Schwächen, die ihm vielleicht den wilden Ritt auf der Claw vergällen. So eindrucksvoll all die bonbonbunte Effekthascherei sein mag, die Übersichtlichkeit leidet darunter. Wer 1000 Tode stirbt, sieht oft gar nicht, warum. Ferner steigt der Schwierigkeitsgrad bereits ab Level 10 in einem Maß, das Frustpotenzial schürt.

Achtung, Happy End!

Tempest 4000 lässt sich am PC per Gamepad oder Tastatur spielen. Keine Variante ist perfekt. Überrascht hat uns, dass die Keyboard-Steuerung während der Gefechte präziser wirkt. Der Stick des Gamepads fühlt sich dafür authentischer nach Spielhalle an und ist beim Mini-Game im Vorteil, das zwischen den Levels ansteht. Die Claw reist durch eine Art Wurmloch zum nächsten Abschnitt. Hält der Pilot das Schiff im Zentrum, gibt's viele Bonuspunkte. Ein großes Ärgernis ist, dass sich die Tasten- beziehungsweise Button-Belegung nicht ändern lässt.

In der Summe präsentiert sich Tempest 4000 trotz der Kritikpunkte als Lichtblick. Gerade PC-Spieler müssen in puncto Arcade-Shooter ja doch sehr darben. Die beste Nachricht haben wir uns aber aufgehoben, um mit dem wichtigsten Überlebenstipp und einem Happy End schließen zu können: Wer die Totlachgefahr bannen will, schaltet den Weltraum-Vektorkrieg um Himmels Willen nicht auf Deutsch um! Die Übersetzung des Wortes »Saving« in »Einsparung« ist schlicht zu viel des Unguten.

Wir können es nicht anders formulieren: Das hier würde auch als Geschenkpapier durchgehen.