Tenet: Vier Jahre später will Christopher Nolan seinen revolutionären Sci-Fi-Film erklären - und schafft es beinah

Regisseur Christopher Nolan versucht seinen Film Tenet zu erklären. Das gelingt trotz des bildhaften Einsatzes von Popcorn nur so halb.

Tief durchatmen! So kompliziert ist Tenet gar nicht, oder Herr Nolan? Bildquelle: Warner Bros. Tief durchatmen! So kompliziert ist Tenet gar nicht, oder Herr Nolan? Bildquelle: Warner Bros.

Tenet ist kein herkömmlicher Zeitreisefilm. Was zum einen daran liegt, dass Christopher Nolan eher selten herkömmliche Filme macht, zum anderen … Nun ja, woran eigentlich? Selbst vier Jahre später ist es noch immer schwer, die Geschichte zu erklären, deswegen versucht es der Regisseur einfach nochmal selbst.

Fangen wir ganz von vorne an ...

Darum geht es in Tenet: Ein CIA-Agent wird bei einem Einsatz entführt und wird in eine Geheimoperation eingeweiht. Er erfährt von einer Zeitreisetechnologie und erhält den Auftrag Gegenstände zu sichern, die das Ende der Welt auslösen können.

Eine konkrete(?) Vorstellung liefert euch der offizielle Trailer zum Film:

Tenet: Erster Trailer zum neuen Film von Inception-Regisseur Christopher Nolan Video starten 2:06 Tenet: Erster Trailer zum neuen Film von Inception-Regisseur Christopher Nolan

Machen wir uns ans Eingemachte: In der Welt von Tenet gibt es Maschinen, die sich temporale Übergänge nennen. Dort werden Personen oder Objekte invertiert, bewegen sich fortan also rückwärts in der Zeit, während die Welt gewohnt weiter in der Zeit voranschreitet.

Ab diesem Zeitpunkt wird die Geschichte bereits kompliziert und setzt voraus, dass ihr wirklich am Ball bleibt. Wer den Faden verliert, ist in der Regel bei Tenet raus.

Christopher Nolan erklärt Tenet in TikTok-Clip

In einem TikTok von guywitchamoviecamera geht Nolan jetzt näher darauf ein, wie Zeitreise in Tenet funktioniert und dass es, in diesem Fall, um die Richtung geht, in die sich die Zeit bewegt.

Da es etwas schwer ist dem Video am Stück zu folgen, haben wir Nolans Worte hier noch mal in deutscher Übersetzung:

»Das Witzige an Tenet für mich ist, dass es schwieriger ist, darüber zu sprechen, als ihn einfach nur anzusehen und zu verstehen. Ich werde versuchen, einige der Mechanismen im Film Tenet aufzuschlüsseln.

Tenet ist kein Film über Zeitreisen im herkömmlichen Sinne. Es geht um die Richtung der Zeit. Und die wird durch eine Sache namens Entropie definiert. Alle physikalischen Gesetze sind symmetrisch, sie sind identisch, egal in welche Richtung die Zeit läuft, mit Ausnahme der Entropie.

In der Physik wird darüber debattiert, ob sie die Richtung der Zeit definiert oder ob sie nur die Richtung der Zeit anzeigt, ob sie eine Ursache für die Zeit ist oder ob sie ein Produkt ist.

Tenet greift diese Idee der Entropie als Ursache auf. In Tenet geht es darum, dass Maschinen entwickelt wurden, die die Richtung der Zeit für ein Objekt oder eine Person ändern können, anstatt sich nur in der Zeit vorwärts und rückwärts zu bewegen.

Man vermischt also die beiden Zeitrichtungen innerhalb derselben Szene und desselben Rahmens. Man muss Ursache und Wirkung nicht so sehen, dass die eine vor der anderen kommt. Die Gesetze der Physik besagen nicht, dass man die Zeit nicht auch in einer anderen Richtung betrachten kann.

Die Szene, in der der Protagonist seine Hand über die umgedrehte Kugel hält und sie ihm in die Hand springt, ist also von ihm verursacht worden, egal ob er die Kugel fallen lässt oder nicht, ob sie in seine Hand fliegt oder nicht, es muss seine Hand sein, es muss sein Wille sein, der es geschehen lässt.

Ein großer Teil von Tenet ist wie der Titel aufgebaut. Es ist ein Palindrom. Liest sich vorwärts und rückwärts gleich.«

Ob diese Erklärung nun wirklich alle Antworten liefert oder einfach nur weitere Fragen aufwirft, muss jeder für sich selbst entscheiden. Christopher Nolan hat es auf jeden Fall versucht.

Tenet gehört zu den eher schwächeren Filmen von Nolan und erreichte bei den Kritikern laut Rotten Tomatoes eine Wertung von 69, bei den Zuschauern eine 76. Nolan-Filme wie die Dark-Knight-Trilogie, Dunkirk oder auch Inception landen bei hohen 80er- oder auch 90er-Wertungen.

In einigen Bewertungen wird Tenet auch als unnötig kompliziert beschrieben. Wie steht ihr zu Nolans etwas anderem Zeitreisefilm? Hat der Regisseur recht und es ist einfacher den Film zu sehen, als ihn zu erklären? Seid ihr vor vier Jahren mit lauter Fragezeichen im Kopf aus dem Kino gegangen? Schreibt eure Meinung gerne die Kommentare.

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