Seite 2: Terminator: Resistance im Test: Altmetall für Liebhaber

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Dazu kommt, dass die Gegner einfach nur kreuzdämlich sind und selbst in den wenigen Bosskämpfen nur als Kugelschwämme fungieren. Sogar die ach so furchteinflößenden Terminatoren kriegen wir auf dem normalen Schwierigkeitsgrad schnell klein. Theoretisch gibt es zwar auch die Möglichkeit, zwischen zerbombten Häusern, durch modrige Keller und in Wäldern an den Gegnern vorbei zu schleichen. Aber da Abschüsse die meisten Erfahrungspunkte bringen, lohnt es sich eher, sämtliche Gegner lahmzulegen.

Moment, Erfahrungspunkte? Ja, denn haben wir genug Roboter zu Metallschrott verarbeitet, steigt unser Held im Level auf und wir dürfen einen Fertigkeitspunkt auf Skills verteilen, die uns höheren Schaden anrichten oder mehr tragen lassen. Auch Rollenspiel-Light-Fähigkeiten wie Schlösser knacken oder Hacken können erlernt werden.

Seine Minispiele klaut sich Terminator: Resistance beispielsweise von der Fallout-Reihe, hier zum Beispiel das Schlösser knacken. Seine Minispiele klaut sich Terminator: Resistance beispielsweise von der Fallout-Reihe, hier zum Beispiel das Schlösser knacken.

Ersteres ist allerdings nur eine enorm dreiste Kopie des aus Fallout oder The Elder Scrolls bekannten Systems. Letzteres erinnert an Frogger mit Hindernissen, ist aber zumindest spaßig. Als Lohn erreicht man Depots mit Crafting-Material (siehe nächster Absatz) oder alternative Wege, die allerdings keinen großen Einfluss auf das Vorankommen haben. Die Levels sind vergleichsweise klein und grundsätzlich linear, auch wenn wir uns frei darin bewegen können.

Crafting für die Katz

Merklich anders spielt sich Terminator: Resistance durch die Rollenspiel-Elemente nicht. Erst mit der Freischaltung der Plasmawaffen kommt eine nette Crafting-Komponente dazu. Erlegten Gegnern luchsen wir Chips ab, die beispielsweise den Waffenschaden, die Feuerrate oder die Stabilität erhöhen. Diese setzen wir in die drei Slots unserer Energiewaffen ein und können diese so ein Stück weit personalisieren. Sinnvoller wird das Crafting ab dann aber nicht mehr.

Obwohl wir mit Fertigkeitspunkten auch Gegenstände wie Granaten, Medikits oder Laserfallen zur Herstellung freischalten können, finden wie davon (genau wie Munition) mehr als genug in der Spielwelt. Sollten uns dann doch mal Patronen oder Erste-Hilfe-Sets ausgehen, sammeln wir einfach unterwegs Handelsressourcen wie Zigaretten oder Schnaps ein (liegen überall in den Levels herum) und tauschen diese in unserer Basis gegen Verbrauchsgegenstände ein.

Unter anderem in den nicht zu knappen Dialogen können wir mehr über unsere Kameraden erfahren und teilweise sogar den Verlauf ihrer Geschichten beeinflussen. Unter anderem in den nicht zu knappen Dialogen können wir mehr über unsere Kameraden erfahren und teilweise sogar den Verlauf ihrer Geschichten beeinflussen.

Unsere Zuflucht, die wir im Lauf des Spiels mehrere Male wechseln, ist nicht nur eine Tauschbörse, sondern auch ein Quasi-Stammtisch. Dort tummeln sich die bereits erwähnten Überlebenden, für die wir während der Hauptmissionen Nebenquests erledigen. So müssen sollen wir zum Beispiel für Kumpel Ryan einen alten Kassettenrekorder einsammeln, wenn wir auf dem Weg zur Hauptaufgabe (Skynet-Raketentürme fotografieren) ohnehin gerade dran vorbeikommen.

Zurück in der Basis lauschen wir dann teilweise recht emotionalen Geschichten der Mitstreiter. Abgesehen von den oft zu gestelzten Sprechern sind vor allem Jennifer und Ryan gut geschrieben. Wenn die Sammlerin beispielsweise von ihrem selbstlosen Vater redet oder der Mechaniker von der gemeinsamen Band mit seinem Bruder erzählt, wird uns durchaus warm ums Herz - wenn die Charaktere im Dialog nur nicht aussehen würden wie schlecht geschnitzte Holzpuppen.

Konsequenzen ohne Gewicht

Während uns die ab einem bestimmten Punkt mehr als vorhersehbare Hauptgeschichte von Terminator: Resistance kaum mitgenommen hat, hätten die kleinen Schicksale unserer Begleiter durchaus etwas mehr Gewicht bekommen können. Immerhin: Je nachdem, wie sympathisch uns die Überlebenden finden und wie wir uns in manchen Gesprächen entscheiden, zeigt uns das Spiel unterschiedliche Enden. Wirklich Lust auf einen weiteren Durchlauf durch das zerstörte Kalifornien macht diese Aussicht allerdings nicht, dafür sind die Konsequenzen dann doch nicht drastisch genug.

Die Geschichten und Schicksale unserer Kameraden fallen überraschend rührend aus - trotz eher mittelmäßiger Synchronsprecher. Die Geschichten und Schicksale unserer Kameraden fallen überraschend rührend aus - trotz eher mittelmäßiger Synchronsprecher.

Auch die Präsentation lockt einen nicht unbedingt zurück in die Zukunft. Umgebungen sind in der Regel graubraun und trostlos, sogar die Wälder wirken steril. Die groß angepriesenen epischen Auseinandersetzungen zwischen Widerstand und Skynet wirken statisch und ungelenk.

Dafür besticht Terminator: Resistance durch eine Atmosphäre, die teilweise der aus den ersten beiden Filmen des Franchises in Nichts nachsteht. Trotz der mauen Technik hat uns gerade der ikonische Score, den wir bereits aus dem Kino kennen, nicht zu knapp kalte Schauer über den Rücken gejagt, während zerstörte Ruinen nur durch den Schweinwerfer eines Hunter-Killers erhellt werden.

Gerade eine Szene zu Beginn des Spiels, in der wir durch ein verlassenes Krankenhaus voller T-800 schleichen müssen, gehört zu den stimmungsvollsten Abschnitten von Resistance. Außerdem hat Entwickler Reef Entertainment nicht mit Anspielungen und Querverweisen an die Terminator-Filme gegeizt, die Herzen von Fans höher schlagen lassen.

Unterm Strich ist Terminator: Resistance allerdings kein kompletter Reinfall, sondern ein »okayes« Lizenzspiel - und das ist ja schon mehr, als man über vergleichbare Titel sagen kann.

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