Warhammer: The End Times - Vermintide klingt nach einem leckeren Mix: Das düstere, mittelalterliche Warhammer-Universum, vier Spieler, hunderte Ratten und ein Koop-Spielprinzip, das sich stark an Left 4 Dead orientiert. Wir haben uns bereits gut ein Dutzend Stunden lang durch die Stadt Ubersreik geschnetzelt.
Das war ebenso blutig wie aufregend, trotz wackeligem Serververhalten und einem Patch, der bereits zwei Tage nach Release notwendig wurde, um viele technische Mängel aufzuräumen. Ein vollständiger Test mit Video und Wertungskasten folgt in den nächsten Tagen, sobald wir alle Maps auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden ausgiebig gespielt haben.
Ungeziefer vor der Axt
In einer Taverne (die Lobby) wählen wir einen von fünf Helden und beginnen die erste verfügbare Mission: Wir sollen die Stadtbevölkerung alarmieren, indem wir ein riesiges Horn blasen. Und in dieser (sowie den paar nächsten) Partien passt bei Vermintide vieles wie die Axt aufs Rattenauge.
Im Regelfall stürzen wir uns mit drei zufällig ausgewählten Online-Rattenjägern in die Schlacht, über eine private Lobby lassen sich aber auch Spiele mit Kumpels initiieren. Die Matches laufen aktuell noch über ein Peer2Peer-System, dedizierte Server sollen aber laut der Entwickler noch folgen.
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Die Kämpfe sind fetzig inszeniert und wenn wir mit schwingendem Hammer durch zig Rattenmenschen (Skaven) fegen, ist das dank krachigem Sound und gelungenem Schlag-Feedback enorm befriedigend. Klar artet das wegen dem nicht sonderlich komplexen Kampfsystem meist in Button-Mashing aus, aber weil die Maps schön verwinkelt und gut designt sind, liegt der Fokus mehr auf Teamwork als auf gekonnten Sololeistungen.
Ungeziefer im System
Vermintide forciert die Zusammenarbeit einerseits durch die schiere Masse an Skaven, die alle paar Meter aus allen Richtungen auf uns einströmen und andererseits durch fiese Spezialgegner, die einsame Wölfe unseres Teams beispielsweise per Schlinge einfangen und davonzerren oder hinterrücks anspringen. Da muss ein Teamkamerad schnell genug aushelfen. Oder knapper: Ein Spaziergang ist Vermintide nun wirklich nicht.
Etwas zwiespältig sehen wir noch die Charakterauswahl. Zwar sollte jeder der fünf Kämpfer eine Spezialdisziplin und -aufgabe haben, aber selbst die fernkämpfende Zauberin kann im Nahkampf gut austeilen und auch der Zwergentank taugt mit seiner zielsicheren Armbrust als Sniper. Sonderlich viel spielerische Abwechslung kristallisiert sich so nicht heraus.
Auch bezüglich des Beutesystems sind wir noch unschlüssig: Die Waffen, die wir als Belohnung nach einer geschafften Mission bekommen, werden zufällig ausgewürfelt. So haben wir nach fünf Stunden noch immer keinen neuen Bogen für unsere Waldelfin bekommen, obwohl wir zumeist mit ihr spielen. Das ist schon ein bisschen demotivierend.
Ungeziefer im Code
Abseits der fragwürdigen Langzeitmotivation machten uns in den ersten Stunden vor allem die Bugs Sorgen. Wir hatten alles, angefangen bei Gegnern, die irgendwo stecken blieben, über Stürze durch den Map-Boden bis hin zu kompletten Crashs. Einige der Fehler wurden - wie schon gesagt - bereits ausgebügelt und auch an der Map-Balance, der Bot-KI und der Server-Stabilität arbeiten die Entwickler. Wir sind gespannt, ob uns die Rattenmetzelei am Ende doch überzeugen kann oder weiterhin an einer spaßbremsenden Käferplage leidet.
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