Testlauf einer neuen KI-Technologie per Steam-Spiel wird zum absoluten Desaster

Eine kostenlose Tech Preview von Square Enix sollte zeigen, was man mit Künstlicher Intelligenz in Spielen erreichen kann. Das lief aber nicht wie geplant.

KI sollte das Detektiv-Abenteuer Portopia deutlich besser machen, doch auf Steam gibt es fast nur negative Bewertungen. KI sollte das Detektiv-Abenteuer Portopia deutlich besser machen, doch auf Steam gibt es fast nur negative Bewertungen.

Wird KI die Spiele-Industrie verändern? Eines Tages vielleicht, im Moment scheint es aber noch nicht so weit zu sein, wie ein kostenloses Spiel von Square Enix beweist. Der Publisher hat eine Tech Preview einer neuen Version des Detektiv-Abenteuers The Portopia Serial Murder Case veröffentlicht, die von Künstlicher Intelligenz profitieren soll. Doch bei Steam fällt der Titel komplett durch und steht bei nur 12 Prozent positiven Bewertungen.

Was soll das neue Spiel können?

In dem ursprünglich 1983 veröffentlichte Abenteuer musstet ihr Textbefehle eingeben, um im Spiel Aktionen auszuführen und Dialoge zu führen. Die ließen sich zwar grundsätzlich frei formulieren, das Spiel erkannte aber nur bestimmte Muster aus vorgegebenen Worten, was es manchmal schwierig machte, die richtige Formulierung zu finden.

Mithilfe moderner KI-Technologie sollten in der nun veröffentlichten Version von Portopia solche Schwierigkeiten beseitigt werden. Der Computer solle laut des Entwicklers natürliche Sprache verarbeiten und verstehen können, und es so viel einfacher machen, das Abenteuer zu spielen.

In Portopia müsst ihr Sätze eingeben, um Fragen in Dialogen zu stellen oder Handlungen auszuführen. In Portopia müsst ihr Sätze eingeben, um Fragen in Dialogen zu stellen oder Handlungen auszuführen.

Wie gut funktioniert das?

Anscheinend so gut wie gar nicht. Grund für die vielen schlechten Bewertungen ist nämlich, dass die Spielerinnen und Spieler keinerlei Vorteile bei der KI-Version von Portopia erkennen können. Befehle werden weiterhin oft nicht verstanden und es sind meist sehr spezifische Formulierungen notwendig, um zu einem Ergebnis zu kommen. Zuro127 nennt etwa in seiner Rezension zwei konkrete Beispiele:

[Das Spiel] kann nicht einmal erkennen, dass Befehle wie Gehe zu Arbeitszimmer und Gehe zu dem Arbeitszimmer im Grunde genommen dasselbe sind.

Du kannst deinem Assistenten sagen Lass uns zurück zum Hauptquartier gehen und bekommst keine Antwort. Aber wenn du es vereinfachst zu Gehe zum Hauptquartier, dann antwortet er mit Okay, lass uns zurück zum Hauptquartier gehen, also mit fast demselben Wortlaut, den du zuerst benutzt hast.

Ursprünglich sollte die Tech Preview übrigens noch eine weitere Funktion enthalten, nämlich KI-generierte Antworten auf eure Fragen in Dialogen. Dieses Feature wurde jedoch gestrichen, da man die Generierung unethischer Aussagen befürchtete.

Was haltet ihr von der Geschichte um das mit KI verbesserte Detektiv-Abenteuer? Habt ihr das originale Portopia vielleicht gespielt und würdet der neuen Version eine Chance geben? Und glaubt ihr, dass Künstliche Intelligenz noch wichtig für die Spieleentwicklung wird, oder seht ihr für die Technologie eher schwarz? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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