The Boys: Das Warten auf Staffel 4 hat sich definitiv gelohnt, wenn die Serie so gut bleibt wie in den ersten drei Folgen

Ich habe die ersten drei Folgen der vierten Staffel von The Boys: Staffel 4 gesehen und kann den Rest der neuen Season jetzt gar nicht mehr erwarten.

Homelander hat guten Grund zur Freude: Der Auftakt zur vierten Staffel The Boys knallt ordentlich. Bildquelle: Amazon Studios Homelander hat guten Grund zur Freude: Der Auftakt zur vierten Staffel The Boys knallt ordentlich. Bildquelle: Amazon Studios

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The Boys hat alles richtig gemacht. Auf dem Höhepunkt der Comicverfilmungen erschien die bissige und bitterböse Anti-Superhelden-Serie im selben Jahr wie Avengers: Endgame. Heute zählt The Boys zu den erfolgreichsten Eigenproduktionen, die bei Amazon Prime angelaufen sind. Absolut gerechtfertigt, wenn ihr mich fragt.

Als großer Fan von Comics allgemein und speziell von Autor Garth Ennis - der übrigens für seine Abneigung gegenüber Superhelden berüchtigt ist - hätte ich mir niemals erträumt, dass eine TV-Adaption von The Boys einmal so große Wellen schlägt.

Fünf Jahre später sind wir bei Staffel 4 angekommen und die Vorfreude darauf ist groß. Doch der Erfolg bringt seine Schattenseiten mit sich. Wie zu jeder Staffel versprechen uns die Showrunner aufs neue die bisher krasseste, gemeinste und blutrünstige Season, die Fans je aufgetischt bekommen haben (zum Beispiel hier via Jack Quaid).

Ab dem 13. Juni 2024 können sich Prime-Abonnenten selbst ein Bild davon machen, sobald Staffel 4 von The Boys an den Start geht. Was genau euch dabei erwartet? Hier bekommt ihr unser spoilerfreies Fazit zu den ersten drei Folgen.

Vali Aschenbrenner
Vali Aschenbrenner

Über den Autor: In Valis Wohnung bahnt sich eine kleine Katastrophe an. Denn sein Regal ächzt und krächzt schon seit Jahren unter der schieren Last an Comics, die es sich darauf bequem gemacht haben. Zwischen Frank Millers Sin City, Charles Soules Star Wars, Mike Mignolas Hellboy, Michael Fiffes Copra, Robert Kirkmans The Walking Dead, Rick Remneders Deadly Class und Der Incal von Jodorowsky und Giraud nimmt ein Namen den größten Platz darunter ein: Garth Ennis, der Vali vor allem mit Preacher und The Punisher begeistert.

Worum geht es in Staffel 4 von The Boys?

Doch fangen wir erstmal von vorne an: Staffel 4 knüpft unmittelbar an die Geschehnisse der dritten Season an. Billy Butcher (Karl Urban) hat nach seinem exzessiven Gebrauch von Temp-V nur noch sechs Monate zu leben. Ihm läuft damit die Zeit davon, Ryan (Cameron Crovetti) dem Einfluss und den Fängen von Homelander (Antony Starr) zu entreißen.

Der Anführer der Seven muss sich wiederum für den Mord an einem Starlight-Unterstützer in aller Öffentlichkeit verantworten. Parallel dazu macht Homelander mit Victoria Neuman (Claudia Doumit) gemeinsame Sache, die sich an der Seite des Präsidentschaftskandidaten Robert Singer (Jim Beaver) ins Weiße Haus mogelt.

Währenddessen trägt Starlight Annie January (Erin Moriarty) den Kampf gegen Vought vom Netz auf die Straße und stellt sich lautstark gegen den mächtigen Superhelden-Konzern. Und dann wäre da natürlich noch Butchers Crew aus Hughie (Jack Quaid), Mother’s Milk (Laz Alonso), Kimiko (Karen Fukuhara) und Frenchie (Tomer Capone), die sich unter neuer Führung neu organisieren wollen. Ob das klappt?

Einen konkreten Eindruck von The Boys: Staffel 4 bekommt ihr im offiziellen Trailer:

The Boys: Im neuen Trailer zu Staffel 4 haben sogar Hühner und Schafe Superkräfte ... Moment, was? Video starten 2:36 The Boys: Im neuen Trailer zu Staffel 4 haben sogar Hühner und Schafe Superkräfte ... Moment, was?

Für wen ist Staffel 4 von The Boys interessant?

Was durfte ich bisher sehen?
Bei diesem Artikel handelt es sich um keine finale Kritik zu Staffel 4 von The Boys, sondern lediglich einen ersten Eindruck: Wir haben nur die ersten drei der insgesamt acht Episoden gesehen, die ihr ab dem 13. Juni bei Amazon Prime Video sehen könnt - danach geht es mit jeweils einer neuen Folge im Wochentakt weiter.

Hat euch The Boys bisher gefallen, dann wird euch der Auftakt von Staffel 4 definitiv nicht enttäuschen. Mit Staffel 4 bleibt die brutale Anti-Superhelden-Serie so bissig, so gemein, so konsequent und so skrupellos, wie es Fans gewohnt sind und es eben lieben. 

Gleichzeitig wird mit einer ordentlichen (und wenig subtilen) Prise an Gesellschaftskritik und Politsatire nicht gegeizt. Das verkommt aber in Staffel 4 nicht zum Selbstzweck, ebenso begibt sich The Boys dabei nicht im Kreis, sondern findet stets neue Aspekte und Ideen, um darauf in einer Welt voller sadistischer und psychopathischer Super-Helden herumzuhacken.

Und nachdem bestimmte Figuren sowohl auf der Seite der Boys und auch der Seven teilweise auf der Stelle getreten sind oder sich kaum weiterentwickeln durften, nehmen sich die Autoren diesem großen Kritikpunkt bereits in den ersten der Episoden an. Endlich dürfen Vertreter beider Gruppierungen aus ihren Fehlern lernen und daraus entsprechende Konsequenzen ziehen.

Natürlich kann ich euch an dieser Stelle noch keine uneingeschränkte Empfehlung geben. Denn dafür habe ich von der vierten Season schlichtweg noch nicht genug gesehen. Basierend auf den ersten drei Episoden kann ich aber zumindest schon einmal guten Gewissens sagen: Die lange Wartezeit von knapp zwei Jahren auf neue Folgen hat sich definitiv gelohnt.

Das offizielle Promomaterial macht kein Geheimnis daraus: Staffel 4 von The Boys wird ziemlich politisch. Das war die brutale Anti-Superhelden-Serie aber auch von Anfang an. Bildquelle: Amazon Studios. Das offizielle Promomaterial macht kein Geheimnis daraus: Staffel 4 von The Boys wird ziemlich politisch. Das war die brutale Anti-Superhelden-Serie aber auch von Anfang an. Bildquelle: Amazon Studios.

Die wichtigsten Fakten zu Staffel 4 von The Boys auf einen Blick

  • Start: 13. Juni 2024
  • Streamingdienst: Amazon Prime Video
  • Anzahl der Folgen: 8
  • Showrunner: Eric Kripke
  • Cast: Karl Urban, Jack Quaid, Erin Moriarty, Antony Starr, Karen Fukuhara, Tomer Capone, Laz Alonso, Jessie T. Usher, Chace Crawford

Stärken und Schwächen der Folgen 1-3

Was mir an den ersten drei Folgen gefallen hat

  • Die Fronten verhärten sich: The Boys kann man guten Gewissens dafür kritisieren, dass um das große Ziel der Serie mehr herumgetänzelt und weniger direkt darauf gesteuert wird. Das Paradebeispiel dafür ist das viel diskutierte Finale von Staffel 3, durch den so gut wie alles zurück auf den Status quo zurückgesetzt wird. Zumindest in den ersten Folgen von Staffel 4 wirkt das Ziel unvermeidlich und der Weg dorthin viel geradliniger. The Boys muss endlich mal Nägel mit Köpfen machen und daran sind nun wirklich alle Beteiligten interessiert: Butcher, Homelander und auch diejenigen, die auf den entsprechenden Seiten oder dazwischen stehen.
  • The Boys bleibt gewohnt bissig: Keine Sorge, The Boys nimmt sich auch in Staffel 4 nicht zurück, was die Gesellschaftskritik und Politsatire angeht - ganz im Gegenteil. Mal mehr, mal weniger subtil, wird weiter darauf eingedroschen, was aktuell nicht nur in den USA, sondern auf der gesamten Welt schiefläuft. In der vierten Season knöpft sich The Boys nun gezielt den US-Wahlkampf, Lobbyismus oder einfach nur Schwurbler vor. Natürlich ist im Kontext der Serie nicht alles neu, aber in den zwei Jahren seit dem Release von Staffel 3 hat sich viel getan. Und trotzdem wirkt The Boys zeitgemäßer denn je.
  • Eine frische Team-Dynamik: The Boys war bisher etwas festgefahren, was die Dynamik unter den Figuren angeht. Butcher und Homelander sagen an, was Sache ist, der Rest kuscht. Staffel 4 weicht diese Dynamik in den ersten drei Folgen gleich spürbar auf und bringt so dringend notwendigen frischen Wind zu den Boys, aber auch den Seven. Manche Figuren haben diese Entwicklung bitter nötig, andere leiden jetzt unter diesem Umstand. Damit fühlt sich die vierte Season zumindest bis jetzt fast schon wie ein kleiner Neustart an.
  • Agieren statt reagieren: Bei The Boys ist es immer wieder mal vorgekommen, dass Butcher oder Starlight vorpreschen und der Rest des Ensembles nur mitgeschleift wird. In Staffel 4 haben die einzelnen Nebenfiguren (wie Mother’s Milk, Frenchie und Kimiko) aber mit einem klaren Ziel vor Augen wieder spürbar mehr zu tun. Damit greift die Serie eine der größten Stärken des Comics auf, wenn Butchers Teams proaktiv die Initiative ergreift und nicht darauf wartet, bis erst etwas passiert.

Die neuen bei den Seven: Sister Sage (Susan Heyward) und Firecracker (Valorie Curry) könnten kaum unterschiedlicher sein. Bildquelle: Amazon Studios. Die neuen bei den Seven: Sister Sage (Susan Heyward) und Firecracker (Valorie Curry) könnten kaum unterschiedlicher sein. Bildquelle: Amazon Studios.

Was mir an den ersten drei Folgen nicht gefallen hat

  • Der Cliffhanger, der jetzt doch keiner ist: Staffel 3 endete mit einem großen Schockmoment, als Homelander in aller Öffentlichkeit einen Starlight-Unterstützer ermordete und dafür großen Beifall erntete. Die unmittelbaren Konsequenzen für die schreckliche Tat spielen aber in Staffel 4 so gut wie keine Rolle. Ob das als wenig subtile Gesellschaftskritik zu verstehen ist? Na klar! Doch allgemein betrachtet wird diesem eigentlich gravierenden Plot-Punkt sehr wenig Aufmerksamkeit gewidmet und es wirkt fast so, als hätten die Autoren schlichtweg das Interesse daran verloren.
  • Nicht schon wieder Drama im Team: Oben habe ich die neue Dynamik unter den Boys noch gelobt, doch um einen Kritikpunkt komme ich nicht herum. Erneut und wenig überraschend kommt es zu Konflikten im Team, von denen sich aber nicht alle gerechtfertigt anfühlen. Stattdessen wird gestritten, weil gestritten werden muss. Klar, bei den Boys trägt wirklich jeder sein persönliches Päckchen mit sich rum und das sorgt natürlich für Spannungen. Was die Entwicklung einzelner Figuren angeht, läuft The Boys aber dann doch Gefahr, in alte Muster zu verfallen.

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