Ach - schon dieser Name! Daggerfall. Als mein fünfzehnjähriges Ich 1996 oder 1997 das erste Mal über dieses Spiel las, war es sofort fasziniert. Und dann die Größe! Bethesdas Behauptung, die Ausdehnung der Iliac Bay entspräche der von ganz Großbritannien, erwies sich zwar als übertrieben, aber die von Fans nachgemessenen 161.000 km² waren immer noch größer als England. Die Vorstellung, ein so riesiges Fantasyreich in meinem PC zu haben, war grandios - und leider unerfüllbar, denn damals herrschte bei mir zu Hause computertechnisch noch die DDR. Auf meinem KC 85 konnte ich Daggerfall nicht spielen.
Aber vielleicht war das auch besser so, denn so blieb meine Faszination für den zweiten Serienteil über die Jahre erhalten, während ich Morrowind, dann Oblivion, später Skyrim und schließlich The Elder Scrolls Online bereiste und in deren Atmosphären eintauchte. Darüber, dass die Elder-Scrolls-Atmosphäre viele Fehler kaschieren kann, habe ich auch schon für GameStar geschrieben.

Königin Akorithi von Sentinel im Originalspiel und in Daggerfall Unity inklusive Mods.
Dass Daggerfall "das wundervollste Bugfest aller Zeiten" war, wie Jochen Gebauer 2016 zum zwanzigjährigen Daggerfall-Jubiläum schrieb, bekam ich so gar nicht richtig mit. Zwar versuchte ich über die Jahre immer mal wieder, in das Spiel hineinzufinden, aber die aus heutiger Sicht umständliche Steuerung und der nicht gerade einsteigerfreundliche erste Dungeon machten diesen Versuchen immer ein Ende.
Doch dann kam Daggerfall Unity.
Daggerfall Unity
Seit 2003 entwickelt der Australier Gavin Clayton (Interkarma) Tools, um Daggerfall für die heutige Zeit zu erhalten. Was als einfaches Programm zum Erkunden der Außenwelt begann (Daggerfall Cartographer, 2003), führte 2014 über viele Zwischenschritte und Neuanfänge endlich zum mittlerweile vollständigen Nachbau der Daggerfall-Engine, mit dem die Originaldateien gespielt werden können. Seit Sommer 2019 ist das Kern-Gameplay vollständig umgesetzt und Daggerfall kann durchgespielt werden - stabiler und komfortabler als je zuvor. Seitdem stehen Bugfixing und Feintuning im Fokus des Teams.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.