Seite 2: The Inner World im Test - Von Schrofs und Flötennasen

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Darf's noch etwas Hack sein?

Der heimliche Star des Spiels ist die bereits erwähnte Taube namens Hack. Der wurstförmige Flattermann taucht zwar nur in wenigen Spielszenen auf, ist aber so liebenswert animiert und ihre Auftritte so hinreißend tollpatschig inszeniert, dass sie uns jedes Mal ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Kein Wunder, dass Entwickler Fizbin der Ladenversion von The Inner World eine Anleitung beilegt, mit der wir uns eine Stoffversion der Slapstick-Taube häkeln können.

Auch die restliche Fauna Asposiens hat uns begeistert. Neben umherschwebenden Wollmäusen und einem aggressiven Igel, sind besonders die Schrofs bemerkenswert. Diese urhässlichen Wesen, deren Körper nach eigenen Angaben »zu 96 Prozent aus tödlichen Giften besteht«, werden nicht müde zu betonen, wie unfassbar gefährlich sie sind.

Hack Die durchgedrehte Fauna Asposiens ist der heimliche Star des Spiels. Die trottelige und verfressene Taube Hack ist der Auslöser für Roberts Abenteuer.

Schrof Diese weibliche Schrof geht ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Darüber zu reden, wie gefährlich ihre Rasse ist.

Fonk Für Conroys Hausigel Fonk hat Robert einen ganz eigenen Namen.

ein seltsamer Vogel Nach einer Karriere als Grubensittich versucht sich dieser Vogel als Aufseher.

Gegen so viel kreativen Wahnsinn sieht unser eigentlicher Hauptcharakter Robert leider ziemlich alt aus. Seine unbekümmerte Naivität sorgt zwar immer wieder für einige Lacher - etwa wenn er die eindeutigen Anspielungen einer lasziven Bardame permanent missversteht - nutzt sich aber sehr schnell ab.

Besser schlägt sich unsere Begleiterin Laura. Die frechen Sprüche der latent genervten Rebellin machen den kurzen Spielabschnitt, in dem wir die direkte Kontrolle über sie übernehmen, um Robert aus einer Falle zu befreien, zum Highlight des Spiels. Warum lassen uns die Entwickler nicht öfter zwischen den beiden Charakteren wechseln? Hier verschenkt The Inner World viel Potenzial.

In Lauras Haut treffen wir im Wald auf Aerologen, die versuchen dem Geheimnis der Windbrunnen mit Hilfe von Papierfliegern auf den Grund zu kommen. In Lauras Haut treffen wir im Wald auf Aerologen, die versuchen dem Geheimnis der Windbrunnen mit Hilfe von Papierfliegern auf den Grund zu kommen.

Mit dem Finger in die Nase

Bei den Rätseln zeigen die Entwickler von Fizbin dafür wieder ihre kreative Seite. Vorrangig erwarten uns typische Kombinationsrätsel. Items aus dem Inventar lassen sich dabei einfach per Drag&Drop verbinden und mit einem weiteren Klick wieder auseinandernehmen - sehr praktisch.

Daneben gibt es aber auch Musikrätsel sowie kleine Dialogrätsel. Während wir in in letzteren etwa einen Schrof überreden, von seinem Stein zu hüpfen, müssen wir in den Musikrätseln auf Roberts flötenförmiger Nase bestimmte Melodien spielen. Dazu halten wir mit den Zifferntasten unserer Tastatur seine »Nasenlöcher« zu - keine Sorge, das Ergebnis ist nicht so eklig, wie es sich anhört.

Einige Rätsel erfordern von uns, dass wir auf Roberts Flötennase eine bestimmte Melodie spielen. Einige Rätsel erfordern von uns, dass wir auf Roberts Flötennase eine bestimmte Melodie spielen.

Trotz der Kreativität der Rätsel ist ihre Lösung meist offensichtlich. In jedem Spielabschnitt können wir nämlich nur eine Handvoll Bildschirme betreten. Auch die Menge der Hotspots ist eher bescheiden. So bleibt die Anzahl der möglichen Kombinationen sehr begrenzt. Leider plagen auch kleine Logiklücken das Adventure. Warum wir ein Insektenimitat etwa von einer Mauer baumeln lassen mussten, statt es im Baum daneben zu befestigen, wollte uns nicht ganz klar werden. Stecken wir mal fest, bleibt uns häufig nur ein Blick in die (sehr gute) Rätselhilfe, denn die Kommentare unserer Spielfiguren sind nicht sonderlich hilfreich. Den einen oder anderen Hinweis hätten Laura und Robert gerne noch ausspucken dürfen.

Die kurze Spielzeit und die kleinen inhaltlichen Schwächen von The Inner World machen deutlich, dass es dem jungen Entwicklerteam noch etwas an Erfahrung mangelt. Etwas anderes wird aber dafür mindestens ebenso deutlich: Die liebevolle Hingabe, mit der man sich dem Projekt gewidmet hat. So wurde aus The Inner World zwar kein perfektes Spiel, doch eins, das unser Herz trotzdem erobert hat.

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