Trendfarbe Sepia
Die Interaktionsmöglichkeiten sind auf die Auswahl von Dialogzeilen und kleinere Entscheidungen limitiert, die aber Auswirkungen auf die Erzählung haben. So gibt es ein paar Schlüsselmomente, bei denen eine Abzweigung möglich ist oder andere Konsequenzen folgen, je nachdem, wie wir die Figur agieren lassen.
Nach dem Beenden einer Episode erlaubt es das Spiel, an diesen Schlüsselszenen erneut ins Spiel einzutauchen, um den alternativen Verlauf sehen zu können. Im Hauptmenü können wir in der »Galerie der Verbindungen« (einer Art virtuellem Museum) die entdeckten Verstrickungen der Geschichten und Charaktere anschauen, die dann in der vierte Episode namens »Closure« gekonnt und erzählerisch rund zum Abschluss gebracht werden.
Das gesamte Spiel ist in einem handgezeichneten, reduzierten Pixelstil mit wenigen Animationen im Sepia-Look gehalten. Die rot-braun-beige Farbpalette lässt das Spiel passend zur Zeitepoche des frühen 20. Jahrhunderts wie eine interaktive Postkartensammlung wirken.
Schade, dass das Budget des Spiels wohl nicht groß genug war, um die toll geschriebenen Dialoge von Schauspielern sprechen zu lassen. Der typische Wiener Schmäh transportiert sich zwar auch in Schriftform, aber eine komplette Vertonung mit dem unverkennbaren Sprachklang hätte dem Spiel das Sahne-, Verzeihung: »Schlagober-Häubchen« aufgesetzt.
Trotz dieses Wermutstropfens ist The Lion's Song eine absolute Empfehlung für Spieler, denen ungewöhnliche Themen und interessante Charaktere am Herzen liegen.
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