Mit Horror ist das so eine paradoxe Sache: Wollen wir uns gruseln ... oder nicht? Einerseits sind Angst und Schrecken nicht die angenehmsten Gefühle und keiner will bei der nächsten Horrorparty derjenige sein, der sich am meisten in die Hose macht. Andererseits gehört ein bisschen Panik einfach dazu und wenn Horror dran steht, wollen wir auch Horror drin haben. The Quarry, der geistige Nachfolger des Playstation-exklusiven Überraschungshits Until Dawn, gehört eher zur sanfteren Kategorie und konnte uns trotz gelegentlicher Jumpscares und freudigem Blutgespritze nur selten wirklich schocken.
Für Gänsehautmomente sorgten eher die gelungenen und wunderbar peinlichen Teenie-Charaktere, die uns auch ohne massive Panik bestens unterhalten. Weil uns The Quarry wie Until Dawn viel Kontrolle überlässt, können wir die jugendlichen Irrungen und Wirrungen ganz nach Belieben steuern und sind dafür verantwortlich, wer das ganze Chaos am Ende überlebt und wer nicht. Allerdings gibt es im Spielverlauf auch immer wieder Längen, die unsere Lust, die 186(!) unterschiedlichen Enden auszutesten, etwas hemmen.
Weil wir nicht die Genrepolizei sind, können wir nicht final entscheiden, ob das jetzt Horror ist oder nicht. Trotzdem sind wir sicher, dass Teen-Horrorfans mit The Quarry mindestens zehn spaßige Spielstunden bekommen.
30:51
The Quarry - Das neue Horror-Spiel hat im 30-minütigen Gameplay starke Until Dawn-Vibes
Technisch unkompliziert, aber effektiv
Wir beginnen ganz von vorne: Im Prolog begrüßen uns ein recht schmalziger Popsong von Ariana Grande und einige aufwändige Kamerafahrten durch dichten Wald samt atmosphärischer Nachtstimmung. Ziemlich beeindruckende und teuer aussehende erste Minuten, wenn man uns fragt.
Wir lernen das junge Paar Laura und Max kennen, das sich auf dem Weg in Hackett Quarry’s Sommercamp völlig verfahren hat. Die beiden streiten ein wenig und schnell erkennen wir die wohl größte Stärke von The Quarry: Es sieht wirklich super aus! Mimik und Gestik der Charaktere sind glaubhaft, und eine fixe Google-Suche verrät, die Charaktere sind ihren echten Schauspielern wie aus dem Gesicht geschnitten. Das Motion Capturing kann sich sehen lassen und wir fühlen uns wie im Kino, nur mehr mittendrin.
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