Eigentlich versucht CD Projekt Red die Bezeichnung The Witcher 4 zu vermeiden. Die Rede ist meistens eher von Project Polaris oder auch The Witcher: A New Saga begins - beides natürlich reine Arbeitstitel. Aber es soll eben nicht der Eindruck entstehen, dass das nächste Witcher-Rollenspiel die Ereignisse aus The Witcher 3 fortsetzt.
Es wird der Beginn einer völlig neuen Trilogie, in der Geralt nur am Rande vorkommt. Doch könnte man dadurch auch vermuten, dass CD Projekt womöglich die Erwartungshaltung reguliert und das nächste The Witcher andere Ansprüche verfolgt als The Witcher 3. Zumal CD Projekt Red seine Arbeitsweise nach dem Release von Cyberpunk 2077 bekanntermaßen umgestellt hat. Spiele werden ab sofort in der Unreal Engine 5 gebaut, statt in der hauseigenen Red Engine zudem schraubt das Studio gleich an mehreren Großprojekten gleichzeitig.
Früher lag der Fokus nahezu vollständig auf einem Projekt, eben erst auf The Witcher 3 und dann auf Cyberpunk 2077 - wenn auch Nebenprojekte wie Gwent: The Witcher Card Game oder Thronebreaker möglich waren.
In einem von Eurogamer Anfang des Jahres geführten und jetzt veröffentlichten Interview mit Charles Tremblay teilte CD Projekts Vice President of Technology aber mit, dass das neue The Witcher trotz allem größer und besser werden soll, als die Spiele der Vergangenheit.
Das nächste große Rollenspiel
Wie groß oder gut The Witcher 4 am Ende tatsächlich wird, weiß zum aktuellen Zeitpunkt Tremblay sicherlich auch nicht. Oder kann es zumindest nicht seriös behaupten. Immerhin läuft die Entwicklung von Projetc Polaris erst seit Kurzem überhaupt auf Hochtouren. Bislang steckte das Team noch in der Vorproduktion, erst kürzlich verkündete CD Projekt Red den Start der richtigen Produktionsphase.
Aber offenbar hat das Team enorme Ambitionen und die Aussagen von Tremblay machen klar: Das nächste CD-Projekt-Rollenspiel wird kein kleineres Spin-Off. Es soll Spiele wie The Witcher 3 und Cyberpunk 2077 im besten Fall überflügeln. Im Details zitiert Eurogamer Tremblay wie folgt:
»Ich will nicht sagen, dass es einfach ist, aber ich glaube, dass wir einige coole Sachen auf die Beine gestellt haben, und hoffentlich werden wir sie [die Technologie] gut präsentieren können. Das Einzige, was ich sagen möchte, ist, dass die Veränderung der Technologie für uns nichts an der Tatsache ändert, dass wir immer ehrgeizig sein werden. Und das nächste Spiel, das wir machen, wird nicht kleiner und nicht schlechter sein. Es wird also besser, größer und umfangreicher sein als The Witcher 3, es wird besser sein als Cyberpunk - denn für uns ist es inakzeptabel [so zu launchen]. Wir wollen nicht zurückgehen.«
- Charles Tremblay, Vice President of TechnologyPodcast
The Witcher 4 muss neue Wege gehen - aber nicht unbedingt mit Ciri
Geralt war gestern: Das neue Witcher-Spiel bekommt eine neue Hauptfigur. Doch die muss nicht Ciri sein. Und auch spielerisch könnte CD Projekt umdenken.
Im Interview betont Charles Tremblay auch nochmal, dass der Wechsel zur Unreal Engine nicht mit dem technischen Chaos von Cyberpunk 2077 begründet wird. Das Team will mehrere Projekte gleichzeitig stemmen und damit dabei die Qualität nicht leidet, sollen mehr Hände aktiv an den Spielen arbeiten und weniger daran, die Engine zu optimieren.
Das erklärt, wieso Tremblay davon ausgeht, dass das nächste Witcher 4 nicht durch interne Prozesse ausgebremst wird. Nach wie vor sitzen an diesem Spiel mehr Leute als an The Witcher 3. Zumal hier trotz anderer Projekte hier derzeit der größte Fokus liegt. In einem Posting auf X vom 28. Mai legte CD Projekt offen, dass von den ca. 600 internen Entwicklern über 400 allein am neuen The Witcher sitzen. Die anderen großen Projekte Orion (ein Cyberpunk-Nachfolger) und Hadar (eine neue Marke) werden von deutlich weniger Menschen derzeit bearbeitet.
Release-Termine gibt es noch für keins dieser neuen Projekte. Wenn wir unvernünftig optimistisch wären, könnte man 2026 auf den Release von The Witcher 4 hoffen. Doch gerade nach den Problemen mit Cyberpunk, wird sich das Team einen verfrühten Release mehrfach gut überlegen. Es wurde schon bekannt, dass CD Projekt sich in Zukunft weniger harte Deadlines setzen will, um gehetzte Entwicklung und Überstunden zu vermeiden.
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