Seite 4: Total War: Shogun 2 - Großes Spiel mit kleiner Erblast

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Möglicher Pferdefuß: Die KI

Womit wir bei einer möglichen Schwäche von Shogun 2 wären: Der KI, die traditionsgemäß nicht gerade zu den Glanzlichtern von Total War zählt. Für den Japan-Krieg versprechen die Entwickler die intelligentesten Feinde der Seriengeschichte. Tatsächlich haben die Feinde im Vergleich zum Vorgänger Napoleon, der ja selbst schon eine Intelligenzsteigerung brachte, nochmals dazugelernt.

Wenn wir etwa mit Reiterei von hinten auf ein feindliches Bogenschützen-Regiment zustürmen, drehen sich die Fernkämpfer um und schicken unseren Reitern einen Pfeilhagel entgegen – auch gerne in Form von Brandgeschossen, die Gegner setzen nämlich auch Spezialfähigkeiten ein. Und beim Burgensturm schaffen sie es tatsächlich, unsere Truppen Mauerring um Mauerring zurückzudrängen.

Aber die Computerjapaner leiden eben auch unter groben Aussetzern. Bei Feldschlachten lassen sie ihren General (!) manchmal alleine (!!) unseren Truppen entgegen galoppieren, während ihr Heer ans andere der Karte marschiert. Bei Belagerungsangriffen laufen Regimenter planlos hin und her; abgesessene Reiter wartet außerhalb der Burg, statt ins Innere zu kraxeln; demoralisierte Feinde flüchten nicht, sondern bleiben wie angewurzelt stehen.

Bei Belagerungen reagieren die KI-Krieger noch teils unsinnig. Bei Belagerungen reagieren die KI-Krieger noch teils unsinnig.

KI-Verteidiger wiederum wagen selbst mit deutlich unterlegen Truppen Ausfälle. Dabei hätten sie bessere Chancen, wenn sie ihre Einheiten in der Burg versammeln und uns ins Abwehrfeuer locken würden. Und bei Seeschlachten verhaken sich Feindschiffe hin und wieder ineinander. All diese Probleme der Beta-Version von Ende 2010 sollte Creative Assembly bis zum Verkaufsstart Mitte März 2011 noch in den Griff bekommen.

Kampagne für zwei: Der Koop-Modus

Apropos Beta: Bei Empire hatte Creative Assembly einen Mehrspieler-Patch für den Rundenfeldzug nachgeschoben, der nie über das Beta-Stadium hinaus kam. Erst Napoleon lieferte die Multiplayer-Option gleich zum Verkaufsstart mit, allerdings für vergleichsweise uninteressante Kleinkampagnen.

Shogun 2 soll nun zwei neue Modi bringen. Der erste ist eine Koop-Funktion für den regulären Feldzug, in dem zwei Spieler gemeinsam um Japan ringen. Jeder davon führt auf der Strategiekarte einen eigenen Clan und kann seinem Kameraden unter anderem Geld schicken.

Echtzeit-Schlachten können sie gemeinsam befehligen, indem sie ihre Truppen untereinander aufteilen. Beispielweise bringt ein General die Hauptarmee in Verteidigungsstellung, während der andere den anstürmenden Gegnern mit Reiterei in die Flanke fällt.

Im neuen Multiplayer-Modus basteln wir einen individuellen General. Im neuen Multiplayer-Modus basteln wir einen individuellen General.

Mehr Rollenspiel: Die neue Multiplayer-Variante

In der zweiten neuen Multiplayer-Variante von Shogun 2 erstellt jeder Teilnehmer zunächst einen Anführer, dessen Gesicht und Logo er selbst basteln kann. Dieser General führt dann auf einer abgewandelten Strategiekarte eine kleine Startarmee ins Feld. Sein Ziel: Den Herrschaftsbereich ausdehnen, indem er die Multiplayer-Gegner angreift.

Eroberte Provinzen bringen Geld, Kampfboni oder Stützpunkte, an denen man Nachschub rekrutieren kann. Zugleich sammelt der Befehlshaber durch Siege Erfahrung, steigt im Level auf, schaltet immer prachtvollere Rüstungen frei und kann neue Talente lernen.

So erhöht er beispielsweise die Kampfkraft seiner Kavallerie-Leibgarde oder die Reichweite seiner Bogenschützen. Erfahrene Regimenter lassen sich zudem zu Veteranen befördern, sodass sich die Spieler Elitearmeen heranzüchten können. Insgesamt ähnelt diese Variante einer »Kampagne light«, richtige Reichsverwaltung samt Gebäudebau fehlt nämlich.

Wir halten den Koop-Modus daher für vielversprechender – freilich nur für eingefleischte Strategen, die genügend Zeit mitbringen, um tage- oder sogar wochenlang an einer einzigen Kampagne zu spielen. Shogun wird man ja nicht mal eben über Nacht.

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