Seite 2: Total War: Rome 2 - Die römische Revolution

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Kombinierte See- und Landschlacht

Bei unserem Besuch präsentierte uns Creative Assembly eine Echtzeit-Schlacht von Rome 2 – die trotz des Frühstadiums bereits einen durchaus ansehnlich ausfällt. Das Gefecht behandelt den römischen Angriff auf Karthago, zum Beginn zoomt Rome 2 ganz nah an einen General an Bord eines Schiffes heran, der seinen Untergebenen den Angriffsbefehl erteilt – Lippenbewegungen und Blinzeln inklusive.

Das ist ein für die Total-War-Serie neuer Detaillevel, auch wenn die Gesichtszüge des Anführers (der sich als Scipio Aemilianus entpuppt, der Adoptivenkel des großes Scipio Africanus) noch sehr hölzern wirken. Aber daran kann sich bis zum Verkaufsstart 2013 ja noch einiges ändern.

In Städten wie Kathago verteilen die Entwickler mehrere Siegpunkte, um die Angreifer und Verteidiger ringen. In Städten wie Kathago verteilen die Entwickler mehrere Siegpunkte, um die Angreifer und Verteidiger ringen.

Moment, kurz zurückgespult: Der General befindet sich an Bord eines Schiffs, es geht aber um den Angriff auf Karthago, also auf eine Stadt – wie passt das zusammen? In Rome 2 sehr gut, Creative Assembly reißt nämlich die Grenze zwischen Land- und Seeschlachten ein. Seekähne und Landtruppen können nun auf demselben Schlachtfeld kämpfen, mit Soldaten besetzte Transportflotten dürfen Städte direkt attackieren und erobern.

Kriegsschiffe dürfen nun direkt in den Schlachten an der Küste landen. Kriegsschiffe dürfen nun direkt in den Schlachten an der Küste landen.

So landen die römischen Pötte an der Küste, die Legionäre springen von Bord, formieren sich und stapfen Richtung Stadtmauer. Apropos: Karthago ist die größte und detaillierteste Stadt, die wir bislang in einem Total-War-Spiel gesehen haben: Neben dem äußeren Mauerring gibt‘s ein riesiges Hafenbecken (das die Kriegsschiffe tatsächlich befahren können) und einen zentralen Hügel samt Tempelanlage, der von einer weiteren, inneren Mauer umgeben ist – der letzte Zufluchtsort für Verteidiger.

Die dürfen sich – anders in Shogun 2 – aber nicht im Allerheiligsten verschanzen, weil‘s in Rome 2 mehrere Siegpunkte pro Stadt gibt. Wer es sich im inneren Mauerring gemütlich macht, verliert in Windeseile die äußeren Mauern, den Hafen und den Marktplatz. Welche Nachteile das bringt und wie viele Punkte der Angreifer letztlich erobern muss, steht zwar noch nicht fest, wohl aber die Absicht dahinter: Creative Assembly will dynamische Schlachten fördern, in denen an mehreren Brennpunkten gleichzeitig gekämpft wird.

Mittendrin und Obendrüber

Im Gefecht präsentiert Al Bickham auch zwei neue Kameraperspektiven. Die erste ist eine Mittendrin-Ansicht, bei der sich die Kamera direkt über ein Batallion Legionäre heftet und ihm über das Schlachtfeld folgt – sodass wir die Schlacht beinahe aus den Augen der Soldaten betrachten. Mangels Gesamtüberblick können wir so zwar keine sinnvollen Befehle erteilen, dafür soll die Ansicht andere Vorteile bringen.

»Die Aufmerksamkeit des Spielers ist ein wertvolles Gut«, begründet James Russell. »Wenn er diese Aufmerksamkeit auf eine einzelne Einheit richtet und den Rest seiner Armee vernachlässigt, dann soll er auch etwas davon haben. Und was? Darüber grübelt Creative Assembly noch, mehrere Lösungen sind denkbar – etwa ein Moralbonus für den anvisierten Trupp. Eine Einheit in der Mittendrin-Ansicht nach Action-Manier direkt zu steuern, hielten wir indes für unsinnig – schließlich würden wir nicht nur einen Mann lenken, sondern ein Regiment mit Dutzenden von Soldaten. Und die alle per Mausklick gleichzeitig zuschlagen zu lassen, brächte was? Richtig: gar nix.

Was wäre die Schlacht um Karthago ohne Kriegselefanten? (Konzeptzeichnung) Was wäre die Schlacht um Karthago ohne Kriegselefanten? (Konzeptzeichnung)

Abgesehen vom spielerischen Vorteil liefert die Mittendrin-Kamera schon jetzt sehr stimmungsvolle Ansichten. So zoomt Bickham auf einen Legionärstrupp, der gerade im Belagerungsturm an der Stadtmauer ankommt. Bevor sich die Rampe des Turms öffnet, wirbelt der Zenturio (der Truppführer) herum und feuert seine Männer an: »Für den Ruhm Roms!« Dann stürmen die Soldaten auf die Mauer, um die Verteidiger zu metzeln.

Gut, das ist eine geskriptete Szene in der (von selbst ablaufenden) Preview-Schlacht. Doch Creative Assembly verspricht, dass solche Situationen auf den Schlachtfeldern von Rome 2 ständig vorkommen: Zenturios brüllen ihre Regimenter voran; Soldaten zucken zusammen, wenn ihr Nachbar von einem Pfeil niedergetreckt wird – all das soll die Gefechte beleben. Ein Atmosphäre-Plus wär‘s allemal.

Das Gegenteil der Mittendrin-Ansicht ist die neue taktische Karte, bei der die Kamera weit heraus in die Vogelperspektive zoomt. Verbündete und (sichtbare) feindliche Einheiten werden dann durch geometrische Symbole markiert, was an Supreme Commander erinnert. Insbesondere bei Großschlachten mit Flotten und Landheeren dürfte das für Überblick sorgen – eine sinnvolle Neuerung. Und eine schicke, denn die taktische Ansicht zeigt eben keine separate Karte, sondern das normale Schlachtfeld von ganz weit oben.

So können wir nach wie vor sehen, wie Flammengeschosse durch die Luft zischen, Gebäude zusammenkrachen und Regimenter aufeinander prallen – nur eben alles in ganz klein. In der normalen Ansicht sehen die Schlachten entsprechend spektakulärer aus, Bauten etwa zerbröseln nun detaillierter, Katapultgeschosse reißen Löcher in Fassaden. Stimmungsvolle Schlachten konnte die Total-War-Serie eben schon immer inszenieren, Rome 2 macht da schon jetzt keine Ausnahme.

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