Dicke, schwarze Wolken am Himmel, es schüttet aus Kübeln, das Thermometer misst gerade mal drei Grad, und wir sind in perfekter Urlaubsstimmung. Denn während draußen die Menschen die Kapuzen tief ins Gesicht ziehen, Regenschirme aufspannen und auf den grauen Asphalt starren, freuen wir uns über blauen Himmel, strahlenden Sonnenschein, einen weißen Sandstrand und grüne Palmen. Wenn auch nur auf dem Monitor vor uns. Wir sind zu Gast im verregneten Worms, um uns beim Publisher Kalypso exklusiv das karibische Aufbauspiel Tropico 3 anzuschauen. Das ehrgeizige Ziel: einerseits den einzigartigen Stil der Vorgänger zu bewahren, andererseits genügend neue Ideen einzubauen, um im anstehenden »Sommer der Aufbauspiele « gegen die moderne Konkurrenz von Anno 1404 und Die Sims 3 bestehen zu können.
Wie früher ...
Wir erinnern uns: Im ersten Tropico waren wir der Regierungschef unserer eigenen kleinen Bananenrepublik, im zweiten das Oberhaupt einer Piratenkolonie. Teil 1 war 2000 ein Riesenverkaufserfolg, der 2002 erschienene zweite Teil wurde zwar ebenfalls hoch gelobt, lag aber wie Blei in den Regalen. Kein Wunder also, dass Tropico 3 zu den Wurzeln der Serie zurückkehrt und uns erneut zum El Presidente eines kleinen, sonnigen Karibikstaats macht.
Die große Stärke aller Tropico-Spiele: eine komplexe, aber stets logische und clever verzahnte Mischung aus Aufbauspiel, Wirtschaftselementen, Politik und Lebenssimulation. Auch im dritten Teil basteln wir uns aus über 60 Gebäuden unser persönliches Inselparadies zusammen: Mietshäuser für die Arbeiter, Strandhotels für die Touristen, einen Präsidentenpalast für uns. Für das nötige Kleingeld sorgen nicht nur die Steuern und der Tourismus, sondern vor allem auch der Handel mit karibischen Exportschlagern wie Zigarren oder Rum. Unser oberstes Ziel ist es jedoch, so lange wie möglich an der Macht zu bleiben. Also streuen wir über den Fernsehsender ein wenig Propaganda oder lassen politische Widersacher kurzerhand inhaftieren, immer mit Blick auf die diplomatischen Beziehungen zu den Großmächten USA und Russland. Hinzu kommt, dass jeder unserer Bürger ein eigenes Leben führt, samt individueller Fähigkeiten, Ansprüche sowie (sehr unangenehm) einer politischen Meinung. Das war schon anno 2000 außergewöhnlich komplex, und das wird es auch im Jahr 2009. Denn die Entwickler wollen alle Spielelemente ausnahmslos in den dritten Teil übernehmen, allerdings deren Verwaltung deutlich vereinfachen. Wichtigste Bedienungsverbesserung wird eine weit herausgezoomte Insel-Vogelperspektive, die uns ebenso schnell wie komfortabel einen Überblick über die wichtigsten Zusammenhänge unserer Infrastruktur verschaffen soll.
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