Grau für die Wände
Ohne ernstzunehmende Saurier verkommt Kanes Planet schnell zum sterilen Streichelzoo, denn sonderlich natürlich erscheint der Urwald ohnehin nicht. Hier und da wächst zwar hüfthohes Gras, das sich sanft hin und her wiegt, wenn eine Spielfigur hindurch läuft; doch ansonsten wirken die Levels zu karg, zu linear, zu konstruiert. Kein Vergleich also zu Crysis.
Im Inneren der über den Dschungel verstreuten Gebäude stört die Geradlinigkeit nicht so sehr, dafür sind den Level-Designern hier offensichtlich alle Farben außer grau ausgegangen. Abgesehen davon fragen wir uns, was Kanes Männer eigentlich den ganzen Tag machen: Die Häuser sind fast vollständig leer und wirken wie U-Bahn-Schächte nach Ende des Fahrbetriebs - nur nicht so bunt und gemütlich.
Shift für Granaten
Die fehlende Wohnqualität scheint Kanes Söldnern eine gewisse Todessehnsucht beschert zu haben. Die Kerle legen keinen besonderen Wert auf taktisches Vorgehen. Ein Manöver beherrschen die Männer jedoch, mit dem sie uns arge Probleme bereiten: wahlloses Hin- und Herlaufen. Nicht, dass sie sich dabei sonderlich geschickt verhalten würden. Aber die Maussteuerung reagiert schlicht so unruhig, dass wir Probleme haben, bewegliche Ziele zu treffen.
In Sachen Bedienung ist Turok die wohl schlechteste Konsolen-Portierung seit langem. Denn um die sekundären Feuermodi von Turoks Waffen benutzen zu können, müssen wir die Shift-Taste benutzen. Beim Scharfschützengewehr etwa löst der linke Mausknopf die Waffe aus, die rechte aktiviert das Zielfernrohr. Soweit, so normal. Eine Granate werfen wir dabei aber mit Shift + rechte Maustaste, näher heranzoomen können Sie nur mit Shift + linke Maustaste. Wer wie wir normalerweise Shift zum Ducken nutzt, kommt bei Turok also ständig durcheinander, umprogrammieren lässt sich das nämlich nicht. Anscheinend hat Propaganda Games übersehen, dass es auf dem PC-Keyboard weit mehr Tasten gibt als auf einem Xbox-Controller, und Doppelbelegungen daher völlig unnötig sind.
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