Lampe auf dem Kopf
So scheint kein Gegenstand in Two Point Hospital reiner Selbstzweck zu sein, alles ist nützlich - zumindest, so weit ich es sehe. Neue Items schalte ich gegen eine zweite Ingame-Währung frei, die ich - nein, nicht gegen Echtgeld kaufen kann, wie Mark Webley betont. Die zweite Währung verdiene ich wie normales Geld mit zufriedenen und gesunden Patienten - aber viel langsamer.
Ach, diese Patienten! Wie seinerzeit in Theme Hospital leidet die Kundschaft unter absurden Wehwehchen, mein Favorit in Two Point Hospital ist die »Lightheadedness«, deren Opfer mit leuchtenden Kugelköpfen herumlaufen. Ehrensache, dass auch die Behandlungsgeräte wieder kleine, witzige Animationen abspielen.
Und dann wäre da ja noch das Personal: Krankenschwestern und -pfleger, Ärzte, Hausmeister und Büromitarbeiter wollen angeheuert werden. Manche davon sind fähiger, aber teurer, andere eigenen sich besonders gut für bestimmte Jobs oder haben gar Spezialfähigkeiten. Hausmeister mit entsprechendem Talent dürfen etwa Geister jagen, die entstehen, wenn Patienten sterben.
Alleine so macht es Spaß, dem Treiben im Krankenhaus zuzuschauen. Aber schon die E3-Demo lässt erahnen, wie viel Potenzial in Two Point Hospital steckt. Im Herzen dreht sich das Spiel um das Management von Warteschlangen - sobald zu viele Patienten vor Diagnoseraum, Apotheke, Bettentrakt oder irgendwo anders anstehen, knirscht das Räderwerk und wir müssen optimieren.
Denn nur wer geheilt wird, bezahlt Geld. Und wer zu lange wartet, geht irgendwann nach Hause. Oder stirbt, je nachdem, ob zuerst die Laune oder der Gesundheitszustand im Keller ist. Bänke, Zeitungsständer und Snack-Automaten halten wartende Patienten zumindest ein bisschen bei Laune.
Drama und Toiletten
Und das ist erst der Anfang. Während Mitarbeiter kleinerer Krankenhäuser noch in mehreren Räumen arbeiten können - eine Krankenschwester etwa im Bettentrakt sowie der Apotheke -, muss ich das Personal später festen Arbeitsplätzen zuweisen.
Toiletten wiederum sind anfangs Unisex; wenn der Patientenandrang steigt, muss ich aber irgendwann separate Räumlichkeiten für männliche und weibliche Patienten anlegen. Und welche fürs Personal, das zum Porzellanbesuch möglichst nicht durchs halbe Krankenhaus stapfen sollte, um keine Arbeitszeit zu verschwenden.
Hinzu kommen neue Abteilungen vom Reha-Trakt bis zum Seminarraum für Fortbildungen. Marketing-Mitarbeiter locken mehr Patienten in die Klinik - oder fähiges Personal, falls das Krankenhaus in einer unbeliebten Gegend liegt. Die Eierköpfe der Forschungsabteilung erforschen hingegen frische Behandlungsmethoden und sezieren verstorbene Patienten.
Dann wären da noch die Beziehungen der Mitarbeiter untereinander. Jeder Charakter soll eine eigene Persönlichkeit haben und manche Kollegen mögen, andere nicht. Also muss ich darauf achten, dass sich Streithähne möglichst wenig über den Weg laufen. Umgekehrt gibt es Romanzen, die für die Arbeitsmoral vielleicht auch nicht ideal sind.
Und oft haben selbst die besten Mitarbeiter ihre Schattenseiten. Zum Beispiel der geniale Chirurg, der sich nach dem Toilettenbesuch einfach nie die Hände wäscht. Diese Doktoren! Für Drama à la »Emergency Room« wäre also gesorgt, auch wenn's davon auf der E3 noch nichts zu sehen gab.
Arbeiten müssen die Entwickler vor allem noch am Interface, manchen Menüs fehlen noch Klarheit und Struktur. Etwa der Objektliste, aus der ich Möbel und Deko wähle, die aber völlig unsortiert ist. Webey und Carr versprechen, dass sie diesen Wust in Kategorien unterteilen. Bis zum Herbst haben sie noch Zeit, die Wehwehchen von Two Point Hospital zu heilen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.