Nach dem Unity-Skandal wurde vor allem der CEO kritisiert - jetzt verlässt er die Firma

Unity-CEO John Riccitiello legt wenige Wochen nach dem Debakel um ein neues Preismodell offiziell sein Amt nieder.

Vor Unity war Riccitiello Chef bei Electronic Arts. Vor Unity war Riccitiello Chef bei Electronic Arts.

Am Montagabend gab das Unternehmen offiziell bekannt, dass John Riccitiello nach knapp zehn Jahren als CEO von Unity zurücktritt - und das mit sofortiger Wirkung.

»Es war ein Privileg, Unity fast ein Jahrzehnt lang zu leiten«, Riccitiello. Seinen Job übernimmt übergangsweise James M. Whitehurst, bis ein neuer Kandidat für den Posten gefunden wurde.

Die Pressemitteilung nimmt keinen Bezug auf die Kontroverse, die das Anfang September vorgestellte neue Preismodell für die Nutzung von Unitys Spiele-Engine ausgelöst hatte.

Entwickler protestierten gegen neues Preismodell

Wie kam es dazu? Eine für die Nutzung von Unity vorgesehene Laufzeitgebühr sorgte für eine Welle des Protestes unter Entwicklern.

Wir haben mit einigen Entwicklern darüber gesprochen, was die Änderungen für Folgen gehabt hätten:

Wie das Unity-Drama jetzt die Zukunft von Entwicklern bedroht Video starten 42:29 Wie das Unity-Drama jetzt die Zukunft von Entwicklern bedroht

Im Kern sollten Studios eine Gebühr zahlen, wann immer ihr Spiel installiert wird. Das Modell griff, sobald ein Entwickler in den zurückliegenden zwölf Monaten 200.000 US-Dollar Umsatz machen konnte oder 200.000 Installationen erreichte.

Worum es bei dem neuen Preismodell wirklich ging, haben wir mit Experten und Anwälten ausführlich besprochen:

Die Entwickler liefen Sturm gegen die geplante Änderung. Einige spielten sogar mit dem Gedanken, während eines laufenden Projektes die Engine zu wechseln.

Die Konsequenzen hätten für einzelne Studios dramatisch ausfallen können. Theoretisch wäre es Spielern sogar möglich gewesen, durch wiederholte Installationen einen Entwickler in den Ruin zutreiben.

Nach einer halbgaren Entschuldigung kündigte Unity Änderungen am geplanten Preismodell an. Ein Fehlverhalten wurde zunächst nicht eingeräumt.

Wie geht es jetzt weiter?

In einem offenen Brief entschuldigte sich Unity Create-Chef Marc Whitten und kündigte Änderungen beim neuen Preismodell an.

Diese wurden von den Entwicklern durchaus positiv angenommen - der Imageschaden bleibt aber bestehen.

Offiziell gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem sofortigen Rücktritt von Unity-CEO John Riccitiello und dem Skandal um das Preismodell.

Was haltet ihr von der ganzen Geschichte? Wird Unity sich davon schnell wieder erholen? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare.

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