Urteil gegen Lootboxen: Counter-Strike-Spieler soll 14.000 Euro zurückbekommen

Für ein österreichisches Gericht sind Lootboxen in Counter-Strike: Global Offensive illegales Glücksspiel. Valve soll nun tausende Euro zurückzahlen.

Seltene Waffen-Skins konntet ihr in Counter-Strike: Global Offensive in Lootboxen finden. Seltene Waffen-Skins konntet ihr in Counter-Strike: Global Offensive in Lootboxen finden.

Das Geschäft mit Skins lief im nun durch Counter-Strike 2 ersetzten CS: GO ziemlich gut: Spielerinnen und Spieler gaben teils tausende Euro für Lootboxen aus, seltene Skins wurden teilweise für fünfstellige Beträge gehandelt.

Allerdings regte sich bereits Widerstand gegen diese Monetarisierungs-Praxis. So musste etwa 2018 der Verkauf von Lootboxen in Belgien und den Niederlanden eingestellt werden. Und jetzt urteilt ein österreichisches Gericht, dass es sich nach dem dortigen Recht um illegales Glücksspiel handelt.

Ein wegweisendes Urteil?

Im Namen eines Spielers klagte die Wiener Kanzlei Salburg vor einem Gericht in der Steiermark. Die Argumentation: Bei den für Echtgeld kaufbaren Lootboxen mit zufallsgenerierten Inhalten handle es sich um illegales Glücksspiel. Illegal seien die Lootboxen, weil Valve keine Glücksspiel-Konzession besitzt. Deshalb seien die abgeschlossenen Verträge beim Verkauf von Lootboxen nichtig.

Das Gericht bestätigte die Ansicht der Kläger - wohl auch, weil der zuständige Richter sich mit Counter-Strike aus eigener Erfahrung auskannte - und verurteilte Valve dazu, das für die Lootboxen ausgegebene Geld zurückzuzahlen. Insgesamt handelt es sich dabei um 14.096,58 Euro. Bisher ist das Urteil zwar noch nicht rechtskräftig, die Chancen von Valve stehen aber wohl ziemlich schlecht, mit einer Berufung doch noch Erfolg zu haben.

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Denn es ist nicht die erste Klage in Österreich, die zu einem solchen Ergebnis kommt. Schon im März 2023 benannte das Urteil eines österreichischen Gerichts die in Fifa kaufbaren FUT-Packs als illegales Glücksspiel. Auch wenn es bei dieser Klage um einen weitaus kleineren Betrag ging, erhofft man sich von derartigen Urteilen mehr im Hinblick auf das Große Ganze.

Prozessfinanzierer Richard Eibl erwartet in absehbarer Zeit sogar das Ende von Lootboxen in Österreich, wie er gegenüber unseren Kollegen von Gameswirtschaft betont. In diesem Fall müssten die Steam-Betreiber um Millionen Euro von jährlichem Umsatz fürchten.

Laut Michael Linhard von der Kanzlei Salburg beweise außerdem die Entscheidung des Gerichts erneut, dass keine Änderung am österreichischen Glücksspielgesetz notwendig sei. Die Justiz sei offenbar schon dazu in der Lage, dem bedenklichen Monetarisierungssystem den Riegel vorzuschieben.

Was haltet ihr von dem Glücksspiel-Urteil in Österreich? Findet ihr, dass Monetarisierungssysteme wie Lootboxen auch hierzulande verboten werden sollten? Oder glaubt ihr, dass solche Geschäftsmodelle nicht grundsätzlich falsch sein müssen? Und habt ihr in manchen Spielen schon Geld für Skins oder Ähnliches ausgegeben? Schreibt es uns gerne in den Kommentaren!

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