Früher Morgen in Japan. Der Duft von Kirschblüten liegt in der Luft, während Houdai Kudoki sich auf den Schulweg macht. Kurz hält er inne, um die Frische zu genießen - da trifft ihn ein Liebespfeil. Und ein zweiter, dritter, unzählig viele. Die Wirkung ist überwältigend, und er fällt zu Boden. Auf dem Dach über ihm kratzt sich ein Liebesengel namens Ekoro verlegen am Hinterkopf. Sie hat versehentlich eine ganze Salve auf Houdai abgefeuert.
Eigentlich sollte bloß ein einzelner Schuss dessen Liebesleben auf Vordermann bringen, doch die Überdosis strahlt nun auf all seine Mitschülerinnen ab. Kommt er auch nur in ihre Nähe, wollen die Damen sich im Liebestaumel auf ihn stürzen. Diese Situation könnte Houdai ausnutzen, aber Ekoro warnt ihn: Wenn er vor dem Abend nicht seiner wahren Liebe seine Gefühle gesteht, wird er sein restliches Leben lang einsam sein.
Und ausgerechnet diese wahre Liebe ist gegen die Pheromon-Überdosis immun, da helfen nur Worte. So muss Houdai sich durch eine ganze Schule liebestoller Mädchen kämpfen, bis er die Frau seines Lebens trifft. Die Geschichte von Gal Gun: Double Peace klingt frivol, aber irgendwie auch liebenswert. Schließlich wirbt der abstruse Plot darum, der Stimme des Herzens zu lauschen und der Liebsten die Treue zu schwören. Und doch ist das Spiel ein Problemfall für den deutschen Jugendschutz, der seine Freigabepraxis bei sexuellen Inhalten deutlich verschärft hat.
Großer Report über Videospielabhängigkeit: Machen Spiele süchtig?
Nur an der Oberfläche niedlich
Um den Tag zu überstehen und all die liebeshungrigen Mädchen zu überstehen, wird Houdai von Ekoro mit einer Pheromon-Pistole ausgestattet. Ein paar Schüsse, schon fallen sie orgiastisch keuchend zu Boden. Wie bitte? Manchem Leser dürften schon jetzt die Augenbrauen hochschnellen, aber lasst uns das Spiel weiter nüchtern betrachten: Gal Gun: Double Peace spielt sich vorwiegend wie ein Lightgun-Shooter. Houdai bewegt sich eigenständig durch die Levels, während wir per Fadenkreuz zielen.
Genrevertreter bemühen oft Zombies, Soldaten oder andere Schergen, die möglichst bleihaltig über den Jordan geschickt werden wollen. Doch hier fliegen weder Leichenteile noch Pistolenkugeln, sondern per Kusshand gesendete Herzen sowie Liebesbriefe. Typisch für das Genre sind auch plötzlich im Vordergrund auftauchende Gegner, die zubeißen oder mit todbringender Säure bespucken.
Hier verwandeln sie sich in Anime-Schülerinnen, die Houdai fest umarmen. Eine kuriose Spielidee, die Konventionen des Lightgun-Shooters auf durchaus clevere Weise neu interpretiert. Das Spiel hat bloß ein schwerwiegendes Problem: Seine Charaktere sind ausnahmslos minderjährig.
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