Nein, bitte, aufhören, habt Erbarmen! Mehr davon, macht weiter so!
So zwiegespalten wie 2023 habe ich selten auf ein Spielejahr reagiert. Wow, was für ein Jahr! Würde ich noch Rückblicke schreiben, der entsprechende Artikel würde 20 Seiten im Heft füllen: Es ist 2023 so viel passiert, so viele Spiele sind erschienen - und so viele von ihnen waren grandios!
Dass das ein Problem sein könnte, hätte ich mir im Vorhinein nicht vorstellen können. Doch beim Ausblick auf das nächste Jahr herrscht in meinem Kopf ein Gedanke vor: Bitte, lieber Spielegott, lass 2024 viel, viel langweiliger und schlechter werden!
Was dahinter steckt lest ihr gleich, jetzt stelle ich mich erstmal allen vor, die mich noch nicht kennen:
Zu viele Spiele für zwölf Monate
Es ist eigentlich ganz einfach: Ich brauche mehr Zeit für all die Hits, die 2023 erschienen sind. Was kamen dieses Jahr nicht alles für großartige Spiele raus; in der Vergangenheit hätten die für gleich mehrere Award-Shows und GOTY-Preise gereicht.
Aber eine Mischung aus Corona-Durststrecke, Terminverschiebungen und Zufall hat dafür gesorgt, dass wir alles auf einmal bekommen haben:
- Baldur's Gate 3
- The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
- Marvel's Spider-Man 2
- Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
- Alan Wake 2
- Dead Space Remake
- Diablo 4
- Starfield
- Star Wars Jedi: Survivor
- Dave the Diver
- Final Fantasy 16
- Counter-Strike 2
- Resident Evil 4 Remake
- Sea of Stars
- ... die Liste ließe sich ewig fortsetzen
Die Menge an Must-Play-Titeln, die allein im Jahr 2023 erschienen sind, ist mittlerweile so gewaltig, dass ich mir eine exakte Strategie für den Abbau meines Pile of Shames zurechtgelegen musste.
An den Weihnachtsfeiertagen ließ sich ohne Zweifel so einiges wegspielen, aber wer jetzt zu Silvester ehrlich von sich sagen kann, er hätte keine Videospiele nachzuholen, der lügt sich entweder in die Tasche oder ist ein Roboter.
Eine ganz andere, weniger erfreuliche Seite des Jahres betrachtet übrigens Kollege Michael Obermeier in seinem Video:
Hoffnung auf eine Verschnaufpause
Meine ausdrückliche Hoffnung für 2024: Dass die Spieleindustrie nach diesem irren Ansturm auf die obersten Metacritic-Wertungsregionen in den nächsten drei, vier Monaten erstmal kräftig durchatmet. 2023 blieb nämlich so manches Spiel auf der Strecke.
Was nicht von allererster Güte war (oder so grottig schlecht wie Daedalics Gollum) ging in der Masse unter. Schade für die Entwickler abseits von Nintendo, Insomniac und Larian Studios, die ebenfalls jahrelang hart an ihrem Spiel gearbeitet haben, sich dann aber im Release-Dschungel nicht durchsetzen konnten.
Und tatsächlich sieht's aktuell für 2024 besser aus. Das Jahr startet langsam, für die ersten beiden Monate sind statt weiterer Riesenkracher eine Menge kleinerer Titel, Remasters und DLC (Elden Ring!) geplant. Spannende neue Spiele wird es trotzdem geben, daran hege ich keinen Zweifel:
Doch wenn sich in Sachen Release-Daten alles so bewahrheitet, wie es gerade aussieht, werdet ihr tatsächlich eine Menge Zeit haben, um in Winter und Frühjahr noch all das nachzuholen, was ihr 2023 verpasst habt.
Ich wünsche euch daher einen guten Rutsch in ein hoffentlich herrlich ereignisarmes Jahr, in dem wir alle unseren gigantischen Pile of Shame abarbeiten können.
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