Kataaaa-pult! In einem eleganten Bogen schleudern wir dutzende Felsbrocken über die feindlichen Palisaden auf die Kaserne - und verfehlen sie meterweit. Während unsere mittelalterlichen Belagerungsmaschinen träge nachladen, kommt schon die Antwort der Gegenseite: In einem noch eleganteren Bogen hageln Mörsergranaten auf unsere Katapulte nieder. Leider deutlich treffsicherer. Und sind das etwa Panzer, die da aus dem Holztor rasseln?
Das Echtzeitstrategiespiel War Selection wirft bis zu 62 Spieler gleichzeitig in die Steinzeit. Hier sammeln unsere Arbeiter Beeren, kloppen Bäume um und Felsen auseinander. Wir rekrutieren simple Krieger, die wie Captain Kirk Steinbrocken auf Gegner dreschen - allerdings keine Pappmaschee-Brocken, sondern richtige.
Aber wir halten uns nicht lange in der Steinzeit auf, denn mit mehr Arbeitern und speziellen Gebäuden geht die Zeitreise mit sieben Haltestellen weiter, darunter Bronzezeit, frühes und spätes Mittelalter oder die Industrielle Revolution mit Haubitzen und Schweren Panzern. Die Endstation, die Moderne, ist derzeit noch in Entwicklung. Kurzum: War Selection spielt sich wie eine Mischung aus Age of Empires 2, Empire Earth und Rise of Nations, nur nicht so komplex.
Armageddon für die Kleinsten
War Selection ist im Oktober 2019 auf Steam in den Early Access gestartet. Aktuell ist das Spiel kostenlos, lediglich die kooperativen Modi müsst ihr einmalig für 7,15 Euro freischalten. Seit dem Early Access-Start ergattert War Selection sehr positives Feedback auf Steam. Zurecht!
Denn beim Testen haben wir viele liebgewonnene Momente aus den Klassikern wiedererlebt: Wildschweine, die unsere armen Arbeiter jagen, Aufdecken der Karte mit leichter Kavallerie, der heftige Kampf um Stein- und Eisenvorkommen (es gibt momentan nur drei Rohstoffe, nämlich Nahrung, Stein/Holz als Baumaterial sowie Eisen). Und natürlich fiese frühe Rushes sowie dicke Sturmangriffe auf befestigte Siedlungen.
Stand Ende Januar 2020 sind noch nicht alle Spielmodi fertig, allen voran die geplanten Solokampagnen. Auch ein Matchmaking-System fehlt noch, momentan verabreden sich die Spieler über den separaten Discord-Channel, der im Spiel verlinkt ist. Hier kann derjenige, der eine Partie eröffnet hat, unter »looking for players« den Einladungscode veröffentlichen.
Alternativ probiert ihr es mit einer offenen Runde Jeder gegen Jeden - je nach Uhrzeit kann es allerdings ein paar Minuten dauern, bis sich eine Partie füllt. 62 Spieler gleichzeitig sind zwar möglich, beim Testen haben wir aber ausschließlich deutlich kleinere Runden mit etwa zehn Spielern erlebt, an Wochenenden waren's auch mal mehr.
Witzig ist die sogenannte Armageddon-Variante: Da werden in regelmäßigen Abständen die jeweils kleinsten Spielergebiete von Meteorschauern zerlegt, Expansion ist also Pflicht. Wenn ihr unbedingt gegen 61 Gegner antreten oder einfach mal üben wollt, könnt ihr ein Solospiel mit KI-Herrschern anwerfen. Das gibt's in vier Schwierigkeitsgraden, die sich vor allem durch das Bau- und Rekrutierungstempo der KI-Herrscher unterscheiden - der Fokus von War Selection liegt klar auf dem Multiplayer.
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